Wochenendwetter: Samstag Schauer, Sonntag aus Westen ein Schneefallgebiet
Das Wochenendwetter gestaltet sich wie so oft schon die vergangenen Wochen wechselhaft. Dabei wird es am Samstag noch teils kräftige Schneeregen-, Schnee- und Graupelschauer geben, besonders in den Mittelgebirgen schneit es auch länger. Am Sonntag zieht eine Warmfront mit Schneefall auf, dahinter wird es am Montag wahrscheinlich teils deutlich milder mit Tauwetter bis in höhere Lagen. Dazu könnte es sehr stürmisch werden.
Das EZ 00z ( europäische Wetter-Modell ) rechnet für Montag-Abend einen Sturm in Westdeutschland mit Böen von 80 bis teils über 100 Km/h !
Auch das GFS und GEM sehen stürmisches Wetter !
Link:
https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/euro/deutschland/windboeen-3h/20171212-0000z.html
_________________
Danach Westlage mit sehr viel Wind/Sturmgefahr und Regen, nur im Bergland Schnee möglich. Die Hochwassergefahr an kleineren Flüssen steigt an.
Der scheinbare Winter-Einbruch den viele Wetterseiten/Winterfans stets verkündeten bleibt die nächsten 5 Tage aus. Was aber schon abzusehen war, bei der Konstellation der Großwetterlage und Kaltluft-Gebiete in der Nord-Hemisphäre.
Nur die heftigen Schnee und Graupelgewitter sorgen für eine vorübergehende Weise Landschaft sowie der Warmfront-Schnee am Sonntag-Abend, der aber am Montag bei 6 bis 10 Grad ( Alpenrand eventuell durch Föhn bis +15 Grad ! )und starken Wind, sofort wieder schmilzt.
Ja, ich wollte noch abwarten, bevor ich Sturm ankündige. Morgen dann wahrscheinlich sowieso ein Update zu Sonntag oder auch Montag.
Ja, kann sich ja auch noch ändern in der Stärke, aber die Westlage wird wohl kommen…
Das GFS von heute 06 UTC nun auch mit einer ordentlichen „Schallplatte“ über Westeuropa am Montag.
Auch der Sonntag könnte schon stürmisch werden. Da kann was auf uns zu kommen.
Das Kanadische Modell bietet einen Schnellläufer an Mitte kommender Woche. Muss man aber abwarten, weil halt noch zu lange In der Zukunft!
Aber schauen wir erst einmal auf die Schauer heute und morgen. Bin gespannt darauf, ob es auch im Gießener Becken für eine Schneeoption reicht. Erfahrungsgemäß sind wir bei solchen Lagen auch mindestens einmal dabei.
Besten Gruß aus dem noch grünen Gießener Land.
F. Steinmueller
Für Frankreich deutet sich auch ein heftiger Sturm an, aber das muss man abwarten, und in den Alpen droht ein Föhnorkan… Alles in allem sind die Aussichten unwinterlich, und das obwohl der Polarwirbel gestört sein soll, im Norden ist der Dezember teils sogar um 3 Grad zu warm..
Ja, der Polarwirbel hat zur zeit eine Achse von Nordamerika bis Ost-Sibirien, auf der Südost-Seite dieser Achse, also über Russland/Asien befindet sich meist zu warme Luft mit einer positiven Abweichung von 5 bis 12 Grad. Dazu liegt über Zentral-Asien ein Hochdruckgebiet was dort die kalte Luft über Ost-Sibirien zurückhält. Ein enormer Kaltluft-Batzen wird sich auch die nächsten zwei Wochen über Nordamerika/Kanada sammeln und die Westdrift ankurbeln. Selbst ein gestörter Polarwirbel kann, wenn die Kaltluft wie aktuell in Nordamerika/Kanada sehr ausgeprägt ist und über Russland zu warme Luft liegt, für stramme Westlagen sorgen.
______________________________
Der Polarwirbel wird dann aber Ende Dezember 2017 und Anfang Januar 2018 wahrscheinlich gesund Zirkulieren und eventuell eine starke Westdrift einleiten, das ist meist um die Jahreszeit der Fall.
Es könnte also sein, das es erstmal bis Weihnachten bei nasskalter West bis Nordwestlage bleibt mit Sturm, Graupelgewittern, Schnee im Bergland und Dauerregen sowie kurzen Hochdruckeinflüssen. Und ab Weihnachten 2017 eine starke Westdrift einsetzt.
Im Jahre 1993 wurde diese Westdrift schon Anfang Dezember sehr aktiv mit Sturm- und Orkantiefs und einem Jahrhundert-Hochwasser am Rhein.
Der Dezember 1989 startete frostig und meridional, bevor es Rekord-Warm wurde ab Mitte Dezember 1989 mit teils 24 Grad am Alpenrand durch Föhn und verbreitet um 15 Grad in Deutschland. Ein erster großer Orkan verursachte Schäden und Todesopfer in Westeuropa und Sturmböen in Deutschland.
Um den Jahreswechsel 1989/1990 kurz meriodionale Inversionslage, bevor ab Mitte Januar 1990 eine anhaltende heftige Sturm- und Orkantief-Serie aufzog. Der erste richte heftige Orkan war Orkantief Daria mit 150 Km/h im Norden und Westen von Deutschland ! Der Brocken mit 230 km/h dabei. Über Benelux gab es bis 160 Km/h und in Großbritannien bis 190 Km/h, es gab 94 Tote und enorme Schäden. Der Orkan Daria war vor Orkan Lothar 1999 der teuerste Sturm in Europa ! Nach dem Orkan Daria folgte zwei Tage später wieder ein Sturm mit 11 Bft in Nordwest-Deutschland. Am 2/3. Februar. 1990 der Orkan Hertha mit ca. 90 bis 140 Km/h von Frankreich bis Ostdeutschland !
Dann gab es weitere Stürme und Orkane am 8. Februar. 1990, am 11/12. Februar. 1990 und am 14/15. Februar. 1990 ! Und vom 26. Februar. bis zum 1. März. 1990 brachten die Orkane Vivian und Wiebke den Höhepunkt mit 120 bis 250 Km/h dieser Orkanserie, die als stärkste Orkanserie des 20. Jahrhunderts gesehen werden kann, mit über 15 Mrd. € Schäden, ca. 260 Todesopfern und 120 Mio. Festmeter Sturmholz in ganz Europa !
______________________________________________
Aber auch Anfang 1998 gab es Anfang Dezember eine kalte Wetterlage die sogar mehr Schnee brachte als die aktuelle Nordwestlage.
Danach folgte eine stürmische Westlage bis Ende Dezember 1998 ! Im Winter 2001/2002 war es erst meist nasskalt mit gelegentlichen Schneefällen und viel Glatteis einen Sturm am 28. Dezember. 2001 Danach bis Mitte Januar 2002 nasskalt, bevor eine sehr heftige West bis Nordwestlage viele Stürme, Hochwasser und eine Menge an Wintergewittern bis März 2002 über West- Nord und Mitteleuropa einleitete.
Ein nachhaltiger Wintereinbruch ist nicht in Sicht ! Dazu müsste es Kalt sein über Russland und Osteuropa mit Fennoskandien Hochdrucklage.
Ich gehe eher zu der Tendenz das der Polarwirbel ab Mitte Dezember an Stärke gewinnt und sogar eine längere West oder Südwestlage bringt, weil der Polarwirbel um die Zeit immer sehr stark wird und Grönland noch weiter abkühlt.
Gruss Hans
Ich sag ja, es wäre endlich mal wieder Zeit für eine lange Hochdrucklage. Aber davon hat sich das Wetter seit September komplett verabschiedet.
Da waren die Dezember 2015 und 2016 viel entspannter…
Das ist aber natürlich.
Wenn so lange meridionale Hochdrucklagen waren, das dann wieder Jahre kommen mit sehr viel Tiefdruck. Das wird auch die nächsten 2/3 Jahre so bleiben. Anfang der 70er Jahre war es ebenso sehr trocken mit vielen Hochdrucklagen, danach gab es schon vermehrt heftige Regen-Monate, bis sich die 80er und 90er Jahre mit den heftigsten winterlichen Hochwasserlagen und Sturm/Orkan dann den Höhepunkt der Westlagen brachte. Den zweiten Höhepunkt der Westlagen wurde zwischen 1997 und 2003 erreicht, danach sehr stark nochmals 2006 bis 2008. Dann kam die kühle meridionale Wetterphase mit vielen Ostlagen und Hochdruckgebieten und kalten Wintern. Ab 2013 wieder bis 2015 sehr viele Südwestlagen teils aber Anti-Zyklonal. Die Jahre 2015 bis Ende 2016 hatte viele Hochdruckgebiete und viel Trockenheit. Jetzt kommt eine Zeit seit 2017 mit vielen Westlagen und Nordwestlagen, die wieder Hochwasser und Sturm/Orkan vermehrt bringen werden, wie in den 80/90er Jahren oder Mitte der 70er, von 2006 bis 2008 oder wie Anfang des 20. Jahrhunderts.
Das Orkantief welches GFS 06z rechnet hat einen minimalen Kern-Wert von 952 hpa ! Und das direkt am Ärmelkanal, dieses Orkantief wird nur geringfügig aufgefüllt und erreicht zwischen Großbritannien und Benelux immer noch unter 960 hpa !
Die Zugbahn erinnert an frühere Ärmelkanal-Stürme der 90er Jahre wie etwa dem starken Orkantief Verena ( 13/14. Januar. 1993 ) oder Hertha ( 2/3. Februar. 1990 )auch Orkantief Xynthia ( 28. Februar. 2010 ) hatte eine ähnliche Zugbahn.
erstaunlich ist der tiefe Luftdruck so nah am Festland inklusive sehr tiefen Geopotentials, das spricht für die Gefahr für Schweren Sturm oder Orkan !
Das GFS rechnet über Benelux am Montag Böen um 115 Km/h. Das EZ 00z hat ähnliche Spitzenböen drin. Das GEM sieht das Tief kleiner aber auch mit Sturm Optionen. Das ICON hatte den Sturm gestern drin, und heute erst wieder rausgenommen. Das UKMO sieht das Tief auch mit viel Wind.
Auch am Mittwoch/Donnerstag besteht hohe Sturm- und Orkangefahr mit viel Dauerregen und Schnee im Bergland, zwischendurch Graupelgewitter.
Einige Neben-Läufe von GFS rechnen sogar einen ausgewachsenen Orkan am Donnerstag, ist aber noch zu weit in der Ferne. Warten wir erstmal die Entwicklung des Tiefs von Sonntag-Abend ab, welches eventuell schon 8/9 Bft bringt, und die vom Orkantief am Montag ab.
Fast alle GFS Nebenläufe stützen die Sturm/Orkan Prognose vom GFS Hauptlauf.
Mal sehen…
Oha… Da sind viele böse Läufe bei…
Das Ensemble des GFS Modell bezüglich des Windes für das Ruhrgebiet sieht auch sehr markant aus… Bin gespannt wie es tatsächlich eintreffen wird…Spannung ist definitiv vorhanden!
Das könnte echt was Großes geben.
LG
Ja, ganz deiner Meinung. Auch am Mittwoch/Donnerstag könnte ein weiters Sturm/Orkantief über West und Mitteleuropa ziehen.