Wetterchronik NRW 20. November
Viele Facetten bietet auch der November in NRW. Von frühlingshaften Temperaturen über eisige Kälte, Sonnenschein, Dauerregen bis hin zu strahlendem Sonnenschein ist alles möglich.
Wir blicken speziell heute mal auf den 20. November. Was wurde uns da beim Wetter in NRW geboten und wo liegen die Rekorde für diesen Tag? Das kann man alles in unserem Archiv nachsehen, wo man sich jeden Tag des Jahres über 100 Jahre zurück in NRW ansehen kann und jegliche Wetterparameter (Höchstwerte, Tiefstwerte, Windböen, Sonnenstunden, Regenmenge, Schneehöhe, u.v.m.) auswählen kann.
Schauen wir uns aber zunächst mal die Höchsttemperaturen an. Hier muss man für die Rekordwerte ins Jahr 2009 zurück. Damals wurden bei uns an Rhein und Ruhr vielfach 16 bis 18 Grad erreicht. Das sind die Rekordwerte für einen 20. November bei uns in NRW.
Es geht aber auch anders an einem 20. November. Dafür müssen wir im Archiv aber 45 Jahre zurück klicken bis zum 20.11.1971. Damals zeigte das Thermometer morgens an Rhein und Ruhr vielfach -4 bis -8 Grad, im Sauerland und in der Eifel sogar bis -13 Grad! Auch das sind Rekorde für einen 20. November.
Der letzte richtig nasse 20. November ist hingegen noch nicht so lange her. Vor 8 Jahren, am 20.11.2008 regnete es verbreitet recht kräftig. Teilweise kamen im Ruhrgebiet rund 20 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel, im Hochsauerland sogar fast 40 l/qm.
Und da wir ja heute stürmisches Wetter in NRW haben, stellt sich die Frage, wann es denn das letzte mal ähnlich stürmisch an diesem Tag war. Dazu müssen wir wieder ziemlich weit zurück. Bis ins Jahr 1982 zurück, aber auch ein Jahr zuvor gab es am 20.11.1981 in NRW und auch am Niederrhein und Ruhrgebiet Sturmböen, wie die beiden folgenden Karten zeigen.
Und wie sah es in Sachen Schnee aus? Für das Ruhrgebiet ziemlich mau. Es hat so gut wie nie an einem 20. November Schnee im Ruhrgebiet gelegen. Nur vor 74 Jahren, am 20. November 1952 gab es im Ruhrgebiet mal einen Hauch von Weiß.
Im Sauerland und im Bergischen Land war es aber schon öfter weiß. Dazu muss man nur ins Jahr 1999 zurück, denn damals lagen dort verbreitet 20 bis 30 cm Schnee, ebenso war die Eifel ordentlich weiß.
Und wo wir grade bei Schnee sind. „Früher waren alle Weihnachten weiß…“ Wer kennt diese Sprüche nicht von den Eltern oder Großeltern. Aber war das wirklich so. Abgesehen vom Schneechaos-Weihnachten von 2010… wann war es denn davor zu früheren Jahren auch mal richtig flächig weiß morgens an einem 25.12.? Das Münsterland und Ostwestfalen waren zumindest 2000 weiß zu Weihnachten, nicht aber das Ruhrgebiet. Man muss bis ins Jahr 1986 zurück, als an Rhein und Ruhr zumindest ein paar Zentimeter Schnee lagen. Danach kam dann noch 1981, als es auch weiß war im Ruhrgebiet und am Niederrhein, wie die Karte vom 25.12.1981 auch zeigt. Im Sauerland gab es zu der Zeit eine mächtige Schneedecke von teilweise 80 Zentimetern!
Man kann die Jahre mit den Weihnachtsfeiertagen immer weiter zurück klicken um zu sehen, wann es wirklich weiß war und ob nicht mit den Schneegeschichten geflunkert wurde. Selbst 1940 in den Kriegsjahren war es an Weihnachten weiß, wenn auch damals nur spärlich gemessen wurde.
Auch Mütter und Väter erzählen ja immer gerne: „Zu deiner Geburt war es soooo kalt… oder auch soooo warm, oder nass, oder windig…. Aber stimmt das? Konnte man ja sonst nur mit Mühe raus finden. Jetzt können wir alle nachsehen, ob es bei unserer Geburt wirklich heiß, kalt oder weiß war. Als Beispiel weiß der Autor des Textes, dass es am 7. April 1969 traumhaftes Frühlingswetter in Bochum gab mit 23 Grad und 12 Sonnenstunden.
Schönen Sonntag allen Lesern
Andreas Neuen
Immer wieder toll diese Rückblicke/Vergleichsreihen, weiter so!