Wetter-Extra: Hochdruck und Trockenheit bis in den März
Nach den in weiten Teilen Deutschlands (sehr) nassen Monaten Dezember und Januar hat sich erneut Hochdruckeinfluss breit gemacht und es ist wieder deutlich trockener geworden. Nach den aktuellen Berechnungen wird bis Anfang März lediglich nach Osten hin etwas Niederschlag zusammenkommen, besonders in der Mitte des Landes sowie im Westen und Südwesten soll es bis mindestens Anfang März weitgehend trocken bleiben.
Die Großwetterlage mit einem blockierenden Hochdruckgebiet über dem europäischen Kontinent erinnert stark an das Dürrejahr 2018, als in nahezu ganz Deutschland über Monate große Trockenheit herrschte. Allerdings konnte damals im Februar oder März noch niemand ahnen, dass sich die Dürre bis in den November zieht und sogar im Hochsommer und Herbst noch deutlich verschärft. So ist es auch jetzt: Die Hochdrucklage ist zunächst mal kein Grund zur Panik, denn es weiß niemand, ob uns nicht noch ein sehr nasses Frühjahr oder ein verregneter Sommer bevorsteht. Erst der Sommer 2017 war in großen Teilen Deutschlands sehr nass, was nach 2018 oft schon in Vergessenheit geraten ist. Eine Großwetterlage kann sich rasch umstellen, es muss also nicht so weitergehen wie es 2018 der Fall war. Statistisch ist das sowieso sehr unwahrscheinlich, aber beim Wetter ist natürlich nichts ausgeschlossen.
Zusammenfassung im Wetter-Extra-Video
Wir wollen uns im Folgenden die Prognosen bis in den März ansehen und nutzen auch die längerfristige Vorhersage des ECMWF (Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage). Diese wird zwei Mal die Woche für die kommenden 46 Tage berechnet und gibt grobe Trends bezüglich der Abweichungen vom Klimamittel, was beispielsweise den Luftdruck oder Niederschlag betrifft.
Berechnete Niederschlagsmengen bis Anfang März
Zunächst ein Blick auf die Niederschlagsbrechnungen vom US Modell GFS (neue Version FV3) und dem ECMWF bis zum 10. Vorhersagetag, genauer gesagt bis zum 02. März 2019 um 01 Uhr. Wir sehen deutlich die recht verbreitet (weitgehend) trockene Zone mit dominierendem Hochdruck über West-, Südwest- und großen Teilen Mitteleuropas. Die Niederschläge im Osten Deutschlands kommen meist bis kommenden Freitag zusammen, besonders viel wird das aber auch nicht sein. Sonst bleibt es in Deutschland nach den Berechnungen besonders nach Westen und Südwesten hin bis auf ein paar Tropfen durchgehend trocken. Die Berechnungen werden mehrmals täglich aktualisiert, schauen Sie hier die aktuellen Karten an:
März-Trend des ECMWF
Unten sehen wir aus der aktuellen 46 Tage-Vorhersage drei Karten für die Abweichung des Luftdrucks. Folgendes ist dort in den Berechnungen zu sehen, die natürlich nur ein grober Trend sind und nicht unbedingt so eintreffen müssen. Es ist trotzdem bezüglich längerfristigen Trends das derzeit beste Produkt auf dem Markt.
Für den 1. März sehen wir weiterhin eine deutlich positive Abweichung des Luftdrucks mit Zentrum im Bereich der Nordsee. Eine Art Omegastruktur mit einem blockierenden Hoch ist weiter zu erkennen. Demnach würden Tiefs mit viel Niederschlag vom Atlantik weiter abgeblockt. Das zeigten ja auch bereits die Summenkarten für den Niederschlag weiter oben. Zum 10. März soll die Blockadelage dann unterbrochen werden, denn es gibt Hinweise auch zumindest geringe, negative Luftdruckabweichungen vom Atlantik bis auf den europäischen Kontinent. Vorübergehend könnte es also mehr Tiefdruckeinfluss und ein paar Niederschläge geben. Schauen wir den Trend aber weiter, so wird für den 23. März erneut über weiten Teilen Europas eine positive Luftdruckabweichung berechnet.
46 Tage Vorhersage und mehr – jetzt registrieren
Unterdurchschnittliche Niederschläge
Die Karte unten visualisiert die berechnete Abweichung der Niederschläge bis Ende März. Sie zeigt uns also, ob vom Modellstart an (was vergangenen Montag war) bis zum 31. März eher weniger oder mehr Niederschlag fällt, als in diesem Zeitraum im langjährigen Mittel zu erwarten wäre. Die Karte sagt also nicht aus, dass es nun durchweg trocken bleibt oder ob sie an Tag X einen Schirm brauchen. Wie oben bereits erwähnt: Es geht um grobe Trends. Die braunen und im Vergleich zum Klimamittel zu trockenen Flächen stechen in weiten Teilen Europas deutlich heraus.
Haben Sie sich schon auf unsere Webseite kachelmannwetter.com umgeschaut? Wir haben zahlreiche Vorhersagetools, wie die Vorhersage Kompakt Super HD, den XL Trend und Ensemble Vorhersagen für jeden Ort.
Neben unseren weltweiten Messwerten mit umfangreichem Archiv, weltweiten Satellitenbildern (mit Archiv ab 1981) und der weltweiten Blitzortung finden Sie neben dem HD Regenradar zahlreiche weitere von uns entwickelte Radartools, wie beispielsweise das Stormtracking für Gewitter oder unser Sturzflut-Tool!
Außerdem gibt es ein umfangreiches Angebot an Modellkarten, wie für Mitteleuropa und andere Teile der Welt das hauseigene Super HD Modell mit 1×1 km Auflösung und das europäische Modell ECMWF mit unzähligen Vorhersagekarten für die ganze Welt.
Zahlreiche Apps: Wetter-Apps Pflotsh
Vielen Dank wieder für diesen sehr informativen und gut verständlichen Text 🙂
Hallo, ich hätte eine Frage zum Verständnis der unteren Karte, auf der die Abweichnung des Niederschlags für den Zeitraum vom 18.02. bis 31.03.19 gezeigt wird. Z. B für Kiew ist eine negative Abweichnung von 75 – 100 mm prognostiziert. Laut DWD fallen aber im genannten Zeitraum statistisch lediglich rund 50 mm. Habe ich da etwas falsch verstanden? Vielen Dank für deine Antwort und Gruß aus Bremen.
Wie oben geschrieben, grobe Trends. Die Auflösung des Modells kann man nicht auf einen genauen Ort runterrechnen.
Groößräumige, kräftige Hochdruckgebiete, die Tiefdruckgebiete westlich von Deutschland blockieren. Das erinnert doch ein bisschen an das letzte Jahr oder? So viel kann ich sagen: In Hannover und Umgebung fiel bisher im Februar nicht viel Regen und man merkt offensichtlich wie frühlingshaft mild es momentan ist. Klar beschweren tut man sich nicht, aber wir haben Februar nicht März kam bisher äußerst selten vor in Hannover. Schätze mal in vielen Teilen Deutschlands ist die Situation nicht anders.