Westwetterlage geht weiter – Dürre auf dem Rückzug
Der Februar 2020 war dominiert von einer lebhaften Westwetterlage und damit viel Niederschlag sowie oft sehr windigem bis stürmischem Wetter. Nach den zwei trockenen Jahren 2018 und 2019, hat sich die Niederschlagsbilanz vielerorts verbessert und oberflächlich ist Dürre kein Thema mehr. Es hat allerdings besonders im Osten gar nicht so viel geregnet, wie man vielleicht meinen würde.
Unten finden Sie verschiedene Grafiken für einzelne Wetterstationen quer durch Deutschland mit der Niederschlagsbilanz seit dem Januar 2018. Beispielsweise in Essen im Ruhrgebiet war der Februar 2020 der niederschlagsreichste seit Beginn der dortigen Aufzeichnungen 1936!
Sie finden zahlreiche Grafiken mit der Niederschlagsentwicklung in Deutschland und den einzelnen Bundesländern (Gebietsmittel) seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen 1881 in folgendem Beitrag:
Doch wie geht es weiter? Die Wettermodelle simulieren auch für die kommende Woche erneut eine westliche und tiefdruckgeprägte Strömung über Mitteleuropa und Deutschland. Damit wird es voraussichtlich erneut häufig nass werden und zeitweise auch stürmisch. Ein sicheres Ende der Westwetterlage zeichnet sich also noch nicht ab und sollte es kommende Woche in der Westhälfte ergiebig regnen mit großen Mengen, dann wäre auch starkes Hochwasser möglich. Die Bäche und Flüsse sind hier mehr als gut gefüllt und die Böden voll gesättigt.
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Niederschlagsbilanz seit dem Januar 2018
Die folgenden Grafiken zeigen für die jeweilige Wetterstation die monatlichen Niederschlagsmengen in mm beziehungsweise l/m². Der hellgraue Balken zeigt das Klimamittel der 30 Jahre von 1981 bis 2010, der blaue oder braune Balken die monatlich gemessene Niederschlagsmenge. Blau = über dem Mittel („zu nass“), braun = unter dem Mittel („zu trocken“).
Wir sehen vor allem, dass der Dezember 2019 und der Januar 2020 vielerorts eher trocken war und unterdurchschnittliche Niederschläge brachte, während dann der Februar 2020 sehr nass war, teils sogar rekordnass, wie am Beispiel Essen-Bredeney seit 1936. Sehr nass war es seit August ganz besonders in Schleswig-Holstein, wo seitdem jeder Monat mehr Niederschlag brachte als im Mittel. Insgesamt lässt sich sagen, dass die aktuelle, niederschlagsreiche Wetterlage mehr als Willkommen ist und gerade im Osten wird weiterhin viel Niederschlag benötigt. Sollte das Frühjahr und/oder der Sommer 2020 erneut sehr trocken werden, würde sich die Dürresituation rasch wieder zuspitzen.
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Es wäre interessant, wenn Sie auch einmal Diagramme von Regionen wie dem Allgäu beiziehen würden.
Dort würde man nämlich sehen, daß Niederschlagsmangel hier völlig unbekannt ist.
Ich hoffe schon lange auf ein beständiges Hoch…
Entschuldigung, aber diese selektive Wahrnehmung finde ich zunehmend befremdlich. Es mag immer einen Ort geben, an dem es „genug“ geregnet hat, das lässt sich aber keinesfalls auf ganz Deutschland verallgemeinern!
Weite Teile Deutschlands, gerade die östlichen Regionen, leiden nach wie vor unter den enormen Defiziten aus den vergangenen Jahren. Das füllt sich ja auch nicht durch ein, zwei nasse Monate plötzlich wieder auf. So wurde es ja auch im obigen Artikel völlig zutreffend beschrieben. Im Zweifel ist es außerdem lieber etwas „zu nass“, als dass die Dürre wieder zurückkommt!
Zumal, was soll „zu nass“ eigentlich sein? Solange es kein Hochwasser o.ä. gibt, gibt es gar keinen Grund zur Sorge. Das „beständige Hoch“ darf daher gerne woanders sein Unwesen treiben…
Grüß Gott,
dies sehen wir genauso, dafür sollte man sich nicht auch noch entschuldigen, was es jedoch zum Glück etwas freundlich menscheln lässt, danke auch mal dafür.
Doch leider kommt gleich der Nächste um die Ecke und behauptet es gäbe die Dürre eigentlich gar nicht, es ist einfach unfassbar.
Es wird doch hier zum Glück für Jeden, immer wirklich hier sehr gut erklärt / nachgewiesen und alles nicht mal „Oberlehrerhaft“, echt selten und lobenswert(einfach freundlich Nachfragen des Verständniswillens, wäre ja auch noch drin, wo ist das „Problem“).
Dann gibt es noch die Möglichkeiten, verlangte „Karten / Statistiken“ selbst aufzurufen / nachzulesen (auf die sogar meist hingewiesen wird oder Gefordertes gar in den Ausführungen klar zu sehen ist).
Es gibt auch den Dürremonitor, welcher auch gezeigt wird.
Und nebenbei, bei uns können wir den viel geringeren Niederschlag als im Mittel / Normalfall, auch mit einer Station nachvollziehen (und unserer Bodenerfahrung).
Was „fran“ aber natürlich immer nicht verallgemeinern sollte, da bei Regen, schon eine Messstation unweit nebenan, schon viel weniger oder auch mehr haben kann.
Dies wird jedoch durch entsprechend mehr Messstellen (vor allem auch Bodenmessungen) wieder ins richtige Lot gerückt(tatsächlich Vergleichbar gemacht) !!
Ps.
Warum will jeder heute oft, alles einfach nur besser wissen als die tatsächlichen Experten, verrückte Zeiten. 😉
Ciao und weiterhin ehrliches Wetter 🙂
Vielleicht liegt das daran das gerade in den Medien Leute als Experten verkauft werden denen es einfach nur um politische Botschaften geht, und weil es eigentlich gar keine Wahrheit gibt. Gerade Niederschlag ist dermaßen volatil das jede Mesststaion immer nur mit sich selbst zu vergleichen ist. Eine wirkliche langfristige Aussage lässt sich also nur an einem Punkt mit einer entsprechend langen Zeitreihe treffen, wobei Messpunkte die nicht wenigstens 120 Jahre alt sind sowieso kaum Hinweise auf langfristige Entwicklungen geben. Nach wie vor ist es deswegen so das Meterologen ganz sicher Aussagen zur Klimaentwicklung seit vieleicht 1890 treffen können, einzelne Messpunkte auch seit 1770 oder 1750, aber auch nicht immer mit Niederschlag und Temperatur. Klimaveränderungen auf Basis von Messungen von 150 Jahren sind aber nunmal bei einer Erdgeschichte von 4,8 Mrd Jahre und einer Klimageschichte der Neuzeit die eigentlich seit der letzten globales Vereisung vor etwa 700 Mio Jahre begann eher eine Anmaßung der Menschheit. Selbst Geologen können gerade mal 10.000 Jahre mit Eiskernbohrungen, Tropfsteinforschung und anderen Verfahren einiger maßen zurückschauen, aber selbst das wird in der öffentlichen Diskussion zum Klima einfach ingnoriert, denn die Ergebnisse würde alle politischen Maßnahmen gegen den menschengemachten co2 Anteil völlig in Frage stellen. Klar ist nur Co2 spielt eine Rolle und klar ist auch das diese in der politischen Diskussion völlig überbewertet wird und der Mensch es nicht schaffen wird die Klimaveränderungen aufzuhalten oder gar zu steuern ! Weit ausgeholt, aber das ist das Hauptthema wo sich ganze Völkerscharen zu Klimaexperten erklären obwohl sie in der Schule nicht mal den Wasserkreislauf verstanden hatten.
Ich möchte gerne mal wissen wieso man immer auf einen Niederschlagsmangel im Osten hinweist, der gar nicht existent ist. Wenn man von einem Mangel spricht würde das bedeuten das es ungewöhnlich wäre, aber sie haben doch genauso die langfristigen Werte vom Osten wie jeder Interessierte auch, und es ist deutlich zu sehen das Cottbus um mal ein beispiel zu nennen immer im Schnitt viel weniger Niederschlag vermeldet wie anderswo im Westen. Das es solche Mangelbegiete gibt weiß ich aus eigener Erfahrung, ich kenne und messe die Daten in der Zülpicher Börde, hier ist es sehr ähnlich Cottbus. Während Aachen Hitdorf z.B. für den Februar einen hundertjährigen Rekord mir 240 l im Februar meldet sagt meine Wetterstation einen 10 jährigen Rekord , aber mit 88 l, und Hitdiorf ist gerade mal 40 km entfernt. Bei uns hier ist das trotzdem extrem viel und wir hatten auch im letzten Sommer und auch 2018 mit einen Monatsschnitt von 35l keinen Wassermangel, als Gartenfreund weiß ich das genau. Das ist eher eine Frage von Regntonne , Kompost und Beettechnik ob der Garten trocken wird. Die Erfahrung zeigt das die ganzen Dürremeldungen eher zum Klimahype gehören, denn so wie ich das sehe war das letzte was man als Dürre bezeichnen konnte wohl im Jahr 1920/21 existent.
Das ist hinreichend bekannt und deswegen beziehen wir uns auf Mittelwerte. Wenn man sich die Werte aus dem Osten anschaut, dann wird doch deutlich, dass es nach den dortigen Mittelwerten in den meisten Monaten viel zu trocken war. Siehe Leipzig/Halle. Ich erkläre es doch extra…
Fabian ich möchte ihre Aussage gar nicht in Zweifel zeihen, weiterhin viel Niederschlag benötigt, aber dann war der Niederschlag dort schon immer benötigt. Ein einfacher SQL auf die Daten von Cottbus (sorry , ich bediene mich hier der Station die lange genug schon daten hat, im Südosten ist das zugänglich für mich nur Cottbus) verrät mir auf dekaden bezogen, es war seit Messbeginn 1890 nie anders dort. VBerzeihen sie mir die Betrachtung auf Dekaden, zur Feststellung ob es eine langfristige Entwicklung im Sinne Klima gibt halte ich alle Aussagen die nicht wenigstens eine Dekade erfassen für irrelevant, damit auch Stationswerte die nicht mal über 10 Dekaden an Vergleichswerten verfügen.
Da ist kein Trend zu Dürre zu erkennen, selbst die 18 Monatige Dürre 1920/21 in Mitteleuropa hat die Natur wieder ausgeglichen. Ihre Monatsbetrachtung sist natürlich korrekt, will ich überhaupt nicht anzweifeln.
Werte Cottbus nach Dekaden (40er wegen fehlender Messdaten ignoriert):
1900-09 5952,7
1920-29 5835,2
1890-99 5821,7
1930-39 5810,0
2000-09 5708,2
1960-69 5656,0
2010-19 5639,3
1980-89 5624,6
1970-79 5605,5
1990-99 5557,8
1910-19 5417,3
1950-59 5260,3
Zu diesem Ergebnis kommt ja auch die Auswertung der Flächenmittel für BRB/Berlin: https://wetterkanal.kachelmannwetter.com/niederschlagsentwicklung-in-deutschland-seit-1881/
Bezüglich Klimawandel gibt es (noch) keinen Trend zu mehr Dürre.
ja, ist identisch. Alles gut ! Nur manche Medien machen da Alarmismus wegen Dürre der nicht nachvollziehbar ist, mal sehen was die kommende Dekade so bringt ! Vielen Dank u.v.G.