Welche Hurrikannamen aus 2016 gestrichen werden
Gut zwei Monate vor Beginn der nordatlantischen Hurrikansaison 2017 wollen wir noch einen Blick zurückwerfen auf die Sturmsaison im vergangenen Jahr. Denn was noch aussteht, ist die Entscheidung, welche Sturmnamen aus den Listen für immer gestrichen werden sollen. Darüber wird demnächst bei einer Konferenz der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf beraten.
Man kann es wohl schon vorwegnehmen: Den Namen „Matthew“ wird man sehr wahrscheinlich nicht mehr für einen tropischen Wirbelsturm verwenden. Dies geschieht auf Antrag eines Mitgliedstaates der WMO, wenn das betreffende Land sehr viele Tote und/oder extreme Schäden zu beklagen hat. In diesem Fall hätten allein schon Kuba und vor allem Haiti ausreichende Gründe, einen solchen Antrag zu stellen. In Haiti kamen Hunderte Menschen bei Überschwemmungen und Erdrutschen durch den Hurrikan ums Leben, auch an der Ostküste der USA gab es zahlreiche Tote sowie Schäden in Milliardenhöhe. Der Name wird dann von den Listen gestrichen und durch einen neuen ersetzt. Das Satellitenbild zeigt den Hurrikan am 04. Oktober 2016 mit seinem Zentrum genau zwischen Kuba und Haiti.
Auf dem Atlantik werden sechs Namenslisten verwendet, die sich alle sechs Jahre wiederholen. Die Namen aus dem Jahr 2016 kommen also 2022 wieder zum Einsatz, sofern sie nicht „ausgemustert“ wurden. Genau das geschah nach dem verheerenden Hurrikan „Mitch“, der Ende Oktober 1998 in Mittelamerika viele Tausend Tote vor allem durch extreme Regenfälle und Erdrutsche forderte. Der Name wurde damals durch „Matthew“ ersetzt. Im Jahre 2004 kam „Matthew“ wieder dran für einen schwachen Sturm auf dem Golf von Mexiko und 2010 für einen Sturm, der in Mittelamerika große Überschwemmungen auslöste und einige Tote forderte. Das Ausmaß war damals aber nicht zu vergleichen mit dem Hurrikan im Herbst 2016. Lesen Sie mehr zur Namensgebung für tropische Wirbelstürme bei uns im Wetterlexikon.
Weitere Kandidaten für eine „Ausmusterung“ sind die Sturmnamen „Otto“, „Earl“ und „Nicole“. Der Hurrikan „Otto“ traf Ende November auf die Küste von Nicaragua und Costa Rica, wo es – wie auch in Panama – erhebliche Überschwemmungen mit einigen Toten gab. Zum ersten Mal seit Beginn der Aufzeichnungen wurde Costa Rica von einem Hurrikan getroffen. Die Chancen, dass der Name von den Listen gestrichen wird, ist nicht ganz so hoch wie bei „Matthew“, aber es ist durchaus wahrscheinlich. Der Hurrikan „Earl“ richtete Anfang August 2016 in Belize und Mexiko erhebliche Schäden an, mindestens 40 Menschen kamen ums Leben. Einen ungewöhnlichen Hurrikan erlebte Bermuda Mitte Oktober mit „Nicole“, der aber keine extremen Schäden anrichtete. Beide Hurrikannamen werden eher nicht von den Listen gestrichen werden.
Auch in den anderen Seegebieten werden von Zeit zu Zeit Namen aus den vorgegebenen Listen gestrichen und nicht erneut verwendet – einige, weil sie so extrem waren, andere auch aus politischen Gründen. Aus dem Jahr 2015 wurden auf dem Westpazifik gleich drei Namen gestrichen, die Taifune „Koppu“, „Melor “ und „Soudelor“ hinterließen viele Tote und gewaltige Schäden. Aus dem Jahr 2016 könnte unter anderem der Name „Haima“ gestrichen werden, der im Oktober auf die Philippinen traf (siehe Satellitenbild oben).
Das detaillierteste Wetter-Radar auf dem deutschen Markt: unsere Kachelmann Radar & Blitz HD App für iOS im AppStore und für Android im PlayStore!
Wir haben weitere einzigartige Produkte auf kachelmannwetter.com: Ein HD Regenradar mit Vorhersage durch Stormtracking, europaweite Wettermessdaten und teils Jahrhunderte alte Messwerte; exklusive Modellkarten wie signifikantes Wetter in Super HD Auflösung oder Sonnenscheindauer-Vorhersage in HD–Auflösung,verfügbare Gewitter-Energie sowie kompakte Wettervorhersage in HD und Super HD – alles auf einen Blick! Außerdem exklusiv: Sturzflutwarnungen bei starkem Regen und Hagel-Alarm!
Außerdem gibt es aktuelle Satellitenbilder weltweit, im Menü ist der Kartenausschnitt über die Kontinent- und Länderauswahl möglich oder über Rasterkarten selbst wählbar. Entsprechendes gilt für die weltweit berechneten Wettermodelle aus Deutschland und aus den USA. NEU: Satellitenbild-Archiv ab 1981.
Zu Beginn, wenn man diese Zeilen liest, könnte man zunächst denken: Unwichtiges Thema!
Doch wer diese Ausführungen nicht nur liest, sondern sich auch verinnerlicht, dem wird alsbald folgendes bewusst:
Mit dieser Maßnahme kommt man sowohl den Opfern als auch den Hinterbliebenen mit Würde und Respekt entgegen.
Gewiss ändert all dies nichts auf dieser Welt an den Folgen dieser Stürme. Sie sind gekommen und haben ihren Tribut gefordert. Das ist eine unabwendbare Tatsache.
Doch noch eines erscheint mir wichtig:
Wenn in Zukunft Namen tropischer Stürme genannt werden, der weiß wenigstens um welchen Sturm es sich handelte und es sind daher Verwechselungen mit anderen Ereignissen ausgeschlossen.
Es könnten sonst möglicherweise unnötige Debatten zur Folge haben: „Welcher Matthew ist denn nun gemeint?“
Herzlichen Dank an das Team für dieses Thema!