Weiße Weihnachten – ab wann vorhersagbar?
In den Medien tauchen schon die ersten Karten auf mit Wahrscheinlichkeitsangaben für ein weißes Weihnachtsfest. Noch sind es aber zwei Wochen bis zum Heiligabend. Sind solche frühen Prognosen überhaupt seriös? Welche Aussagen kann man jetzt treffen und ab wann ist eine richtige Prognose für das Weihnachtsfest möglich?
Eine dicke Schneedecke ist das, was sich sehr viele Menschen zum Weihnachtsfest wünschen. Am besten schneit es genau an Heiligabend, während drinnen die Bescherung läuft. So trifft dies natürlich selten zu, aber es kommt vor. Den meisten Schnee genau zum Weihnachtsfest hatten wir in Deutschland vor nicht allzu langer Zeit, dazu die Schneehöhen am 25.12.1981 und am 25.12.2010, jeweils morgens gemessen. Lesen Sie auch einen Beitrag zur Frage, ob es früher öfter weiße Weihnachten gab als heute. Rein statistisch reicht die Wahrscheinlichkeit für ein weißes Weihnachtsfest von gerade mal 10 Prozent in tiefen Lagen im Nordwesten bis praktisch 100 Prozent in den Hochlagen der Alpen. Für die konkrete Vorhersage ist diese Statistik aber wenig wert.
Auch wenn sich der eine oder andere Meteorologe schon mal weit aus dem Fenster lehnt, kann man derzeit höchstens raten, was das Wetter zu Weihnachten betrifft. Erste Modellrechnungen reichen zwar schon bis an das Weihnachtsfest heran, aber die Berechnungen ändern sich alle sechs Stunden. Sie zeigen die gesamte Bandbreite von tief winterlich bis vorfrühlingshaft mild an.
Die Karte aus dem globalen US-Modell mit der am Freitagmorgen berechneten Luftdruckverteilung am Abend des 24.12. zeigt ein kräftiges Hoch über dem Balkan und tiefen Luftdruck im Bereich Island-Schottland. Dazwischen würde sehr milde Luft heranwehen. Schauen Sie am besten mal selbst, alle 6 Stunden wird das Modell neu berechnet. Sie werden staunen, wie krass die Änderungen von einem zum nächsten Modelllauf sein können.
Unser XL-Trend für die kommenden 10 Tage am Beispiel Frankfurt a.M. zeigt noch überhaupt kein eindeutiges Bild, was auch nicht weiter verwundert. Denn eine seriöse Vorhersage ist nur etwa für 4 bis 5 Tage, in Einzelfällen auch bis zu 7 Tage möglich – je nachdem wie stabil die Wetterlage ist. Es lohnt sich also frühestens ab dem 17.12. genauer zu schauen, alles andere ist reine Spekulation.
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Ich kann mich noch an die 90er Jahre erinnern ! Kaum zu glauben, damals gab es im Winter heftige Nordwestlagen mit starken Wintergewittern, es gab meist 3 bis 4 große Stürme, die auch im Flachland oft Orkanstärke brachten, außer 1995/1996, ansonsten waren nennenswerte Stürme immer dabei, nicht solche Lachnummern wie z.B. am 20.November. 2016 oder die ganze Saison 2015/2016 ! Es gab abwechslung zwischen Warm- und Kaltfronten. Das Wetter brachte meist Spannung mit sich, und spätestens nach 2 Wochen war irgendein Wetterphänomen wieder von präsents. Das gibt es heute nicht mehr, stattdessen endlose Hochdruck-Melancholie, mit ab und zu verirrten Trögen die den Schmuddel noch unangenehmer machen. Wetterautobahn und Westlage ? Nein. Nordwetslage und Nordtrog ? Nein. So bleiben nur noch die Erinnerungen von den 80/90er Jahren bis 2007/2010 und danach begann das Wetter langsam abzusterben.
Die Großwetterlage ist einfach sehr Träge. Wir haben seit ende September quasi totes Wetter, einzig um den 20. November wurde es etwas lustiger, ansonsten bescherrten uns endlose Hochdruckwetterlagen meist kühles und gammeliges Wetter. So einen langweiligen Herbst habe ich schon lange nicht mehr erlebt, eventuell 2012 da war die Zeit vom September 2012 bis Mai 2013 auch grauenhaft gleichgeschaltet.
Die aktuellen Modelle berechnen nun ein dickes Betonhoch für die Zeit nach dem 11.12.2016, und dieses Hoch will gar nicht mehr von uns weichen. Dabei bleibt es leicht zu mild, und Nachts gibt es leichten, örtlich mäßigen Frost. Eine antizyklonale nördliche Westlage wird dann für die Zeit vor Weihnachten gerechnet. Niederschlag wird es kaum oder gar nicht geben. Die 850°C Temperaturen reichen von 0° bis ca. 5° C.
Ohje mir schwant als ob das sich dieses Wetter noch lange lange halten könnte.
– Wo sind die heftigen Nordwestlagen, wie z.B. ende Januar 2004 mit Gewittern und Schnefall bis 5cm in der Stunde ?
– Wo sind die markanten Sturm- und Orkantiefs, die Böen von verbreitet über 110 oder 120 Km/h im Flachland bringen, und ich rede nicht von den läppisch lachhaften 70er und 80er Böen ( weil, ist kein STURM ! ), die wir außer 2015, die letzten Jahre hatten ?
– Wo sind die schönenen langanhaltenden Regenfälle mit anschließender Kaltfront und Graupelgewittern ?
Oder Richtige Nord bzw. Nordosttroglagen die mit Schneebomben wie im Januar 1997, Februar 2004 oder Dezember 2010, die pro Stunde teils 15 cm Schnee brachten, mit großen Flocken. Im Ruhrgebiet lag der lezte nennenswerte Schnee mit über 2cm im März 2013, danach höchsten 1 bis 2 cm für maximal 24 Stunden.
Das Wetter wird immer langweiliger im Winter, während im Sommer unbekannte Unwetterlagen dagegen einen Rekord nach dem nächsten aufstellen.
Ich warte auch auf nichts mehr ! Für mich sind nur noch die Sommer spannend.
Das sind wirklich interessante Ausführungen, denen ich zustimmen kann!
Seit dem Jahr 1970 notiere ich im Gießener Becken ( Mittelhessen ) das Wetter. Dabei ist mir das gleiche aufgefallen wie Ihnen! Seit ca. Mitte der 90er Jahre haben die Winterstürme an Stärke und Frequenz deutlich abgenommen. Aber man darf nicht vergessen, das diese Sturmhäufungen wie wir sie vor allem von 1981 bis 1995 hatten, auch nicht die Normalität waren. Geht man in die ferne Vergangenheit zurück, so wird man kaum Vergleichsjahre finden. Um 1966/67 hatte es eine ähnliche Orkantiefserie gegeben wie 1990. Doch diese war trotzdem nicht ganz so ausgeprägt. In den 30er und 50er Jahren wurden ebenfalls viele Stürme beobachtete. Aber keine Epoche kam an die Ereignisse der Neuzeit heran. Die vielen Orkane der 80er und 90er waren gewiss eine Besonderheit und ob sich derartiges alsbald wiederholt, wird man prognostisch kaum beurteilen können. Einer der Auslöser kann ein extrem kalter Westsektor der Arktis sein, wie wir ihn in dieser Zeit häufig beobachteten.
Bei den Niederschlägen wurde vor rund 20 Jahren in den Medien und in Fachkreisen oft davon gesprochen, das die Winterniederschläge stetig zunehmen, während gleichzeitig die Sommerniederschläge zurückgehen.
Doch seit ca. der Jahrtausendwende kehrten sich die Verhältnisse wieder um. Die Häufung von Trockenperioden im Spätwinter und Frühling sind schon seit vielen Jahren besonders auffällig. Im Sommer liegen recht häufig Areale zwischen Dürre und Sintflut dicht neben einander.
Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich erneut ein anderer Witterungs – bzw. Klimaverlauf bei uns einstellen wird.
Für mich bleibt Wetter eigentlich immer spannend. Man kann auch dem sogenannten „Langweiligen Wetter“ durchaus was positives abgewinnen. Zum Beispiel sind auch Hochdruckwetterlagen um diese Jahreszeit recht interessant.
Markante Inversionslagen, bei denen die Niederungen zwar oft in dichtem Nebelgrau verschwinden; die Berge jedoch aus dem Nebelmeer herausragen bei gestochen scharfer Fernsicht und tiefblauem Himmel.
Ein Ausflug in die Mittelgebirge wird sich angesichts der alsbald wieder einstellenden Hochdrucklage lohnen.
Interessant sind gerade um diese Zeit die farbigen Dämmerungsphasen oder auch Ablagerungen von Raureif an der Vegetation gegen tiefblauen Himmel betrachtet. Das bietet herrliche Fotomotive!
Und wer sich jetzt am Tage im Bereich der Nebelobergrenze aufhält, hat die Chance einen Nebelbogen zu sehen.
Fazit;
Jede Wetterlage hat etwas faszinierendes zu bieten. Aber auch ich freue mich wieder auf das nächste Sommerhalbjahr.
Beste Grüße
F.Steinmueller
Hallo Friedel Steinmüller
Ich gebe ihnen da recht. Die aktuelle Wetterlage bietet auch interessante Sachen, ich kann z.B. auf alten Zechenhügeln weit in die Ferne blicken und Kraftwerke sehen, die rund 50 Km weit weg sind. So etwas geht bei einer West- oder Nordwestlage nicht. Auch eignet sich die Wetterlage gut für Fahrradturen, ohne Regen und Gegenwind.
Und ich mus ihnen auch recht geben, daß die Sturmtief Serie von 80/90er ( Speziel 1990 – 1995 ) Überdurchschnittlich war. Sehr wenige Stürme gab es z.B. dagegen auch zwischen 1976 und 1983, da hat es sogar von 2013 bis 2015 mehr gegeben.
Und die Serie im Februar/März 1967 wo 3 Orkane und 1 Sturmtief innerhalb von 2 Wochen beträchtliche Schäden anrichteten, waren auch sehr Überdurchschnittlich. Sehr wenige große Stürme gab es auch in den 20er Jahren des 20.Jh.
Vielleicht ist die Natur so konzipiert, dass wir nach den großen Stürmen der 90er Jahre ( Daria, Vivian, Wiebke, Verena, Anatol und Lothar ) erstmal etwas Ruhe bekommen, weil sonst der ökonomische Haushalt durcheinander kommt.
Und das es nur ca. alle 5 jahre zu größeren Ereignissen kommt wie, Jeanette, Kyrill, Emma, Xnthia, Christian und Niklas. Die in einem Zeitraum von 15 Jahren auftraten.
Nicht zu Vergessen und zu Unterschätzen ist das schwere Pfingstunwetter 2014 in NRW und Südniedersachsen ! Das teilweise mehr geroddet hat als Kyrill ! Und Böen über 150 Km/h brachte, was hier im Ruhrgebiet/Münsterland für ein so großes Unwetter schon fast einzigartig ist. Auch 2016 gab es wieder heftigste Gewitter in NRW.
Als groben Fahrplan der letzten Jahre kann man sagen, daß die Winter ruhiger und meridionaler geworden sind ( aber nicht KÄLTER ) und die Sommer mit immer exzessiveren Unwettern daher kommen. Allein die Unwetter in NRW von 2013 bis 2016 überbieten alle Großgewitter der 90er Jahre.
gruss Klaus
Ich habe die vorherigen Beiträge mit großem Interesse gelesen und kann mich dem nur anschließen, besonders in den letzten 10 Jahren (was ja ein recht kurzer Zeitraum ist) beobachte ich große Veränderung in der Gesamtwetterlage.
Besonders Frühjahr und Herbst scheinen sich in den letzten 5 Jahren extrem verändert zu haben. Bauernregel wie `der April macht was er will´treffen nicht mehr zu, stattdessen langandauernde Hochdruckwetterlagen. Und wenn es dann zu Tiefs kommt dann nicht mehr in der klassischen Variante des schnell aus Island ziehenden Tiefs nach Mitteleuropa. Dem Wetter scheint sprichwörtlich die Luft auszugehen, das bereitet mir wirkl. große Sorgen, es ist nicht mehr die Art von Wetter die ich noch aus den 90ern und Anfang der 2000er Jahre kenne. Grüße Matthäus
Solche Windschwachen Wetterlagen erhöhen vor allem im Mai/Juni und Juli die Unwettergefahr. Weil der Atlantik kaum noch Abwechsulung bringt. Wir hatten 2016 eine 4 wöchige Unwetterserie die bisher in der Dauer und Intensität einzigartig war. In nächsten Sommern können es durchaus mal 6, 8 oder 10 Wochen solcher Serien zustande kommen. Mit erheblichen Folgen.
Selbst 100% in den Hochlagen der Alpen ist heutzutage sehr gewagt….schaue ich mir die Hochlagen „meiner“ Region an, ist es da braun bis 2500m hinauf…wie hoch muss man eigentlich noch gehen damit man im Winter mal Schnee zu Gesicht bekommt? Leider sehr sehr schade…..
Aber ist es nicht so, dass man zumindest schon mal sagen kann, welche grobe Druckverteilung ungefähr herrschen wird? Kai Zorn von wetter.com z.B. legt sich hinsichtlich des Weihnachtswetters natürlich auch nicht fest, aber grenzt es zumindest so weit ein, dass er die Position eines Hochdruckgebietes für entscheidend hält: zu östlich = mild; über Deutschland = weder Fisch, noch Fleisch; westlich: winterlich.
Nein, auch das ist nicht so. Man kann jetzt auch nicht einmal grob die Wetterlage abschätzen, schon gar nicht die Position von Druckgebilden vorhersagen.
Ich gebe Herrn Sävert da recht, jetzt zu sagen wie Druckgebilde positioniert werden, ist nicht möglich. Aber es gibt Leute die immer irgendwo Winterwetter finden, und wenn es nur 2 läppische Nebenläufe von GFS sind, die Winterträumer backen selbst aus diesen 2 Läufen einen kalten Winterkuchen ! Für mich haben solche Leute den Respekt als Meteorologe längst verloren !