Weihnachtssturm und mildes Wetter immer wahrscheinlicher
Mit dem Schneetief genau zum Weihnachtsfest wie vor sechs Jahren wird es in diesem Jahr nichts, so viel lässt sich wohl schon sagen. Am Alpenrand könnten sich Reste des Schnees vom Sonntagabend vereinzelt bis zum Heiligabend retten, ansonsten sind die Chancen auf neuen Schnee äußerst gering. Nur in den Hochlagen der Mittelgebirge könnte es an den Feiertagen wieder schneien. Stattdessen wird eine kräftige Sturmlage in Nordwesteuropa immer wahrscheinlicher und auch in Teilen Deutschlands kann es zeitweise stürmisch werden.
Die Animation zeigt die Luftdruckverteilung in Europa in den kommenden Tagen bis zum 27.12. Der hohe Luftdruck (rot) über Mitteleuropa wird abgebaut und atlantische Tiefs (blau bis violett) ziehen bis nach Skandinavien. Die zugehörigen Ausläufer erfassen bereits ab Donnerstag den Nordwesten Deutschlands und an den Weihnachtstagen weite Landesteile.
Zunächst setzt sich aber noch das ruhige Hochdruckwetter fort (Foto: Achim Otto im Bergischen Land). Gebietsweise halten sich dichte Nebelfelder, teilweise auch den ganzen Tag. In vielen Regionen kann sich aber auch die Sonne durchsetzen. Je nach Nebelauflösung liegen die Temperaturen tagsüber nur um den Gefrierpunkt, bei Sonnenschein auch bei bis zu 8 Grad. In den Nächten muss verbreitet mit Frost gerechnet werden.
Am Donnerstag überquert ein erster Tiefausläufer den Norden und Westen Deutschlands. Die Karte aus dem HD-Modell mit den Regensummen bis zum Donnerstagabend zeigt den Schwerpunkt des Regens in Niedersachsen und im nordwestlichen Nordrhein-Westfalen. Weiter südöstlich hält der Hochdruckblock noch dagegen und in Südostbayern bleibt es noch leicht frostig. Am Freitag wird es auch hier schon etwas milder.
Die Luftdruckverteilung in der Nacht zum Samstag (24.12.) aus dem globalen Euro-Modell (Klick auf Karte, dann oben auf der Karte wechseln zu anderen Modellen) zeigt ein kräftiges Sturmtief bei Schottland und der hohe Luftdruck bei uns weicht immer mehr nach Südosteuropa aus. Damit können die Ausläufer des Sturmtiefs auf weite Landesteile übergreifen.
Bis zum Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages fällt nahezu überall im Land Regen, wie die Karte aus dem globalen US-Modell mit den Regensummen bis Montagabend zeigt.
Die erwarteten Höchstwerte aus dem globalen US-Modell am Sonntag (25.12.): Es wird im ganzen Land recht mild, nur in Südostbayern steigen die Temperaturen nur wenig über den Gefrierpunkt an.
Der Wind kann an den Weihnachtstagen stark auffrischen. Der 10-Tage-Trend mit den Böen auf der Insel Sylt lässt je nach Modell schwere Sturmböen oder sogar noch mehr erwarten. Jeden anderen Ort bitte einfach dort eingeben. Zumindest im Norden und Nordwesten ist durchaus ein Weihnachtssturm möglich. Sturm- und Orkanereignisse sind zu Weihnachten gar nicht so selten. So richtete am 26.12.1999 der Orkan Lothar enorme Schäden in Süddeutschland und in den Alpenländern an. Am 24.12.1988 gab es Böen bis Orkanstärke in Norddeutschland.
Fazit: Weiße Weihnachten werden nun deutlich unwahrscheinlicher, es könnten sich am Alpenrand und im Südosten Bayern höchsten noch ein paar Schneereste vom Sonntagabend halten.
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Ich frag mich, wie so unterschiedliche Einschätzungen zustande kommen können:
„Die nächste Aktualisierung erfolgt gegen 13:00 Uhr in einer neuen Wettervorhersage für das Wetter Weihnachten – und so viel sei schon einmal verraten – hinsichtlich einer weißen Weihnacht wird es noch einmal spannend. “
http://www.wetterprognose-wettervorhersage.de/wetter/dezember/wetter-dezember-2016.html
Das ist eine gute Frage. Man kann sich bei uns die verschiedenen Modelle anschauen und sehen, dass sich die Modellwelt inzwischen halbwegs einig ist, dass es windig und mild wird.
@ Andreas
Hallo
Ich habe mal alle Modell Rechnungen seit Samstag Abend verfolgt. Die großen GFS, EZ und GFS zeigten alle windiges West bis antizyklonales Westwetter an. Seit gestern Abend bzw. heute in den Morgenläufen sind auch die übrigen kleinen Modelle zur stürmischen Variante übergeschwungen.
Die Nebenläufe von GFS und GEM zeigen von 20 Läufen insgesamt 12 Läufe eine Orkanlage für ganz Deutschland, zumeist aber Norddeutschland, 5 Nebenläufe Rechnen stürmisches Wetter mit Schnellläufer Potential, die übrigen drei Läufe antizyklonale nördliche windige Westlage.
Die Seite Wetterprognose-Wettervorhersage ist eine Wunschwetterseite, die immer und überall kaltes Wetter sieht und mit die unseriöseste Wetterseite im Net ist, die ich kenne.
Die Prognosen von Wetterprognose-Wettervorhersage liegen meist daneben und sind schlichtweg falsch. So etwas hat mit Meteorologie wenig zu tun. Eben Wunschwetter…
Informativer Bericht.
Noch ein paar Stürmische Daten zu früheren Weihnachten.
2013/2014 gab es eine hohe Sturmtief-Anzahl auf dem Atlantik, neben CHRISTIAN ende Oktober 2013 und Xaver anfang Dezember 2013, zogen heftige Sturmtiefs meist über die Britischen Inseln bis nach Norwegen.
Ein Orkantief mit knapp 930 hpa zog am 23/24.Dezember.2013, Nordostwärts (57° 46′ 11.395″ N 4° 23′ 40.312″ W Schottland ) bis nach (66° 58′ 41.628″ N 11° 4′ 27.188″ E Norwegen ).
Das Orkantief Dirk verursachte schweren Sturm über Westeuropa mit orkanartigen Böen und teils Orkanböen. In Westdeutschland gab es stark windiges Wetter, mit einzelnen Sturmböen und Richtung Niederrhein gab es sogar vereinzelt schwere bis orkanartige Böen. Die Schäden waren meist gering.
Sehr stürmisch ging es auch Weihnachten 1998 zu. Nachdem es anfang Dezember Kalt war mit Schneefällen, stellte sich um den 10.12.1998 eine Westlage ein und brachte am 13.Dezember sogar über Nordwestdeutschland Sturm bis orkanartige Böen. Das Wetter blieb bis Weihnachten 1998 so und es zogen weitere Sturmtiefs durch, am 26.12.1998 genau ein Jahr vor Lothar, zog ein kräftiges Orkantief über Irland nach Norwegen der auf den Britischen Inseln den Namen ( Great Boxing Day Storm of 1998 or Hurricane Stephen ) erhielt, sorgte auch in Deutschland für Sturm, in Norddeutschland sogar bis über 110 km/h. In Irland gab es große Schäden.
Ziemlich stürmisch war auch die Zeit vom 15.Dezember. 2004 bis ende Januar 2005, und sorgte für stark windiges Wetter zu Weihnachten 2004 mit schweren Sturmböen an den Küsten.
Dann möchte ich noch drei zurückliegende Stürme aufzählen, die zu Weihnachtszeit wüteten. Einmal der Orkan vom 19. bis zum 21. Dezember.1986 mit Orkanböen über Mitteleuropa.
Das Sturmtief Viktoria an Weihnachten 1993. Wo es schon um den 10.12.1993 zu einem Orkan in Mitteleuropa kam, zog das Sturmtief Viktoria um den 20.12.1993 über Deutschland und brachte vor allem in Süddeutschland schwere Sturmböen und Orkanböen auf den Bergen, sowie viel Regen und Hochwasser, aber zunehmend kalte Luft aus Nord brachte zur Mittagszeit an Heiligabend 1993 dann ein weißes Fest.
Zwei sehr schwere Orkane zogen vom 19. bis zum 24.Dezember.1954 über West- und Nordeuropa ( 62° 29′ 16.688″ N 9° 40′ 4.688″ W, bis 52° 46′ 15.132″ N 22° 40′ 32.812″ E ( Orkan Jütland Typ ). Es wurden verbreitet Orkanböen gemessen, auch im norddeutschen Flachland gab es teils 140 Km/h ! An den Küsten bis oder über 160 Km/h. Die Orkane sorgten für große Schäden und sind von der Stärke mit Kyrill( 2007 ) und Capella-Orkan( 1976 ) zu Vergleichen.
Nun, nach den neusten Morgenläufen, hält nur noch das GFS an dem Weihnachtssturm fest, eventuell noch GEM, mit stürmischer Höhenkaltluft.
Das ECMWF, das UKMO, NAVGEM wollen vom Sturmtief am Sonntag nichts mehr wissen. Das ECMWF hat das Tief ca. 500 Km weiter nach Norden verschoben, nach der Rechnung würde es südlich von Island ins nördliche Norwegen ziehen.
Für Deutschland, wäre es höchsten im Norden nur etwas windig mit etwas Regen. Danach sofortiger Hochdruckaufbau aus Südost, mit der gleichen ewigen Suppe wie bisher gehabt( Nebel, Sonne ) bei Plusgraden und Nachts leichter Frost.
Ich denke das GFS wird sich der Überzahl der anderen Modelle anpassen, spätestens im 12z oder Morgen, da EZ die letzten Wochen besser gelegen hat.
Das war wohl nichts mit Westlage.
Die Langeweile geht unvermindert weiter…Und täglich grüßt das Murmeltier.
GFS und Australisches Modell im 6z Orkanböen für Norddeutschland. Für Sylt sind 141 km/h im 6z vorhergesagt.
Damit Kontrastprogramm zum ECMWF und Ukmo.