Vorwarnung Gewitter am Freitag
Derzeit hat sich über Frankreich und Benelux ein Tiefdruckgebiet ausgebildet, das am Freitag seinen Einflussbereich von Westen her nach Deutschland ausweitet. Dabei sind aktuell (Donnerstag, 20:20 Uhr) schon teils unwetterartige Gewitter in Belgien und Teilen Frankreichs unterwegs. Im Vorfeld greifen auch schon erste Gewitter auf den Südwesten von Baden-Württemberg über. Ein unwetterartiger, aber kleinräumiger Gewitterkomplex hat sich ebenfalls von Unterfranken her nach Hessen verlagert und punktuell heftigen Starkregen, Hagel und Sturm gebracht. Bereits in der Nacht zum Freitag kann es im Westen erste heftige Gewitter geben.
Am Freitag bildet sich ausgehend von dem Tiefdruckgebiet westlich von uns ein kleines Gewittertief und zieht genau nach Deutschland. Damit kann es in weiten Landesteilen kräftige Regenschauer und Gewitter geben, örtlich sind auch unwetterartige Gewitter mit heftigem Starkregen, größerem Hagel und schweren Sturmböen um 90 km/h oder sogar orkanartigen Böen über 105 km/h möglich. Derzeit sehen die Wettermodelle noch die Möglichkeit, dass sich die Lage im äußersten Westen, zumindest etwa westlich des Rheins, nicht mehr so explosiv darstellt . Da dies aber noch unsicher ist, sind diese Regionen trotzdem noch in das Gefahrengebiet mit aufgenommen. Im Osten und Nordosten des Landes sowie in Schleswig-Holstein kommen die Gewitter voraussichtlich erst am späteren Abend oder in der Nacht an. Hier erfolgt im Laufe des Freitags ein Update.
Bitte beachten Sie, dass schwere Gewitter immer nur sehr begrenzt unwetterartige Auswirkungen haben. Es ist als Vorwarnung nur möglich ein größeres Gebiet abzustecken, in dem es örtlich zu unwetterartigen Entwicklungen kommen kann. Welche Orte dann letztendlich erwischt werden, ist nur kurzfristig am HD Radar abzusehen. Auch können sich beispielsweise durch Gewittercluster in der kommenden Nacht, kleinräumige Änderungen der morgigen Wetterlage ergeben, die große Auswirkungen auf den Tagesverlauf haben. Folgen Sie uns für kurzfristige Updates auch auf Twitter und Facebook.
Mit besten Grüßen aus Bochum,
Fabian Ruhnau
Titelbild (c) Tobias Mieseler, Stormchaser-Ruhrgebiet
Beste Grüße aus dem „Pott“ und ein herzliches Dankeschön für die umfassende Einschätzung.
LG Petra
Sehr ausführlich und gut auch für Laien verständlich. Bitte so weiter!!
Hallo, liebe Leute vom Kachelmann-wetter,
ich bin schon seit Kindheit sehr an Wetterextremen interessiert. Ich liebe Gewitter und ihre Begleiterscheinungen (ausser den Zerstörungen natürlich).
Seit etlichen Jahren verfolge ich das Wetter mit den geringen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen. (Kamera, Augen und Ohren)
Dabei ist mir in meiner Region etwas aufgefallen. Wenn Gewitter aus Westen auf 30926 Seelze, Region Hannover in Niedersachsen zu ziehen, dann passiert es sehr häufig, dass sie am Kanaldreieck (Mittellandkanals/Stichwahl Hannover-linden) nach Norden abdriften, oder südlich am Stichwahl entlang ziehen und erst bei Hannover wieder mehr die nordöstliche Bahn einschlagen.
Nun wird mir immer erzählt, dass offene Gewässer nicht in der Lage sind, die Zugrichtung eines Gewitters zu beeinflussen. Ich beobachte dies hier aber defekte anders. Ich habe auch schon vorgeschlagen, dass sich Experten mal vor Ort begeben, wenn eine solche Wetterlage anliegt, bisher null Reaktion. Ich würde das aber sehr gern mal geklärt haben.
Was sonst ist an Seelze so besonders, dass wir meist nur gestreift oder gar nicht getroffen werden? Seelze ist nördlich vom Mittellandkanal und der Leine umgeben. Südlich begrenzt der Stichwahl den Ort. Wir sind sozusagen komplett von Wasser umgeben. Wir haben keine besonderen geologischen Höhen oder Tiefen. Vielleicht interessiert sich ja mal jemand von Euch dafür.
Mit freundlichem Gruß
Manuel Stoss
Typisch Kachelmann,genau und präzise! Weiter so.Gruß aus 09217 Burgstädt !