Dezember 2013: Orkan „Xaver“ wütet im Norden
Am 05./06. Dezember 2013 richtete der Orkan „Xaver“ vor allem im Norden Deutschlands einige Schäden an und brachte eine der höchsten bislang gemessenen Sturmfluten mit sich. Das Tief entwickelte sich am 04. Dezember durch große Temperaturgegensätze bei Island und zog unter Verstärkung zum Orkantief über die Nordsee nach Südschweden. Das Sturmfeld erfasste Schottland und das nördliche Mitteleuropa von Dänemark und Norddeutschland bis nach Polen.
Der Luftdruck im Zentrum des Orkantiefs sank in der Nacht zum Nikolaustag im Bereich Dänemark – Südschweden zeitweise bis etwa 961 Hektopascal. Gleichzeitig befand sich vor der Biskaya ein kräftiges Hochdruckgebiet mit einem Kerndruck von 1037 Hektopascal. Diese enormen Luftdruckgegensätze wurden durch ein Sturmfeld ausgeglichen, in dessen Bereich es in Schleswig-Holstein, im nördlichen Niedersachsen und in Mecklenburg-Vorpommern verbreitet Böen bis Orkanstärke gab. An der Kaltfront von „Xaver“ bildete sich eine Gewitterlinie aus mit heftigen Böen und zwei möglichen Tornados. Es folgen die Böen am 05.12.2013 und am 06.12.2013.
Bereits am frühen Morgen des 05. Dezember meldete die schottische Wetterstation Aonach Mor in 1130 Meter Höhe eine Spitzenböe von 228 km/h. Der Hauptsturm erfasste den Norden Deutschlands ab dem späten Nachmittag und bis weit in die Nacht hinein gab es selbst im Binnenland Böen bis Orkanstärke, an der Nordsee auch bis über 150 km/h. Durch den Sturm kamen insgesamt 10 Menschen ums Leben und es gab erhebliche Schäden.
Die schlimmste Folge des Sturms war eine markante Sturmflut an der gesamten deutschen Nordseeküste sowie in Bremen und Hamburg. Das Tief zog auf einer Bahn, die den Wind an der Nordsee während des Sturms von Südwest auf West und später Nordwest drehen ließ. Das Hauptsturmfeld drückte das Wasser tagsüber und am Abend des 05.12. gegen die Küsten und ließ das Niedrigwasser ausfallen. Das nachfolgende Nachthochwasser brachte dann eine schwere bis sehr schwere Sturmflut.
In Cuxhaven wurde gegen 3 Uhr morgens ein Höchststand von 3,54 Metern über dem mittleren Hochwasser erreicht – ab 3,50 Meter spricht man von einer sehr schweren Sturmflut. Sehr dramatisch ging es dabei im Stadtteil Sahlenburg zu, in dem sich mitten in der Nacht alle Rettungskräfte fluchtartig zurückziehen mussten und der Deich schon aufgegeben wurde. Der Deich hielt aber gerade noch so stand, weil er bereits tagsüber mit über 10.000 Sandsäcken aufgestockt worden war. In Hamburg wurde am Nikolausmorgen ein Höchststand von 3,98 Meter über dem mittleren Hochwasser gemessen – die zweithöchste Sturmflut seit Aufzeichnungsbeginn.
Auf der Rückseite des abziehenden Orkantiefs zogen aus Nordwesten kräftige Schneeschauer ins Land, gebietsweise schneite es auch längere Zeit. Das Satellitenbild vom 06.12.2003 zeigt die vielen Schauer über der Nordsee und Deutschland. fiel zum Teil bis in tiefe Lagen Schnee und gebietsweise bildete sich eine Schneedecke mit entsprechenden Behinderungen auf Straßen und Wegen. Im Bergischen Land wurden bis zu 12 Zentimeter Schnee gemessen. Die Karte zeigt die gemeldeten Schneehöhen am Nikolausmorgen.
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