Tornadorückblick 2015 – Vergleich Europa-USA
Das zurückliegende Tornadojahr brachte in Europa deutlich weniger Tornados hervor als im Vorjahr. Wurden 2014 noch mehr als 900 Tornados gemeldet, sind es in diesem Jahr bisher nur etwa 500, darunter aber einige starke. In den USA wurden dagegen wieder mehr Twister als im tornadoarmen Jahr 2014 registriert, die aktuellen Zahlen liegen im Bereich der langjährigen Mittelwerte. Allerdings sind bis zum Jahresende noch einige Tornados möglich.
Vor allem in Nord- und Westeuropa waren es deutlich weniger Tornados als im Jahr 2014. So wurden aus dem Vereinigten Königreich bisher nur drei Tornados gemeldet, im Vorjahr waren es mindestens 38 bestätigte Fälle. Auch in Irland und in Skandinavien gab es nur sehr wenige Tornados in diesem Jahr. Grund waren häufige Hochdrucklagen, die in einigen europäischen Staaten auch längere Trockenphasen mit niedrigen Pegelständen der Flüsse brachten.
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Der stärkste Tornado des Jahres trat am 08. Juli 2015 in Norditalien auf. In der Stadt Mira wurden zahlreiche Häuser zerstört oder schwer beschädigt. Ein Mensch kam ums Leben, weitere 72 wurden verletzt, drei davon schwer. Der Tornado erreichte die Stufe F4 auf der Fujitaskala, dies entspricht Windgeschwindigkeiten zwischen 335 und 420 km/h.
In Deutschland lag die Zahl der bestätigten Tornados etwa im langjährigen Mittel von 30 bis 60 Fällen, aber es waren ebenfalls deutlich weniger als im Vorjahr (bisher 51 bestätigte Fälle). Besonders aktiv war der Mai mit zahlreichen Tornados, vor allem am 05 und 13. Mai. An diesen beiden Tagen richteten drei Tornados der Stärke F3 in Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Bayern Gesamtschäden in dreistelliger Millionenhöhe an. Mehrere Menschen wurden verletzt, Tote gab es glücklicherweise nicht.
In den USA stellten sich nach dem extrem tornadoarmen Jahr 2014 wieder häufiger tornadoträchtige Wetterlagen ein. Die Karte des Storm Prediction Censters (SPC) in Norman, Oklahoma, zeigt alle bisher bestätigten Tornados in den USA (Stand: 11.12.2015). Wie üblich häufen sich die Tornados im Mittleren Westen, aber auch weiter östlich gab es recht viele Tornados in diesem Jahr.
Vor allem die als „Tornado Alley“ bekannten Bundesstaaten von Texas bis nach Kansas sowie der Bundesstaat Illinois bekamen mehr Tornados ab als im langjährigen Mittel, sonst waren es fast überall weniger (siehe Karte des SPC rechts). Ungewöhnlich war ein starker Ausbruch Mitte November, bei dem mindestens 47 Tornados auftraten. Insgesamt starben in den USA in diesem Jahr nur 10 Menschen durch Tornados. Das sind deutlich weniger als in den Vorjahren, als etwa 50 bis 70 Tote pro Jahr registriert wurden. Allerdings können auch im Dezember noch Tornados auftreten. Die Hauptsaison läuft zwar von März bis Mitte Juni, das ganze Jahr hindurch sind aber Wetterlagen möglich, bei denen heftige Gewitter und auch Tornados vorkommen können. Eine solche Lage kann sich am heutigen Samstagabend (Nacht zum Sonntag mitteleuropäischer Zeit) vor allem in Texas, Oklahoma und Kansas einstellen.
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