Tief SEBASTIEN bringt uns den Wetterwechsel
Bis Sonntag überquert uns das Tief SEBASTIEN vom Nordatlantik her und bringt uns wechselhaftes und besonders von Mittwoch bis Donnerstag sehr windiges Wetter. Zum Wochenende gelangen wir auf die Rückseite des Tiefs und es strömt aus Norden kältere Luft ein. Ob es dann zum Sonntag auch Schnee bis in tiefe Lagen gibt, ist aber noch unsicher. Für die meisten ziemlich sicher nicht.
Bei dem Tief handelt es sich um einen ehemaligen Tropensturm, der über den Atlantik gezogen ist und sich in ein für unsere Breiten ganz normales Tief umgewandelt hat. SEBASTIEN ist also natürlich kein Tropensturm mehr, wie es leider oft fälschlicherweise berichtet wird („Tropensturm erreicht Deutschland“ o. ä). Das klickt halt besser – Lügen für Klicks. Damit steht für uns eigentlich sehr typisches Herbstwetter an bis einschließlich Freitag, wenn die Kaltfront uns von Nordwest nach Südost überquert. Höhepunkt beim Wind wird für die meisten von Mittwoch bis Donnerstag sein, allerdings keine große Sache.
Zum Wochenende hat uns dann kältere Luft im Griff und interessant wird ein kleines Tief über Südwesteuropa, das Schnee gebietsweise bringen kann. Für Details dazu ist es aber heute noch viel zu früh, da die Wettermodelle die Lage der Niederschläge (Schnee/Regen) noch unterschiedlich berechnen. Konkreter wird das wohl erst ab Donnerstag oder Freitag. Sie können die Vorhersagekarten verfolgen, blau=Schnee – das wird sich noch ein paar Mal ändern:
- Schnee am Wochenende? Signifikantes Wetter (blau=Schnee)
- Wintereinbruch? Ortsvorhersage mit Trend inklusive möglicher Bandbreite (Unsicherheit)
Die Vorhersage in einem Video auf unserem Youtubekanal (gerne abonnieren, danke!)
Das Tief über Südwesteuropa kann am Sonntag mildere Höhenluft über unsere Kaltluft schieben und Schnee auslösen.
Nach dem ein Tief vom Atlantik am Mittwoch/Donnerstag eine kurze westliche Strömung bringt, gelang auf der Rückseite im Trogsektor kühle Luft aus Skandinavien nach Mitteleuropa. Nach dem das Tief am Wochenende sich über Osteuropa auflöst, bildet sich ein Zwischenhoch, so das sie Kalte Luft mit leichte nordöstlicher Strömung in den ersten Dezember-Tagen Nachts mäßigen Frost bringen kann.
Diese Wetter-Konstellation wird aber voraussichtlich nur 1 bis 3 Tage anhalten, einen richtigen Wintereinbruch bringt die kühle Wetterphase jedoch nicht, da von Nordamerika über Grönland bis zum Nordmeer sehr kalte Luft vom Nordpol hinströmt. Dadurch sinkt das Geopotential deutlich ab, eine sogenannte positive NAO baut sich über dem Nordatlantik auf und der Jet verstärkt sich zudem. Die Wetter-Modelle rechnen ca. ab dem 4/5. Dezember 2019 eine verstärkte Westlage mit einem großen Orkantief ca. Island/Nordmeer, südlich davon können weitere Tiefs entstehen, die sich zu Sturm- oder Orkantiefs entwickeln können, allerdings ist natürlich jetzt noch nicht klar, wann genau der Zeitpunkt der aktiven Westlage entsteht. Das GFS hatte diese Groß-Wetterlage seit Ende der letzten Woche schon in der erweiterten Mittelfrist, nun rechnen auch die Modelle ECMWF, GEM und ICON eine positive NAO/Westlage ca. ab 4/5. Dezember 2019.
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https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/standard/europa/luftdruck/20191206-0000z.html
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Die mögliche Westlage wird, so wie in den Modelle berechnet, deutlich stärker und länger werden, als die kurze schwache Westlage in dieser Woche.
Es wird eventuell sogar eine sehr kräftige Westlage mit vielen Sturm-/Orkantiefs und Randtiefs, ähnlich wie wir sie im März diesen Jahres 2019 hatten, wo zahlreiche Sturmtiefs (Bennet, Dragi und Eberhard) in Mitteleuropa/Deutschland ca. 1. Mrd. € Schaden angerichtet haben!
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https://sturmwetterblog.wordpress.com/2019/03/23/maerz-2019-hatte-die-meisten-stuerme-seit-25-jahren/
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Dennoch sollten wir die mögliche Westlage Anfang Dezember, erst ab dem Wochenende genauer beobachten.