Taifun JEBI trifft Dienstag auf Japan
Der Taifun JEBI zieht derzeit über den Nordwestpazifik und wird am Dienstag auf Japan treffen. Er hatte sich am Freitag zu einem sehr starken Supertaifun entwickelt, mittlerweile aber wieder etwas abgeschwächt. Die mittleren Windgeschwindigkeiten lagen vorübergehend bei bis knapp 280 km/h mit Windböen weit über 300 km/h! Die aktuelle Prognose der mittleren Windgeschwindigkeiten in der Nähe des Auges vom JTWC sind folgende, die Windböen sind immer noch stärker:
- 02. September, 18 UTC – 105 kn/194 km/h
- 03. September, 06 UTC – 100 kn/185 km/h
- 03. September 18 UTC – 95 kn/176 km/h
- 04. September 6 UTC – 85 kn/157 km/h
- Aktueller Satellitenfilm von JEBI
Am Freitag zeigten sich beeindruckende Satellitenbilder, als JEBI ein perfekt organisierter Sturm war mit einen beeindruckenden Struktur. Im Super HD Satellitenfilm war das Auge besonders hier kurz vor Sonnenuntergang schön zu sehen. Zu diesem Zeitpunkt herrschten mittlere Windgeschwindigkeiten bis fast 280 km/h um das Auge!
Aktuell hat JEBI seine „perfekte“ Struktur verloren, da der Sturm sich etwas abgeschwächt hat. Der folgende Satellitenfilm aus dem Wasserdampfbild vom Sonntagmorgen (MESZ) zeigt JEBI aber immer noch eindrucksvoll mit einem deutlichen Auge südlich von Japan über dem Pazifik. Die mittleren Windgeschwindigkeiten liegen immer noch bei rund 200 km/h! Bewegen bzw. verlagern tut sich der Sturm dagegen nur langsam, was immer gut ist für die Vorbereitung. Kein Tropensturm kommt schnell und überraschend. Sie können den Sturm selbst verfolgen:
Landgang in Japan am Dienstag
Die folgende Grafik zeigt die Zugbahnprognose mit 50 verschiedenen Berechnungen des ECMWF Wettermodells. Wahrscheinlich wird der Taifun in den Präfekturen Kōchi, Wakayama und Tokushima am Dienstag an Land gehen, wobei noch etwas Spielraum nach westen beziehungsweise nach Osten ist.
Es geschieht nun bis Mittwoch folgendes: Taifun JEBI wird von einer Tiefdruckzone erfasst und gewinnt kurz vor Japan deutlich an Fahrt. Das schwächt ihn zum einen weiter ab und lässt ihn auch schneller nach Norden ziehen. Gut ist das vor allem bezüglich der Starkniederschläge. Je schneller der Sturm zieht, desto weniger Regen fällt. Es wird auch so schon genug sein.
Im Großen und Ganzen sind die beiden großen Vorhersagemodelle, das ECMWF/Euro Modell und das US Modell GFS sich sehr einig, was den Landgang am Dienstag in Japan betrifft. Wir sehen jeweils den Modellvergleich für Dienstag, 12 Uhr Ortszeit und 15 Uhr Ortszeit. Wahrscheinlich erfolgt der Landgang dann am Nachmittag oder Abend. Der Kerndruck wird noch unterschiedlich berechnet, jedenfalls drohen besonders an der Küste dort Windböen teils über 200 km/h, die erhebliche Schäden anrichten können. Ebenso droht eine Sturmflut, wenn der Sturm das Wasser an seiner Nordostflanke weit ins Landesinnere drücken kann. Es muss den ganzen Dienstag über in den dort betroffenen Regionen mit geschlossenen Flughäfen und erheblichen Einschränkungen gerechnet werden. Die Behörden dort sind aber natürlich alarmiert und werden Vorbereitungen getroffen haben.
Am Beispiel der Stadt Tanabe ( Präfektur Wakayama) will ich noch das Vorhersageensemble für die Windböen aus dem ECMWF Modell zeigen. Hier sind 50 verschiedene Berechnungen zu sehen, wo wir eindeutig den Taifun am Dienstag erkennen. Die Windböen gehen deutlich rauf, der Hauptlauf rechnet mit Spitzen von 233 km/h, zum Glück gibt es aber auch noch etwas schwächerere Lösungen. Aber allein das Mittel alle 50 Berechnungen liegt hier noch bei 163 km/h!
Zu dem Wind kommen wie immer auch Starkniederschläge. In 24 Stunden können 150 bis 250 mm Regen fallen, stellenweise durch Verstärkungen auch deutlich mehr. Wie oben erwähnt zieht der Taifun zum Glück vergleichsweise schnell durch, am Mittwoch beruhigt sich das Wetter schon deutlich.
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