Sturmflutgefahr an Nord- und Ostsee
In den beiden kommenden Tagen wirkt sich im Norden und Osten Deutschlands das Sturmtief AXEL aus, das vom Nordmeer über Skandinavien zum Baltikum zieht. Es zieht so, dass sowohl an der deutschen Nordseeküste, in Bremen und Hamburg als auch an der deutschen Ostseeküste Sturmflutgefahr besteht. Entscheidend sind hier die Windrichtungen.
Die Animation zeigt die Luftdruckverteilung von Dienstag bis zum Mittwochabend mit dem kräftigen Tief, das zum Baltikum zieht.
Die Windkarte aus dem HD-Modell zeigt den Mittelwind und die Richtung am Mittwochmorgen an der deutschen Nordseeküste. Der Wind weht aus Nordwest und drückt das Wasser genau in Richtung Elbmündung. Daher besteht am Mittwoch beim Frühhochwasser an der deutschen Nordseeküste, in Bremen und Hamburg die Gefahr einer leichten Sturmflut mit Wasserständen um 1,50m, also nur einer leichten Sturmflut. Das ist nichts dramatisches und hat man schon oft gesehen. Das gleiche könnte noch mal beim Nachmittagshochwasser passieren, dann aber vor allem an der niedersächsischen Küste.
Schwere Sturmböen sind dabei an der gesamten deutschen Nordseeküste möglich, wie die Böenkarte aus dem HD-Modell für den Mittwochmorgen zeigt.
Wie die Böenkarte für den frühen Mittwochnachmittag aus dem HD-Modell zeigt, drohen auch an der deutschen Ostseeküste vor allem am Mittwochnachmittag und in den Abendstunden Sturmböen, teils auch schwere Sturmböen.
Am Mittwochnachmittag dreht der Wind auf der Rückseite des abziehenden Sturmtiefs auf nördliche Richtungen. Dabei bleibt es auch am Abend und in der Nacht zum Donnerstag. Damit kommt einerseits das aus der Westlichen Ostsee herausgedrückte Wasser zurück geschwappt, andererseits drückt das Tief zuvor einiges an Wasser nördlich der Nordspitze Jütlands (Dänemark) ins Skagerrak und weiter ins Kattegat und zur Westlichen Ostsee. Beide Effekte bewirken in der gesamten Westlichen Ostsee ein starkes Ansteigen der Wasserstände.
In der Nacht zum Donnerstag und am Donnerstagmorgen sind an der Ostseeküste, wenn das Tief durch ist, von Flensburg bis Usedom Wasserstände bis 1,50m über NN möglich, örtlich auch noch mehr. In einigen Hafenstädten an der Ostsee muss mit überschwemmten Kaianlagen und Straßen gerechnet werden, so zum Beispiel in Kiel, Lübeck, Wismar und weiteren Städten. Hier spricht man ab 1,50m über normal schon von einer schweren Sturmflut. Genauer gesagt müsste es Sturmhochwasser heißen, da die Tide in der Ostsee nur gering ist, Ebbe und Flut sich nicht allzu sehr unterscheiden. Die letzte schwere Sturmflut an der deutschen Ostseeküste gab es am 01.11.2006, damals wurden in Travemünde 1,69m ü. NN erreicht, in Heiligenhafen sogar 1,80m. Es geht aber noch deutlich höher: Am 13. November 1872 gab es an der Ostsee eine schwere Sturmflutkatastrophe mit Wasserständen weit über 3 Meter und Hunderten Toten sowie schweren Zerstörungen (siehe Foto der Sturmflutmarke in Greifswald-Wieck).
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