Spätzünder-Hurrikan „Sandra“
Auf dem Nordostpazifik hat sich vor der mexikanischen Westküste kurz vor dem offiziellen Ende der Saison der ungewöhnliche Hurrikan „Sandra“ gebildet. Das Satellitenbild zeigt den Hurrikan am Mittwochvormittag unserer Zeit (zum Vergrößern bitte klicken). Er zieht derzeit deutlich vor der Küste nach Nordwesten, dreht aber in den kommenden Tagen nach Norden und Nordosten ein. Zunächst verstärkt sich „Sandra“ weiter und könnte zumindest vorübergehend die Kategorie 3 bis 4 der fünfteiligen Hurrikanskala mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis über 200 km/h und noch wesentlich stärkeren Böen erreichen.
Ab Donnerstagabend (MEZ, mittags Ortszeit) schwächt sich der Hurrikan deutlich ab, weil sich starke Höhenwinde auswirken. Zum Samstag könnte er den Süden der mexikanischen Halbinsel Baja California oder das mexikanische Festland erreichen, allerdings stark abgeschwächt. Hier drohen am Wochenende vor allem heftige Regenfälle mit der Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen in der bergigen Region. Über Land dürfte sich der Hurrikan rasch auflösen. Die Karte des National Hurricane Centers zeigt die vorhergesagte Zugbahn sowie mit dem weißen Bereich die Unsicherheit der Prognose.
Was macht den Hurrikan so besonders? Auf dem Nordostpazifik bilden sich meistens mehr Stürme und Hurrikane als auf dem Nordatlantik. Daher ist es nicht ungewöhnlich, dass in diesem Jahr ein Sturm mit dem Buchstaben „S“ vorkommt. Man startet in jedem Jahr mit „A“, wobei Q und U ausgelassen werden. „Sandra“ ist also der 18. Sturm dieser Saison auf dem Nordostpazifik. Aber „Sandra“ entstand erst am 24.11. – so spät bildete sich seit mehr als 30 Jahren kein Sturm mehr in diesem Seegebiet. Im Jahre 1983 gab es zuletzt mit dem Hurrikan „Winnie“ einen Hurrikan, der noch später auftrat. Er war vom 04. bis zum 07.12. vor Mexiko unterwegs, bedrohte aber kein Land.
Sowohl in diesem Jahr als auch 1983 wirkte sich im tropischen Pazifik das Warmwasserphänomen El Niño aus. Dabei liegen die Wassertemperaturen im Entstehungsgebiet der meisten Stürme und Hurrikane des Ostpazifiks deutlich höher als sonst und liefern den Stürmen mehr Energie. In solchen Jahren dauert die Hurrikansaison oft länger als gewöhnlich an und es können zahlreiche starke Hurrikane auftreten. Im Oktober 2015 machte der Rekord-Hurrikan „Patricia“ Schlagzeilen.
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