Am Montag, 21 Juni, genau um 05:31 Uhr Mitteleuropäischer Zeit war Sommeranfang. An diesem Datum und zu dieser Zeit steht die Sonne genau über dem nördlichen Wendekreis und macht sich danach Tag für Tag wieder ein Stückchen auf den Weg in Richtung Äquator. Heute ist also die kürzeste Nacht und der längste Tag (auf der Südhalbkugel ist das andersrum: in Australien ist heute Winteranfang).
Erklärung aus astronomischer Sicht: Durch die Neigung der Erdachse wird die Erde im Verlauf eine Jahres unterschiedlich stark bestrahlt, deshalb gibt es Jahreszeiten.
In den nächsten Tagen verändert sich die (lange) Tageslänge kaum (nur im Sekunden-/1-Minutenbereich), bis zum Monatsbeginn Juli sind es dann immerhin schon rund 5 Minuten Tageslänge, die wir wieder verlieren. Bis Ende Juli verkürzt sich der Tag bereits um 1 Stunde (gegenüber jetzt), richtig spürbar für „Otto-Normalverbraucher“ ist das Ganze dann ab circa Mitte/Ende August. Dann merkt man deutlich, wie die Helligkeit abnimmt/wie die Tage kürzer werden.
Am 22. September 2021 ist dann astronomischer Herbstbeginn, dann ist Tag- und Nachtgleiche – also: Dann haben wir schon wieder 12 Stunden Tag und 12 Stunden Nacht.
Noch kurz zum Unterschied in Deutschland zwischen Nord und Süd: Am 21. Juni ist der Tag in Oberstdorf 15 Stunden und 54 Minuten lang, in Flensburg hingegen 17 Stunden und 16 Minuten. Die Leute ganz im Norden des Landes können sich also nun über gut 1 Stunde mehr Helligkeit freuen, als die Leute im Süden.
Eine Frage:
Wie ist das mit dem Sonnenaufgang bzw. Sonnenuntergang im Sommer?
Im Winter werden die Tage ja am Abend schon um den 14.12. wieder länger, während es in der Früh bis Anfang Jänner noch später hell wird (in Vorarlberg).
Wie ist es zu Sommerbeginn?
Schöne Grüße aus dem Bregenzerwald
Pepi
Das ist im Sommer nicht so gravierend – da ändert sich um den Sommeranfang herum zeitlich nicht viel – siehe Sonnenauf-/-untergangszeiten (tägliche Werte) von Dornbirn: https://www.sunrise-and-sunset.com/de/sun/osterreich/dornbirn lg /PH
Danke!
Warum das so, ist dürfte wohl etwas kompliziert zu beantworten sein?
Ja, wahrscheinlich – ich bin kein Astronomie-Experte. lg /PH
Die Erdbahn ist kein exakter Kreis, sondern eine Ellipse [1] mit der Sonne in einem der Brennpunkte. Aufgrund der Drehimpulserhaltung [2] (und daraus folgend das 2. Keplersche Gesetze) nimmt die Bahngeschwindigkeit in Sonnennähe (Perihel, aktuell im Winter) zu und bei weiterer Entfernung (Aphel, aktuell im Sommer), wieder ab, sodass sich die die Zeiten von Sonnenaufgang- und untergang bzw. die Jahreszeiten sich schneller im Winter als im Sommer ändern. [3]
Siehe
[1] https://www.leifiphysik.de/astronomie/planetensystem/grundwissen/zweites-keplersches-gesetz-fortfuehrung
[2] https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f0/Seasons1.svg/900px-Seasons1.svg.png
[3] https://en.wikipedia.org/wiki/Daytime#/media/File:Hours_of_daylight_vs_latitude_vs_day_of_year_cmglee.svg
Danke! Das ist ja fast so kompliziert, wie die zwei mal im Jahr vorzunehmende Zeitumstellung;
Wenn wir schon bei komplizierten Dingen sind:
Ob und inwiefern ändert sich „das“ mit den Milankovich-Zxklen? Ich meine damit, gibt es Unterschiede bei der Tageslänge zum jeweiligen Datum… je nachdem in welcher Phase der Milankovich-Zyklen wir uns gerade befinden?
„Milankovic-Zyklen“
Da die Erdachse einer Präzession und Nutation unterliegt und die sich die Exzentrizität der Bahn, sowie die Apsiden sich über die Jahrtausende ändern, ist die Antwort wohl kurz „Ja“.
Die Mikanovic-Zyklen sind aber auch bei Wikipedia ganz gut qualitativ erklärt:
-> https://de.wikipedia.org/wiki/Milankovi%C4%87-Zyklen#Die_Milankovi%C4%87-Zyklen_im_Detail
Nochmals Danke. Werde es mir zu Gemüte führen.
Warum ist die Erde nicht einfach eine Scheibe und die Sonne scheint jeden Tag einfach 12 Stunden am Tag? Und das vom Anbeginn der Zeit bis zum Ende der Zeit. Das wäre doch viel einfacher;
LG aus dem Bregenzerwald
Pepi
Interessant zu erwähnen wäre noch die Änderung der Tageslängen durch die Gezeitenreibungen durch Sonne/Mond. Siehe
-> https://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/tageslaenge/16244
und ganz unten „Änderung der Tageslänge“
-> https://astro.uni-bonn.de/~deboer/eida/erdemond.html
Viele Grüße
Faszinierend. Dass die Gezeiten einen Einfluss auf die Tageslänge haben, war mir vollkommen unbekannt. Dürfte aber vermutlich dem Großteil der Bevölkerung so gehen…
Weil die Form der Scheibe zuviel Energie braucht.
Die Kugel ist die Form, für die man am wenigsten Energie benötigt.
Alle Flüssigkeiten streben die Kugelform an.
Das Wetter hätte heute eher zum 20. September gepasst.