Rückblick auf die Unwetter von Christi Himmelfahrt/Vatertag
Gestern gab es, im Vorfeld einer Kaltfront, die uns von West nach Ost überquert hat, teilweise unwetterartige Regengüsse und Gewitter – wir haben im Live-Ticker laufend berichtet – hier zum Nachlesen. Durch die fehlende Höhenströmung und durch das blockierende Hochdruckgebiet über Osteuropa sind die Gewitter quasi über Stunden ortsfest gestanden – und haben sich an Ort und Stelle ausgeregnet. Vor allem die Mitte und der Osten Deutschlands waren von den Unwettern betroffen, in der Westhälfte des Landes war die Kaltfront schon am Vormittag da, hier regnete es zeitweise mit schwacher bis mäßiger Intensität.
Nun zu den Unwettern: Während in manchen Landesteilen innerhalb von zwei bis drei Stunden mehr als das sonst übliche Monatssoll an Regen gefallen ist, blieb es in manchen Regionen ganztags trocken – das ist das typische Bild für eine Gewitter-Wetterlage. Hier die aufsummierten Regenmengen der letzten 24 Stunden (zum Ablesen und für Details in die Länder und Landkreise klicken).
Ein Hotspot in Sachen Starkregen/Unwetter war einerseits Hamburg. Während es in der Innenstadt und in den westlichen Regionen der Stadt praktisch trocken blieb, fielen im Osten der Stadt katastrophale Regenmengen, vermischt mit Hagel und es gab schwere Schäden an Straßen/Häusern, an Infrastruktur und viele vollgelaufene Keller. Auch knapp nördlich von Hamburg, in Quickborn fielen große Regenmengen – hier die Werte von Hamburg und Umgebung zum Ablesen. Innerhalb kurzer Zeit wurden in diesen Regionen Regenmengen von 60 bis 70 Liter pro Quadratmeter registriert.
Schön zu sehen, wie regional unterschiedlich der Regen gefallen ist – am Beispiel Hamburg. Über das Menü in 5-Minuten-Schritten vor-/zurückklicken, dann sieht man, dass die City praktisch trocken bleibt, während der Osten und Norden der Stadt im Regenchaos versinkt.
Die Hagelkarte von ganz Deutschland zeigt die Regionen, die von Hagelschlag betroffen waren, teilweise mit Korngrößen von 3 bis 5 cm. Neben Hamburg-Ost waren vor allem die Osthälfte Schleswig-Holsteins, die Altmark, der Osten Vorpommerns, die Regionen ums Harz sowie die Gebiete südlich von Kassel, auch die Gebiete um Goslar und Schweinfurt, schwer betroffen. In die Karte klicken/in die Länder und Landkreise – um detaillierte Informationen über ortsgenaue Lage des Hagels und über Korngröße zu erfahren.
Durch die stationären Gewitter gab es extrem viele Überflutungswarnungen, so zum Beispiel das Bild am Donnerstag Nachmittag um 15.30 Uhr: (detaillierte Informationen durch Klicken in die Länder und Landkreise, dann auf die Warndreiecke – weitere Termine: über Menü vor-/zurückklicken).
Zusammengefasst: Von der Ostalb bis in den Osten Schleswig-Holsteins – sowie allgemein die Regionen östlich davon – wurden am Donnerstagnachmittag/an Christi Himmelfahrt schwer von lokalen Unwettern getroffen.
In Richtung Sonntag/Muttertag steht einigen Landesteilen ein weiteres Unwetter-Ereignis bevor – dazu bald mehr in einem separaten Artikel bei uns im Kachelmann-Wetterkanal.
Sollte es so kommen mit den neuen Unwettern am Sonntag, wären z.B. in Hessen möglicherweise erneut die gleichen Regionen betroffen wie es gestern der Fall gewesen ist. Und es könnte jetzt sogar noch verbreiteter zu extremen Niederschlägen kommen. Bei der nassen Vorgeschichte in den gestern stark heimgesuchten Gebieten wäre das fatal in den Auswirkungen.
Besten Dank für diese Vorabinformation!