Rückblick auf den Meteorologischen Winter 2015/2016
Für die meteorologische Statistik ist der Winter 2015/2016 am 01. März Geschichte, für Mensch und Natur noch lange nicht. Es lässt sich halt besser rechnen, vom 01. Dezember bis 28./29. Februar, statt mit den kalendarischen Jahreszeiten – mehr aber auch nicht!
Wir haben nochmal ein wenig Statistik aufgeführt – wie empfandet ihr den Winter bisher? Postet eure Meinung (mit Region) in die Kommentare!
Ausführliche Rückblicke und Abläufe der einzelnen Monate gibts hier: Dezember 2015 – Januar 2016 – Februar 2016. Darin: ein viel zu warmer Dezember, ein abwechslungsreicher Januar mit Schnee in Regionen, wo man es nicht primär vermutet hätte, ein Februar mit einer denkwürdigen Absage einiger Rosenmontagszüge!
Ich denke, wir sind uns alle einig, dass der Winter faktisch und gefühlsmäßig viel zu schneearm war und außerdem viel zu warm. Schauen wir uns nochmal die wichigsten Karten an!
DJF steht für Dezember/Januar/Februar | schwarze Werte sind die aus dem Klimamittel 1981-2010, weiße Werte die aus dem Winter 15/16 | „Temperatur“ heißt Durchschnittstemperatur, also nicht Maximumtemperatur | die Kürzel an den Werten sind die Autokennzeichen der großen Städte, in denen die Stationen stehen
Temperatur
Tage mit Schneedecke, mind. 1 cm
Tage mit Dauerfrost, Maximumtemperatur nicht 0,0 oder höher – „Eistage“
Köln mit sage und schreibe Null Schneetagen. Sind die Kölner darüber traurig?
Der Winter war insgesamt für Deutschland 2 bis 3 Grad wärmer als im 30-jährigen Klimamittel 1981-2010! Kein Wunder, denn auch jeder einzelne Monat an sich war wärmer als „normal“. Das Niederschlagssoll haben wir insgesamt überall ganz gut erfüllt, oft sogar überfüllt; kritische Hochwässer gab es aber keine. Anders hingegen beim Sonnenschein: hier hätte es in einigen Ecken gut und gerne drei bis vier Tage mehr pure Sonne sein können! Übertrieben hat es die Sonne nur ganz selten. Zu den sonnigsten Orten des Winters zählen Stuttgart, Augsburg, Düsseldorf, Dresden und Leipzig. Unter die sonnenärmsten Orten gesellen sich Hamburg, Trier und die gesamte Region Franken.
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Seufz. Der 3. Winterkomplettausfall hier südlich von Dresden hintereinander. So langsm könnte man an die Klimaerwärmung glauben.
Daran ändern auch eine knappe Woche ziemlich kalt nach Weihnachten und eine Woche Schnee Mitte Januar und am 01.03. nichts.
Grüße von einem anderen traurigen Schneeverrückten.
Mein persönlicher Winterbefund lautet wie folgt: Einfach nur krank !!!!
Nee, mal im Ernst:
Hier in Schwante, etwa 12 KM NW von Berlin, kann ich für den “ Winter “ 2015/2016 folgende Schulnoten vergeben :
Dezember : glatte 6, da muss man nicht diskutieren, viel zu warm….
Januar : Kommt auf eine 2-, bedingt durch die 12 Eistage bei mir und den immerhin 2x rund 5 cm Schneefall.
Februar: Bekommt eine 4, immer wieder mal überraschend deutliche Nachtfröste
Niederschlagsbilanz des Winters kommt auf 104 % des Solls, also OK.
Dezember war äußerst warm nur 7 Frosttage, mittlerer Temperatur bei mir +6,6 Grad, schneefrei.
Januar war etwa Durchschnitt 9 Eistage, 23 Frosttage, mittlere Temperatur +0,5 Grad, 2mal Schnee, mit ca. 5 cm.
Februar war aber wieder deutlich zu warm 13 Frosttage, mittlere Temperatur +3,7 Grad, schneefrei.
Der angegebene Mittelwert von 12,0 Schneedeckentagen für Köln-Bonn (1981-2010) stimmt nicht!
Die korrekte mittlere Anzahl der Tage mit Schneehöhen >= 0,5 cm beträgt 13,0 Tage: 2,7 + 5,5 + 4,8 (Dez + Jan + Feb)
In der gesamten 60jährigen Messreihe kam es nun schon zum 7.Mal vor, dass ein Winter ohne messbare Schneedecke blieb, dreimal blieb sogar das gesamte Winterhalbjahr von Oktober bis Mai schneefrei (1989/90, 1992/93 sowie 2013/14 – falls in diesem Frühjahr keine weiße Überraschung mehr auftritt, dürfte 2015/16 hier die Nr. 4 werden!)
Völlig richtig und herzlichen Dank für die Korrektur! In meiner Tabelle steht für Februar 4,8 – ich hatte mir beim Abschreiben aber 3,8 aufgeschrieben. Blöd!
Auch danke für die restlichen Infos!
Ein Blick nach Berlin: Nur der Januar 2016 war winterlich.
Januar 2016: Es gab 10 bis 16 Schneedeckentage. Die Monatsdurchschnittstemperaturen liegen bei ca. -0,5 °C – also im Bereich des langjährigen Mittels (1961-1990). In Berlin-Dahlem wurden 10 Eistage (Dauerfrosttage) registriert. Die Gewässer waren zugefroren (z.B. Spree, Müggelsee und der Scharmützelsee in Brandenburg). Eine ordentliche Ausbeute.
Ansonsten war der Winter ein Totalausfall (extrem milder Dezember, extrem milder Februar).
Winterbilder aus Berlin: http://www.wettertopia.de/forum/viewtopic.php?f=73&t=129952
Du scheinst da etwas verwechselt zu haben, Stefan: Die normale Monatstemperatur für Januar beträgt ca. -0,5°C (1961-1990), wobei diese Mittelwerte je nach Standort innerhalb Berlins zwischen -1,1°C (Kaniswall) bzw -0,9°C (Eiskeller) und +0,1°C (Charlottenburg) bzw +0,3°C (Mitte) schwanken. Im Januar 2016 lagen die Monatsmittel bei -0,9°C (Kaniswall und Müggelsee) bis +0,6°C (Charlottenburg und Alex-II). Es war also um 0,2 bis 0,5 Grad zu WARM! Lediglich gegenüber neueren Bezugsperioden wie 1971-2000 oder 1981-2010 errechnet sich eine schwach negative Abweichung.
10 Eistage mag erstmal viel klingen, doch die Mittel 1961-90 liegen für Januar ebenfalls zwischen 9 und 10 Eistagen in Berlin! Januartage mit messbarer Schneedecke sind nach diesem Mittel sogar zwischen 13 und 16 zu erwarten. Dieser Durchschnittswert ist mit 17 Schneedeckentagen nur in Berlin-Dahlem geringfügig überschritten worden.
PS: Der Februar war nur „deutlich“ zu mild, für „extrem“ müssen in einem Wintermonat mit so großer Streubreite schon die +4 K überschritten sein. In den letzten 100 Jahren waren ganze 13 Februare noch wärmer als 2016!
Unsinn, Jörg. Ich habe nichts verwechselt. Du schreibst, dass es in Berlin „0,2 bis 0,5 Grad zu warm“ war. Das sind MINIMALSTE Abweichungen! Wenn ich schreibe, dass die Monatsdurchschnittstemperatur (ca. -0,5 °C im Januar 2016) im Bereich des langjährigen Mittels (1961-1990) liegt, dann ist das absolut korrekt. Du betreibst Erbsenzählerei. Du hast mir indirekt zugestimmt. Danke für die Zusatzinfos.
Schneetage zeichne ich leider nicht auf, nur Schneedeckentage. Es sind sowieso nur die Schneedeckentage miteinander vergleichbar, weil es dazu langjährige Aufzeichnungen und entsprechend auch Mittelwerte gibt. Hier waren es gerade einmal 8 Schneedeckentage, einschließlich November (Schneetage mögen es geschätzt so 10 bis 12 gewesen sein)! Ich rechne aber noch mit ein paar Tagen im März.
Normal wären hier im Osten Schleswig-Holsteins 44 Schneedeckentage jährlich. Die Daten gelten natürlich nicht für 1981-2010, sondern für die aktuell gültige Bezugsperiode 1961-1990. Schade, dass man hier mit Schneetagen und mit einer individuellen Bezugsperiode arbeitet. So kann man die Daten nicht wirklich miteinander vergleichen.
Grüße aus der Holsteinischen Schweiz
Olaf
Marcus hat auch die Schneedeckentage angegeben: Ein solcher wird an den Wetterstationen gezählt, wenn zum morgentlichen Beobachtungstermin (ca. 7 Uhr) mindestens 0,5 cm Schnee gemessen wurden und dabei die der Schneebedeckungsgrad mindestens 50 % betrug, die Schneedecke also geschlossen oder maximal nur bis zur Hälfte durchbrochen war. Als repräsentativ wird hierbei ein unbewachsener Erdboden angesehen – es zählen also weder „Schnee im Gras“ (dort hält er sich länger) noch wird Schnee über versiegelten Flächen berücksichtigt (dort schmilzt er schneller).
Die Bezugsperiode 1981-2010 darf von allen Wetterdiensten seit 2012 offiziell laut WMO (Weltorganisation für Meteorologie) benutzt werden. 1961-90 ist parallel auch weiterhin offizielle Klimareferenzperiode (wie zuvor schon 1901-30 und 1931-60), bis in einigen Jahren beide Zeiträume von 1991-2020 abgelöst werden.
Also der Winter war nicht allzu dolle, aber deutlich besser als der vorherige. Aber dafür hatten wir hier, bei Usedom, ziemlich viele Frosttage, vor allem im Januar, wenn ich nicht irre hatten wir fast 3 Wochen am Stück sogar Eistage, kann mich in dem Punkt zwar irren, aber eigentlich ist die Temperatur ab dem 30.12 bis um 20.1 herum quasi nie weit über 0 gewesen, unter 0 waren sie ab dem 1.1. bis ca. zum 20.1. Da hier an keinem Ort gestreut wurde, und das Eis nicht einmal auch nur angetaut war in diesem Zeitraum, gehe ich mal davon aus, dass die Temperaturen auch nicht weit über 0° gewesen sein können. Aber leider war es nicht ganz so kalt, wie 2014 im Januar, ich dächte es wäre eine Woche gewesen, mit <-10° an jedem Tag, der Rest war aber leider schlecht, genau wie der ganze letzte Winter von Anfang bis Ende ein Hoffen auf Nichts, Da war es diese Saison wirklich besser.
Das kommt hin. Es waren nicht 3 Wochen am Stück Eistage, aber es war eine durchaus lange Zeit, in der es zwei Phasen mit Eistagen gab. Dazwischen ging es mal kurz ein paar Grad über 0, aber kalt waren diese Tage trotzdem. Man kann in unserem Archiv alles nachsehen. Ich hab mich dort mal durchgeblickt für Usedom. 😉 http://kachelmannwetter.com/de/messwerte/mecklenburg-vorpommern/hoechsttemperatur/20160102-1800z.html