Nicht nur Hitze sondern auch sehr viel Wasser!
Da war einiges los am Wochenende. Hitze, Gewitter, Blitze, stellenweise ziemlich viel Niederschlag – Unwetter. Über die Hitze samt Temperaturrekorden haben Rebekka und Marcus schon zwei Artikel gemacht. Schauen wir uns nun mal den Niederschlag an. Im ersten Bild sieht man die gemessenen Niederschlagsmengen am Samstag.
Gemessener Niederschlag am Samstag
Eine Station sticht hier gewaltig heraus: Demker (eingekreist) im nördlichen Sachsen-Anhalt, wo am Samstag 120 Liter pro Quadratmeter gemessen wurden. Anmerkung: Das ist mehr Niederschlag als es in der Gegend normalerweise im Juni und Juli zusammen gibt. Schuld an dieser immensen Niederschlagsmenge waren mehrere sehr langsam ziehende Unwetter, die genau über das Niederschlagsmessgerät gezogen sind (Hier geht’s los, dann die Zeit weiter klicken und auf die Gegend zwischen Tangermünde und Tangerhütte achten).
Damit sind wir auch beim Problem dieser Niederschlagsmessungen. Sie können nur den Niederschlag erfassen, der auch in diese Eimer (z.B. so einer) hineinfällt und die Lücken zwischen den Messstandorten sind recht groß. Schauer und Gewitter, und somit deren Niederschlag, sind allerdings sehr ungleichmäßig verteilt. So kommt es vor, dass die Niederschlagsmessungen die größten Niederschlagsmengen „verpassen“, weil sich der Schauer oder das Gewitter schlicht in der Lücke zwischen den Messgeräten abgespielt hat.
Abhilfe schafft das flächendeckende Bild eines Niederschlagsradars. Diese Daten kann man, geeicht an die Messungen, einfach aufsummieren. Das klappt sogar ganz gut, wie in den nächsten Bildern zu sehen ist. Diese zeigen die Niederschlagssummen am gesamten Samstag (Farbschattierung) zusammen mit den Messwerten (Zahlen, nicht wundern grüne Bereiche entsprechen hellblauen Zahlen). Hier wird auch deutlich wie kleinräumig Starkniederschlag ist: Neben grauen, weißen und violetten Bereichen (extrem viel Regen) findet man grüne Bereiche (wenig Regen) und nicht weit entfernt ist gar kein Niederschlag gefallen (dunkelgrauer Hintergrund). Und in vielen der violetten Bereiche steht kein Niederschlagsmessgerät.
Sonntag in Nordrhein-Westfalen
Und so sieht das Ganze dann in Deutschland für Samstag und Sonntag zusammen aus. Demker sticht immer noch heraus (grauer Fleck). Zusätzlich gibt es noch eine Reihe von Gegenden in der Nordhälfte Deutschlands, die auch extreme Niederschlagsmengen abbekommen haben (violett). An vielen Orten fielen mehr als 30 Liter pro Quadratmeter (rot, halbe Monatsmiete). In der Südhälfte gab es Gewitter nur vereinzelt, sonst verbreitet gar kein Niederschlag.
Nebenbei bemerkt: Diese Niederschlagssummen aus den Radardaten sind nicht nur etwas für Wetterbegeisterte sondern vielleicht auch für den ambitionierten Kleingärtner um zu schauen, ob denn der Garten genügend Wasser bekommen hat 😉
Titelbild (c) Wikimedia