Neuer Regen mit Überflutungen für South Carolina
Eine Woche ist der extreme Regen in South Carolina jetzt her. Während es bei mir im Norden ohnehin mit „nur“ 200 l/qm Regen nicht ganz so viel geregnet hatte und alles sehr schnell abgetrocknet war, kämpft man in der Mitte und im Süden des Bundesstaates wortwörtlich noch mit den Nachwirkungen. Einige Dämme sind erst Tage später, nachdem der Regen am Montagabend endlich aufhörte, gebrochen. Viele Menschen konnten noch nicht in ihre Häuser zurückkehren, von denen ohnehin viele unbewohnbar geworden sind. Insgesamt 17 Menschen sind in den 5 Tagen des Extremregens umgekommen, rund 20 Dämme gebrochen, zahlreiche Straßen in sich zusammen gesackt.
Die höchste Regensumme, die innerhalb von 5 Tagen Dauerregen an einem Ort gefallen war, sind unvorstellbare 690 l/qm in Mount Pleasant, nordöstlich neben Charleston an der Küste gelegen. Das ist mehr Regen als in Berlin in einem ganzen Jahr fällt. Ein amerikanischer Meteorologe, Tim Buckley, hat abgeschätzt, wie viel Regen in ganz South Carolina in diesen Tagen gefallen ist. 12 Billionen Liter. „Eine Flasche Wasser für jeden Amerikaner pro Tag, 182 Jahre lang.“
Enough rain fell on S Carolina this weekend to give every American 1 bottle of water every day for 182 yrs. #SCFlood pic.twitter.com/pd4V5obcx6
— Tim Buckley (@TimBuckleyWX) 6. Oktober 2015
Oder auch 636 Millionen swimming pools voll Wasser (knappe 5x10m groß) oder genug, um die extreme und seit Jahren anhaltende Trockenheit in Kalifornien zu beenden:
It’s a breahtaking amount of rain. http://t.co/YAO077Nr2w pic.twitter.com/Upr2bIt0mf
— USA TODAY (@USATODAY) 7. Oktober 2015
Nun hat es in der vergangenen Nacht (von Freitag auf Samstag) mit dem Aufzug einer Kaltfront erneut begonnen zu regnen. Der Regen arbeitet sich bis zum Abend weiter in den Westen North Carolinas und zur Küste hin aus und klingt zum Sonntag hin wieder ab. Die Mengen, die fallen werden, sind zwar recht normale Mengen für South Carolina (zwischen 15 und 70 l/qm), allerdings ist alles, was zur Zeit oben drauf kommt, schlicht zu viel. Zumal es besonders in den Gebieten, die letzte Woche hart getroffen wurden, wieder am stärksten regnet und geregnet hat, so dass die Überflutungsgefahr aufs Neue ansteigt.
An einigen Orten in den sogenannten „Midlands“ sind bis Samstagmittag bis zu 57 l/qm Regen gefallen. Flüsse, die sich in den letzten Tagen wieder zurück gezogen hatten, sind am Samstagvormittag (Ortszeit) erneut über die Ufer getreten, wie hier ein Beispiel aus Columbia zeigt. Der Rocky Branch Creek ist innerhalb von nur 30 Min über 2m angestiegen und hat die Straße überschwemmt, wie schon letzte Woche.
Not again. Rocky Branch Creek in #Columbia has risen 7 feet in just 30 min. Rose to 12.3 feet last week pic.twitter.com/sg8UnwjBQs
— Greg Diamond (@gdimeweather) 10. Oktober 2015
GIF: Rocky Branch @USGS gauge in Columbia, SC flooding again #SCFlood @reedtimmerTVN FULL: http://t.co/QOYRSW9xQt pic.twitter.com/VW6kYK8JkK
— Jesse Ferrell (@Accu_Jesse) 10. Oktober 2015
Durch den heutigen Regen wurde der Oktober in Columbia zum nassesten Oktober aller Zeiten. Vom 1. Oktober bis 10. Oktober 12 Uhr Mittag Ortszeit fielen 320 l/qm Regen. Der alte Rekord lag bei 307 l/qm aus dem Jahr 1959. Und es ist noch nicht mal die Hälfte des Monats vorbei…
Die einen sagen 12 trillion liters, die anderen 11 trillion gallons. Kann ja nicht sein, da der Umrechnungsfaktor größer als 4 ist.
12 Liter sind 3,17 Gallons.
Die Rechnung von Tim Buckley stimmt. 6 inches * 32020 square miles = ca. 12.638.057.214.533,52 Liter
Aber auch Sie Frau Krampitz haben einen Fehler begangen, einen sprachlichen. 😉
11 trillion liters sind nicht 11 Trillionen Liter, sondern 11 Billionen Liter.
Vielen Dank für Ihre spannenden Berichte.