Kräftiges Hoch nächste Woche – besonders im Westen/Südwesten warm
In der kommenden Woche wird sich die Großwetterlage über Europa umstellen, denn ausgelöst durch ein kräftiges Tief auf dem Nordatlantik wird über Mitteleuropa ein kräftiges Hoch aufgewölbt. Damit wird es überall wärmer und auch vielerorts sonnig werden. Am wärmsten wird es im Westen und Südwesten, hier sind im Wochenverlauf sogar Sommertage möglich, also Temperaturen von 25 Grad oder darüber.
Wir sehen unten die Animation der Höhenwetterkarten, dort sieht man noch am besten, was kommende Woche mit der Großwetterlage passiert. An der Vorderseite des kräftigen Atlantiktiefs (am Rand noch zu sehen) wölbt sich zunächst über Spanien ein Hochkeil auf, der sich weiter nach Mitteleuropa schiebt und hier ein kräftiges Hoch mit Zentrum in der Höhe über Norddeutschland bildet.
Wenn wir uns parallel dazu den Verlauf der Temperatur in rund 1500 Meter Höhe ansehen, wird auch der damit verbundene Verlauf beziehungsweise die Bewegung der Luftmassen deutlich, die natürlich durch die Druckgebilde (Hochs und Tiefs) gesteuert werden. Dabei hat so ein Hoch immer eine warme Schulter an der Westseite und eine kältere Schulter an der Ostseite. Das liegt einfach daran, dass die Luft auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn um das Hoch herumgeführt wird. So gibt es an der Vorderseite des Hochs kühlere Luft aus Norden, an der Rückseite oder auch Westflanke warme Luft aus Süden oder Südwesten. Das hängt natürlich auch von der Jahreszeit, im Winter ist die Ostflanke eiskalt, im Hochsommer warm, aber nicht heiß. Die Westflanke ist im Sommer heiß, im Winter mild.
Und so sehen wir, dass besonders der große Westen Deutschlands in den Strom der wärmsten Luftmassen kommt, während nach Osten und Südosten hin sogar etwas kühlere Luft an der kälteren Hochschulter herangeführt werden könnte. Nicht kalt, aber eben auch nicht so warm wie im großen Westen.
Trocken und meist viel Sonne
Der Montag wird eher der Übergangstag, der sich noch oft wechselhaft gestaltet, aber auch schon oft Temperaturen um oder gebietsweise sogar über 20 Grad bringt. Ab Dienstag wölbt sich dann das Hoch auf und bringt immer mehr Sonnenschein, wobei sich bis Donnerstag nahezu landesweit sonniges Wetter durchsetzen wird. Wir sehen unten die Karten als Beispiel für den Sonnenschein jeweils zwischen 13 und 14 Uhr für Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. An der Ostsee könnte dagegen teilweise noch länger Seenebel ein Thema werden. Alle Karten unter folgendem Link:
Im Westen und Südwesten am wärmsten
Die folgende Grafik zeigt jeweils die berechneten Höchstwerte für den kommenden Mittwoch von drei unterschiedlichen Wettermodellen. Eindeutig wird es im großen Westen und Südwesten am wärmsten, allerdings will das US Modell (ganz rechts) es auch im Osten mit verbreitet deutlich über 20 Grad viel wärmer haben. Hier gibt es also noch ein paar Unterschiede. Im Westen sehen wir aber in den Niederungen verbreitet in allen Modellen 20 bis örtlich 24 Grad, nach dem US Modell in NRW auch 25 Grad. Alle Karten unter folgendem Link:
Vergleich Temperaturprognosen
Schauen wir uns die Temperaturprognosen in der XL Vorhersage an, wo zahlreiche Wettermodelle verglichen werden. Dabei ist oben zunächst das Diagramm für Köln zu sehen, wo alle Wettermodelle im Verlauf der Woche über 20 Grad gehen, einige auch um 25 Grad berechnen. Für Berlin etwas weiter unten sind die Unsicherheiten noch etwas größer, wie wir ja auch oben im Vergleich der Höchstwerte für Mittwoch gesehen haben. Tendenziell ist dort das US Modell am wärmsten – wir werden sehen.
25 Grad und mehr durchaus möglich
Wollen wir abseits der Temperatur-Outputs oben in den Diagrammen noch etwas spekulieren. Das Super HD Modell ist nach unseren Auswertungen bei der Berechnung die Temperaturen am besten und liefert die exaktesten Ergebnisse. Es rechnet aber nur bis 3 Tage in die Zukunft, sodass wir für Prognosen für Dienstag bis Donnerstag noch etwas warten müssen. Die anderen und nicht so hoch aufgelösten Modelle liegen bei voller Sonneneinstrahlung oft etwas unter den lokalen Maxima in den Niederungen, wie beispielsweise in den Städten an Rhein, Ruhr und Mosel.
Blicken wir auf die Temperaturen in rund 1500 Meter Höhe für Köln. Auf dieser Höhe sind die Berechnungen unbeeinflusst von den Gegebenheiten am Boden, der Orographie, Meeren usw.. Man kann von dieser Temperatur in etwa auch die Höchstwerte am Boden ableiten, besonders wenn die Luft voll durchmischt wird und die Sonne brät (~1K je 100 Höhenmeter Aufschlag). Am Mittwoch und Donnerstag sehen wir in allen Prognosen über Köln um 10 Grad oder sogar mehr in rund 1500 Meter Höhe, was am Boden theoretisch mit einer Faustformel von ~15 Grad Aufschlag in Köln locker 25 Grad bringen kann. Schon Donnerstag gehen die Prognosen weit auseinander, die grüne Linie (US Modell) will sogar bis auf knapp 15 Grad in 1500 Meter (selbst im Hochsommer nicht so oft), was theoretisch sogar knapp 30 Grad bringen kann. Aber da ziehen die anderen Modelle noch nicht mit, sodass es nicht lohnt hier groß zu spekulieren.
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Außerdem gibt es ein umfangreiches Angebot an Modellkarten, wie für Mitteleuropa und andere Teile der Welt das hauseigene Super HD Modell mit 1×1 km Auflösung und das europäische Modell ECMWF mit unzähligen Vorhersagekarten für die ganze Welt.
Angesichts der großen Nässe aktuell – im Einzugsbereich der Lahn bahnt sich gerade das wohl stärkste Aprilhochwasser seit 1989 an – sind diese Prognosen sehr willkommen. Freuen wir uns also auf einen anstehenden Aprilsommer.
Danke an das Team für diese Ausführungen!