Hurrikan Joaquin wütet auf den Bahamas
Der Hurrikan Joaquin bewegt sich bei den Bahamas derzeit nur sehr langsam mit rund 5 km/h und verweilt deswegen dort sehr lange. Dies hat zur Folge, dass er neben den enormen Windgeschwindigkeiten für extreme Regenfälle sorgt. Während viele in Bezug auf Joaquin nur auf die Ostküste der USA blicken, erleben Teile der Bahamas fast unbemerkt einen verheerenden Sturm. Oft wird die Verlagerungsgeschwindigkeit mit den maximalen Mittelwinden oder Windböen, die um das Zentrum des Sturms herrschen gleichgesetzt. Das ist natürlich vollkommen falsch. Die maximalen Windgeschwindigkeiten werden derzeit mit etwa 209 km/h angegeben. Dazu ein Satellitenbild von der NOAA.
In diesem Video kann man sich einen Eindruck verschaffen, was derzeit auf einigen Inseln der Bahamas nahe dem Zentrum des Sturms los ist.
https://www.youtube.com/watch?v=Cak3aSSLY4w
Hier ein weiteres Bild aus Twitter
Wie geht es weiter mit Joquin? Ist die US Ostküste bedroht?
Sah es in den letzten Tagen noch mit etwas größerer Wahrscheinlichkeit nach einem landfall an der Ostküste der USA aus, gehen die derzeitigen Berechnungen in der Mehrheit von einem Abdrehen des Sturms vor der Küste aus. Im Folgenden die aktuelle Berechnung des National Hurricane Center. Für größere Grafik bitte anklicken.
Im weiteren Verlauf könnte der Sturm Joaquin nächste Woche auf den Atlantik westwärts Richtung Europa ziehen. Er würde sich hier in ein außertropisches Tief umwandeln und könnte unter Umständen sogar unser Wetter mit beeinflussen. Das ist nichts ungewöhnliches und kommt des öfteren vor. Um falschen Gedankengängen vorzubeugen: Nein, ein Hurrikan wäre er dann nicht mehr. Wie erwähnt ein außertropisches, für unsere Breiten „normales“ Tief. Bis dahin ist es aber noch ein sehr langer Weg und die Unsicherheiten sich logischerweise sehr groß.
Extreme Regenfälle drohen trotzem in einigen östlichen Staaten der USA
Mit einem Höhentief über den Golfstaaten und einem Hoch über dem Nordosten der USA, wird eine kräftige südöstliche Strömung in Gang gesetzt. Dadurch wird sehr feuchte und tropische Luft herangeweht, die für anhaltende und teils extreme Regenfälle sorgt. Besonders betroffen sein werden voraussichtlich South- und North Carolina sowie angrenzend noch Virgina und unter Umständen der äußerste Nordosten von Georgia. Dazu die Niederschlagssummen bis Montag von nur einem Wettermodell. Gebietsweise können 200 bis 300 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, örtlich sogar noch deutlich mehr. Das wäre soviel Regen, wie bei uns in Deutschland im Mittel in 3 bis 5 Monaten zusammenkommt.