#Hochwatergate reloaded: Sie lernen es nie oder wollen einfach nicht
Es ist kaum zu glauben, aber wahr: Nur drei Tage nach dem Desaster, das ARD, SWR und auch schon teilweise der BR am Sonntag durch die Weigerung zur Information der Bevölkerung mitverursacht haben, weigert sich auch am 1. Juni 2016 der Bayerische Rundfunk irgendetwas im Sinne seines Auftrags zu tun, bis es durch die Mitteilung, es gäbe einen Katastrophenalarm in seinem Beritt nicht mehr anders ging als sich bräsig zu erheben und den Sendebetrieb in Sachen Unwetter aufzunehmen.
Gleich vorneweg, bevor das wieder falsch kolportiert wird: Es geht nicht um „früher warnen“. Örtliche Gewitter kann man nicht früh warnen, man weiss erst, wo sie zerstören können, wenn sie da sind. Es geht an solchen Tagen nur darum, sich zu informieren, wenn ein Gewitter da ist, wo es ist und sich zu informieren, ob es womöglich unwetterträchtig ist. Auch diesmal sind die notwendigen Unwetterwarnungen des DWD raus, der Hochwasser-Nachrichtendienst in Bayern war wach, nur mindestens zwei schlafen: BR und ARD, die dafür da wären, auf die Leute aufzupassen, die sie bezahlen.
Sie konnten oder wollten wieder nicht, wegen Faulheit, Dummheit und Inkompetenz oder allem zusammen. Der Bayerische Rundfunk leistet sich eine eigene Wetterredaktion. Was sie gestern machte, wird ihr Geheimnis bleiben. Wenn sie um 9.30 sich etwas bemüht hätte, hätte sie gesehen, dass es in der Nacht im Südosten des Freistaats sehr geregnet hatte:
Regenmenge Bayern bis Mittwochmorgen
Sie hätte auch sehen können, dass es am meisten den Kreis Rottal-Inn erwischt hatte:
Regenmenge Kreis Rottal-Inn bis Mittwochmorgen
Das ist für sich schon mal beunruhigend, aber noch nicht unbedingt eine Katastrophe. Nun kommt es darauf an: Regnet es weiter oder wars das? Auch das keine Frage von meteorologischem Fachwissen, aufs Radar schauen kann eigentlich jeder Depp. Es geht eben nicht um „wer warnt früher“ sondern um: Wer arbeitet irgendwas und wer tut einfach nichts?
Die Wetterredaktion des Bayerischen Rundfunks hätte sehen können, dass es zwischen 8.50 und 9.50 Uhr im problematischen Gebiet nochmal weitergeregnet hat:
Regenmenge Rottal-Inn 1.6. 8.50-9.50 Uhr
Furchtbarerweise intensivierte sich dieser Regen weiter, in der folgenden Stunde gab es nochmal über 30 Liter/qm genau dorthin, wo schon alles übervoll war:
Regenmenge Rottal-Inn 9.50-10.50 Uhr
Genug, um unseren Herrn Thomas Sävert diesen Tweet schreiben zu lassen:
Auch wenn die Wetterredaktion des BR, die ARD und alle möglichen Sendebeamten bis hierher geschlafen hätten, wäre jetzt immer noch etwas Zeit gewesen zu reagieren. Aber es geschah auf allen Kanälen: nichts.
Das blieb auch noch so und es regnete weiter. Um 14 Uhr, mich wundernd, dass es auf sämtlichen Nachrichten-Kanälen immer noch ruhig geblieben war, schrieb ich diesen Tweet:
Wissen Sie was? Es passierte immer noch nichts. Keine Meldung aus der bräsigen Anstalt irgendwo, dass furchtbare Dinge passieren würden. Um 14.45 Uhr schrieb ich das:
Es passierte: nichts. Wahrscheinlich war ja noch Mittagspause. Ich versuchte wenige Minuten später nochmal zu verdeutlichen, was gerade passiert:
Zwei Minuten später wurden dann alle Sender aus dem Dämmerschlaf geweckt. Niemand, auch nicht mit Wetterredaktion (die ARD leistet sich zwei, eine in Frankfurt, die andere in Grünwald – früher gab es wenigstens einen befruchtenden Wettbewerb, heute scheinen sich beide in einer konsensualen Nichtstu-Faulheit eingerichtet zu haben) ausgestattete Sender wie der BR hatte bis dahin irgendwas getan. Aber nun hatte sich eine Behörde gemeldet, man musste was tun, der erste Tweet von BR24 folgte:
Das hat aber leider nun doch nicht gereicht, um 15 Uhr im Fernsehen irgendwas zu unternehmen. Es kamen 100 Sekunden Nachrichten ohne einen Pieps vom Hochwasser, auch nichts Beunruhigendes im Wetterbericht durch die hauseigene Wetterredaktion des Bayerischen Rundfunks.
Nachher, erst geweckt durch die Nachricht einer Behörde, kam die träge Maschinerie in Bewegung. Die Sendebeamten fanden noch lustige Begründungen, warum es im Fernsehen noch bis 16 Uhr ging, bis irgendeine sinnvolle Information kam. Die Begründung eines BR-Beamten, warum der Fernsehzuschauer so lange ahnungslos bleiben sollte, ist bemerkenswert:
Der Bayerische Rundfunk hat bis heute nicht verstanden, was sein Auftrag bedeutet. Wie andere öffentlich-rechtliche Medien denkt er, es sei mit einem summarischen Runterlesen von Unwetterwarnungen ohne genaue Spezifizierung getan, man könne dafür dann sämtliche Arbeit einstellen. Diese groteske Haltung zeigt dieser Tweet der BR-Pressestelle von Donnerstagvormittag:
Heftiger Starkregen wo? Was bedeutet das? Für wen? Es hat nicht überall stark geregnet, es waren nur wenigste Gebiete betroffen. Wurden die spezifisch erwähnt? Nein. Was bedeutet das für welche Bäche und Flüsse? All das wäre Recherchearbeit, das kann ein Redakteur mit einem Telefon, wenn er will. Es ist, als ob sich ein Sender weigern würde, bei einem fortschreitenden Terroranschlag wie in Paris irgendwas zu tun und zu sagen, wer wo warum in Gefahr ist, weil der Innenminister ja vor Terroranschlag gewarnt und man hätte das auch gesendet, schon vor einer Woche.
In solchen Situationen gelingt es durchaus, dass Redakteure mal ein Telefon in die Hand nehmen und selber recherchieren, um Menschen zu warnen, dass Sie in Gefahr und wo man besser nicht sein sollte. Das wäre am Sonntag und am Mittwoch genau gleich für die Hochwasser-Gebiete gegangen. ARD und BR leisten sich insgesamt drei Wetterredaktionen und Dutzende Redakteure, die das genauso gut machen könnten, denn nochmal zum laut Mitlesen: Es geht nicht darum, früher zu warnen. Es geht darum, zu arbeiten. ARD, SWR und BR haben sich am Sonntag und am Mittwoch systematisch geweigert, zu arbeiten. Womöglich mit den bekannten furchtbaren Folgen.
Nachtrag: Vielleicht hilft auch die Lektüre dieses Textes begreiflich zu machen, worum es mir geht:
So ist das mit den ÖR Rundfunkanstalten. Verprassen mindestens 9 MILLIARDEN im Jahr und tun nix. Auf Herrn Kachelmann konnte man sich immer verlassen, das sind wenigstens Wetter-Nachrichten. Aber die ÖR….einfach nur Kompetenzlose Langschläfer, wollte nicht Penner Schreiben.
„wollte nicht Penner Schreiben.“
Haben Sie aber, nennt sich „Paralipse“.
Der ganze Post ist übrigens „Derailing“.
Sie nutzen ein konkretes Thema, um Ihre grundsätzliche Meinung unter’s Volk zu bringen.
Zu guter Letzt geht’s Ihnen aber eh nur um’s „Linkdropping“, also das bewerben des eignen Blogs mittels catchy Phrasen.
Die Evidenzkette, dass der BR wegen unterlassener Hilfeleistung (§ 323c StGb, https://dejure.org/gesetze/StGB/323c.html )schuldig ist, kann nicht mehr schlüssiger sein. insbesondere Ihr tweet, Herr Kachelmann, vom 1.6.2016 um 14:45 h, dass der BR sein Programm sofort umstellen müsste, spricht Bände. Ich hoffe, dass mindestens nur ein Hausbesitzer, der zumindest nur einen Wasserschaden- und keinen Personenschaden hatte, nun den BR verklagt resp. die Öffentlich-rechtlichen Anstalten, die ja trotz Bezahlung durch den Geschädigten ihrem Sendeauftrag (§11 des Rundfunkstaatsvertrages, http://www.br.de/unternehmen/inhalt/organisation/rundfunkstaatsvertrag100.html) nicht nachgekommen sind.
Vielleicht liegt es auch daran, dass man in den USA jeden oder jedes auf Millionen Schadensersatz verklagen kann, dass dort hiesige lokale Medienanstalten, wie Lokalfernsehen oder Radios, sofort ihr Programm umstellen, Laufbänder einblenden und auch Sirenen losgehen. Oder es liegt auch an der US-amerikanischen Mentalität bei den Medien mit mehr Eigeninitiative, Spontanität, weniger Faulheit und dem Mut, eingefahrene Denkmuster zu durchbrechen. Doch die Mitarbeiter in Deutschland bei den öffentl. rechtlichen kleben am Stuhl, werden dafür fürstlich entlohnt und schauen wohl mit der Kaffeetasse amüsiert aus dem Fenster, wenn draussen Menschen ums Überleben kämpfen.
BR sieht die Schuld bei anderen
http://www.sueddeutsche.de/news/panorama/wetter-flut-ueberraschte-auch-die-hochwasser-experten-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-160602-99-159149
Kein Wunder.
Gerade lief im BR eine 15 min. Sondersendung. Toll.
Und immer die gleichen Argumente: „…. nicht vorhersehrbar – konnte doch keiner ahnen….“ laber laber.
Wofür hat die ARD 2 Wetterredaktionen – das frage ich micht ernsthalt.
Danke Jörg für den scharfen+treffenden Artikel ! Es ist aber zu befürchten,das bei den Damen und Herren bei ARD nach einer kurzen Aufwachphase bald wieder die übliche lethargie einziehen wird.
Neben der Fernsehgeschichte hat sich bei mir noch die Frage gestellt, warum die Behörden (speziell das Landratsamt und auch die zuständige Hochwasserzentrale) eigentlich nicht wirklich reagiert haben? Ich rede nicht von den Helfern der Hilfsorganisationen – nein ich meine „die oben“!?
Sensibilisiert durch die tragischen Ereignisse hätte (?) man doch eigentlich aufmerksam sein müssen, auch die Tatsache dass im angrenzenden Österreich ebenfalls schwere Niederschläge niedergingen und Richtung Deutschland abflossen hätte doch eigentlich irgendwo Alarmglocken schrillen lassen müssen?! Oder sehe ich das zu einfach?
Es ist eine wahre Tragödie dass wieder Menschen ihr Leben lassen mussten, verletzt wurden!!! Auch wenn man immer Leichtsinn der Menschen nicht unberücksichtigt lassen darf – so verstehe ich auch nicht, warum „Pädagogen“ mit Schülern auf einen Fluß gehen, obschon vor weiteren (heftigen) Niederschlägen gewarnt wurde???
Manchmal verstehe ich dieses Land einfach nicht…
Gruß
Jens Roth
Ich glaube, die Mitarbeiter dieser Redaktionen, sowie deren Leithammel, sind nicht im Stande zu verstehen, worum es Ihnen und vielen Bürgern dieser Nation geht.
Ich glaube verstanden zu haben, daß es darum geht, nicht nur ganz allgemein vor Unwetterlagen zu warnen, sondern konkrete Unwetter stets aktuell warnend und berichtend zu begleiten. Mit einer allgemeinen Warnung ist es, und das glauben leider viele Anstalten, Behörden, Sender, leider nicht getan; die wird leicht überhört a la „…wird mich schon nicht treffen…“. Leider ist die Kenntnis und der Respekt um diese Naturgewalten bei vielen Menschen nicht mehr so präsent, wie es das früher vielleicht einmal war. So werden Gefahren nicht mehr oder falsch eingeschätzt. Da braucht es jemanden, der mich beim lokalen Ausfall von Internet, Telefon, usw. auch auf meinem batteriebetriebenen Radio- oder Fernsehgerät erreichen kann und das sind nun einmal die öffentlich-rechtlichen ARD nebst deren Landessendern SWR, BR, WDR usw.. Richtig verstanden?
Jörg, ich hoffe, daß das, was Du jetzt richtigerweise begonnen hast, gelesen und gehört und nicht abgetan wird als das Lamento eines beleidigten Herrn Kachelmann, sondern auf fruchtbaren Boden fällt.
Das hoffe ich auch.
Du weißt ja, daß es lange dauert, bis der Schwanz wackelt, wenn man einem Elefanten in den Rüssel kneift. Hier muss die Öffentlichkeit, und da nehmen ich mich nicht aus, jetzt Druck aufbauen. Andere Ideen?
N24 hatte vorhin einen Reporter in Hamminkeln (Kreis Wesel, NRW) an einem Fluss stehen, der kurz davor ist, einen Damm zu durchbrechen. Ich denke, sie werden weiter von dort berichten, zumal ja starker Regen angekündigt wurde und laut Regenradar auch gerade dort hin unterwegs ist.
Diese Berichterstattung finde ich gut. Hoffentlich sehen das viele Anwohner.
Man möge nur die Steckbriefe des Wetterteams von Bayern1 lesen.
http://www.br.de/radio/bayern1/service/team/team-bayern1-wetter100.html
Das sagt alles. Da präsentieren Mitarbeiter Wetter was Ihnen vorgelegt wird ( von wem ? ). Ich bezweifle, dass bei dieser Ausbildung der Journalist weiß, was er auf einem Radarbild sieht und interpretieren kann. Das sind Schönwetterfabulierer die begeistert Grill- und Badewetter präsentieren können, aber nicht so eine Wetterlage. Da schaffen sie es gerade zur Betroffenheitsmiene.
Sehe ich das richtig das keiner von den Wetterleuten bei BR1 irgendwas mit Wetter gelernt hat? Ist das so Standard? Und wieso sind da Strandfotos der Moderatorinnen? Ich will sowas ja gar nicht glauben.
Ja, so ist es, alles nur ne Shownummer wie auch die Leute in den „Verkehrsleitzentren“ o.ä.
War übrigens bis Kachelmann und Co. kamen auch z.B. in der Aktuellen Stunde des WDR so…
Hm. Ich denke dann doch, es ist ein systemisches Problem. Wir sollten nicht auf einzlenen Redakteuren rumhacken.
Das Problem sehe und verstehe ich auch. Aber es ist hier mit diesen Blogeinträgen genauso wie mit kleinen bockigen Kindern. Der Ton macht die Musik.
Und mit dieser Art, wie Sie hier schreiben, Herr Kachelmann, vergeben Sie schon jegliche Chance seriös angehört zu werden.
Schalten Sie mal einen Gang in Ihrer Tonlage und Schreibweise zurück – sie werden merken, dass Sie dann deutlich mehr erreichen können.
Das ist nicht meine Erfahrung. Ich möchte deutlich sein und nicht missverstanden werden.
Grundsätzlich haben Sie ja absolut recht, Herr Kachelmann, das ist unstrittig. Dennoch glaube ich, dass ein Statement klar, deutlich und unmissverständlich sein kann ohne sein Gegenüber in eine gekränkte Rechtfertigung zu zwingen, wenn man wirklich möchte, dass jemand aufmerksam zuhört. Sie haben gute Argumente! Nutzen Sie diese, aber ohne unterschwellig immer wieder die lange Nase zu zeigen. Aus Ihren Kommentaren lese ich regelmäßiger heraus: „Siehste, ich hab’s ja gleich gewusst, nur ihr Trottel pennt wieder. Ätsch…ich bin besser. “ Selbst wenn darin auch ein Stück Wahrheit steckt, auf diese Weise wird es sehr schwer, die entsprechenden Verantwortlichen zu einer dringend nötigen gemeinsamen Lösung bzw. Zusammenarbeit zu bewegen. Und das sollte doch das Ziel sein.
Es geht überhaupt nicht darum, dass wir in etwas besser sind, weil es nicht unsere Aufgabe ist und sein kann, das zu machen. Ich zeige nur unsere Radarbilder um zu zeigen, dass man das sehen könnte, was man nicht sehen wollte. Es geht ja nicht um besser oder schlechter Warnen, sondern Arbeiten oder nicht Arbeiten.
Eben! Ich teile Ihre Meinung zu 100%. Sie argumentieren in der Regel sachlich und unmissverständlich. Aber ich bin über die ein oder andere Passage Ihrer Beiträge gestolpert, die durch die Wortwahl durchaus herablassend wirkt – z.B: (…)etwas mehr Anstand und Eigeninitiative hätten als ein abgetauter Kühlschrank“, oder „(…) Ranwanze an den vermeintlichen Volkskörper (…).“
Das gibt den eigentlich guten Beiträgen ein „Geschmäckle“, dass die Angesprochenen vermutlich nicht dazu anspornt, sich Ihre Argumente ernsthaft anzuhören, sondern sich angegriffen zu fühlen und Sie eher als Pöbler wahrzunehmen. Und das wäre doch sehr schade.
Ich schreibe den Text ohne Berechnung auf maximale Wirkung. Ich schreibe, was ich denke und fühle.
Vielleicht lesen die Leser diese unterschwellige lange Nase, weil die LeserInnen „das“ selbst von vornherein unterschwellig im Kopf haben?
Die Sender berauben sich doch durch so ein Nicht-Handeln einer ihrer letzten Existenzberechtigungen. Die Musik, die Claims, die „Inhalte“, überall gleich. Gäbe es nicht die Verkehrsmeldungen, man wüsste nicht welcher Sender von woher es sein könnte.
Und dann rühmt sich zum Beispiel der BR mit dem Wetterupdate (Bayern 3)oder dem besten Wetterservice o.ä.
Falls es wer der hier mitliest verfolgt haben sollte, waren die Lokalfunker „besser“?
Als Deutschland im 2. Weltkrieg bombardiert wurde, konnten sich die Menschen innerhalb von Minuten von den Straßen entfernen. Aber im Jahr 2016 ist es nicht möglich bei unmittelbarer Gefahr die Menschen von den Straßen zu bekommen? Würde sowas nicht sogar über die Handy-Netze funktionieren?
Handynetz ist zu unsicher. Kann zusammenbrechen oder ausfallen wenn Sendemasten beschädigt werden oder ganz einfach der Strom weg ist. Die „alten“ Verbreitungswege -also Radio, Fernsehen- erreichen immer noch die meisten Menschen im Katastrophenfall. Sirenen wären auch eine Lösung, wenn nicht irgendwelche Dödels auf die hirnverbrannte Idee gekommen wären, diese abzubauen weil angeblich nicht mehr zeitgemäß. Bleiben eben nur die ÖR’s für den Ernstfall übrig. Und wie „vorbereitet“, „kompetent“ und „fähig“ man dort ist hat Jörg sehr treffend nachgewiesen.
Eigentlich sind doch die öffentlich-rechtlichen dafür da, vor Gefahren zu warnen und den Bürger up-to-date zu halten? Also ich habe mir die letzten Tage jede Stunde hier auf den Kachelmann-Webseiten verbracht und mir alles genau angesehen. Hier bekomme ich alle Informationen, die ich benötige. Macht bitte weiter so!
Das sind die gleiche Sorte Leute, die versuchen, einen Flughafen zu bauen, oder einen Tiefbahnhof oder eine Elbphilharmonie etc. etc. etc.
Der öffentlich-rechtliche hat seine Daseinsberechtigung schon lange verloren.
Klar kann man ein Wetter-Warnsystem auf SMS-Basis einrichten. Wenn ich über die Grenze fahre, bekomme ich automatisch eine SMS von meinem Service-Provider (von wegen Gebühren etc.) Auf die gleiche Weise kann man auch Wetterwarnungen in gefährdeten Gebieten verbreiten. Technisch überhaupt kein Problem.
Es muß nur der Wille da sein.
Respekt vor Ihrer Arbeit und dem Hobby Mißstände anzuprangern. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die beim BR immer noch nicht wach sind.
Was halten Sie von der über folgenden Link ausgearbeiteten These, welche auch erklären könnte, warum es von öffentlicher Seite so still ist:
https://www.facebook.com/michael.stapf.14/posts/994181693970858
Meines Wissens hält Herr Kachelmann nicht viel von Chemtrails und Verschwörungstheorien.
Welchen Umkehrschluss soll ich aus all der Information ziehen?
Egal ob ARD. GEZ. KCHM.
Ich dreh mir…
https://www.youtube.com/watch?v=J-UQcOGLDLY
Heute hier. Und Morgen. So.
Eine gute Art Kritik zu üben ohne überzogen markige Worte und ohne Ausrufezeichen kann man übrigens hier lesen:
http://uebermedien.de/5382/es-gelten-entsprechende-warnungen-die-ard-unwetter-routine/
Aus der Berichterstattung des BR3 am Morgen nach den Unwettern:“ In den Landkreisen x und y fällt an zahlreichen Schulen der Unterricht aus. Die Liste der Schulen hier jetzt vorzulesen, würde den Rahmen sprengen. Anwohner in den betroffenen Gebieten mögen sich bitte im Internet unter Bayern 3.de informieren!“ Betroffene Gebiete, Stromausfall, Internet? Ein Witz, was sich da die GEZ-Empfänger erlauben! Gute Arbeit, Jörg Kachelmann!
Hallo Herr Kachelmann,
ich befürchte, das Problem ist die Frage der Schuld: Keinesfalls will man Schuld sein, eigentlich egal an was. Wenn da ein Festival abgesagt würde, und dann gäbe es kein gefährliches Unwetterereignis, dann stehen da ja Kosten im Raum. Mir will bei den Wetterberichten scheinen, daß am meisten Wert auf das „gute“ Freizeitwetter gelegt wird. Ähnlich der TTIP-Idee man könne wen wegen entgangener Geschäfte verklagen, scheinen hier Befürchtungen zu existieren, man könne auf irgendeine Weise zur Rechenschaft gezogen werden, wie z.B. Landratsamtsmitarbeiter bei Fehlentscheidungen Disziplinarverfahren fürchten. Liegt da eine politische Struktur in der Senderführung vor? Man möchte Schelm heißen und Arges befürchten!
Da ist Ihre Schelte, besonders angesichts vergangenen Senderverhaltens Ihnen persönlich gegenüber, dann womöglich direkt kontraproduktiv – nur wer macht das dann, wenn nicht Sie?
Auch entsteht der Eindruck, daß einfach alle Verantwortlichen davon ausgehen, daß eine Unwetterwarnung eine unangenehme Pflicht-Veranstaltung ist, nach dem Motto: kannste eh nix machen eh. Da fehlt es scheinbar an der Vorstellbarkeit von Prophylaxe. Ich glaube ziemlich sicher, daß da niemand an verantwortlicher Stelle in den Sendern existiert, der konkrete Schutzmaßnahmen real für vorstellbar hält. Antworten man wolle vermeiden, daß eine Oma die Flucht ergreife, machen unmißverständlich klar, daß man an konkrete Gegenmaßnahmen gegen Wetterereignisse nicht glaubt.
Die von Ihnen angegebenen Verhaltensregeln bei Flutungen, wie Keller meiden und nicht mit dem Auto fahren, oder von Ihrer Kollegin bei Tornado, von Fenstern wegbleiben, fallen den Herren eben einfach nicht ein. Und Schuld will man nachher ja nicht sein. Das Motiv drängt sich schon auf: Nur wo gearbeitet wird, passieren auch Fehler!
Ich denke eigentlich schon lange, daß Gefahrenkarten nicht nur in die Versicherungen gehören, sondern in den Grundschulunterricht, ähnlich der Unterweisungen von Schulkindern in nichteuropäischen Erdbebengebieten. Nur wer eine Tsunami erkennt und weiß was das ist, wird auch auf höheres Areal rennen…
Klimawandel und Starkwetterereignisse sind vielleicht kleine Weltuntergänge aber sicher sind sie einfach nur Tatsachen, keine Katastrophen. Das werden sie erst, wenn es den Menschen nicht gelingt, sich darauf vorzubereiten.
Vielleicht sollte man mal zusammenstellen, was man konkret dagegen machen kann und das auch anderen Stellen vorstellen, als ausgerechnet Leuten, die um Renommee, Jobs oder anderes fürchten. Angsthäschen sind schließlich immer schlecht beraten.
Ich denke, man kann mit vorbereitender, auch baulicher Planung, und baulichen Sicherungseinrichtungen doch auch mal Geld verdienen. Vorstellbar wäre mir auch, daß Versicherer Schutzmaßnahmen in Tarifen positiv berücksichtigten und gefährliche Installationen und ungesicherte Bauten in Gefahrenlagen solche Besserstellungen dann finanzierten. Hier im Donaugebiet wird jedenfalls immer noch neu in womöglich gefährliche Lagen gebaut – und ich wüßte nicht, daß einem Immobilienkäufer eine Gefahrenkarte vorgelegt werden muß! Meines Wissens wollen die Versicherer doch ihre Gefahrenkarten gerade ohnehin überarbeiten!
Hochachtungsvoll,
Jörg Giebeler,
Naturimkerei, Wildgartenbau,
Botanischer Garten Am Forellenbach
1. Vorsitz My Botanic Garden e.V.
nur wenn es um den Klima Alarm geht, dann melden diese Anstalten ihre Halbwahrheiten pünktlich…