Hitzewelle ab Dienstag – wie heiß es wird und wie lange
+++ Hier gehts zum neuen Wochenausblick +++
Derzeit beschäftigt einige Teile von Deutschland noch ein Tiefdruckgebiet mit Regen, Schauern und örtlichen Gewittern. Dieses Tief wird sich aber in der neuen Woche zurückziehen und es baut sich ein neues Hoch auf, welches uns besonders ab Dienstag von Südwesten her zunehmend Hitze bringt. Ja, es wird heiß und das auch noch Ende Juli! Das ist nicht ungewöhnlich und kommt zu dieser Zeit häufig vor. Besonders ist es lediglich, da wir mit wenigen Unterbrechungen (in erster Linie in der großen Nordhälfte Deutschlands) sehr warmes und trockenes Wetter hatten. Man muss aber auch dazu sagen, dass es bisher noch keine große Hitze in diesem Jahr gab. Wir haben an den meisten Orten überdurchschnittlich viele Tage mit 25 Grad und mehr, aber oft nur wenige Tage mit über 30 Grad. Der bisherige Höchstwerte für Deutschland liegt in 2018 bei 34 Grad in Bernburg/Saale.
Wir sehen unten die Großwetterlage anhand der Höhenwetterkarte für den Mittwoch. Es sind drei verschiedene Wettermodelle dargestellt, die im Großen und Ganzen die Lage sehr ähnlich sehen. Das verwundert jetzt auch nicht, da es bis Mittwoch nicht mehr lange hin ist. Sprich, dass weite Teile Deutschlands ab Dienstag Hitze bekommen ist sicher. Es wird sich eine Hochdruckbrücke ( schwarze Linie) von Südeuropa bis nach Nordosteuropa aufbauen, die uns zunächst weitgehend stabiles und immer heißeres Wetter bringt. Nach Osten und Südosten hin eiert noch ein Höhentiefkomplex herum, der möglicherweise den äußersten Osten/Südosten Deutschlands noch beeinflussen kann mit örtlichen Schauern und Gewittern. Atlantische Tiefs bleiben dagegen deutlich auf Abstand, von dort kommt vorerst nichts. Die Luftmasse wird zunächst nicht besonders feucht sein, einzelne Schauer oder mal ein Hitzegewitter sind aber im Bereich der Mittelgebirge oder Alpen nicht völlig ausgeschlossen.
Vielerorts über 30 Grad – Spitzenwerte über 35 Grad möglich
Weitgehend unbeeinflusst von den Gegebenheiten am Boden, sei es die unterschiedliche Höhenlage, Städte, Meere und so weiter, ist die Temperatur in rund 1500 Meter Höhe. Sie eignet sich sehr gut, um die Höchstwerte am Boden abzuschätzen. Die Animation unten zeigt den Ablauf von Dienstag bis Freitag. Eindeutig ist eine stetige Erwärmung der Luftmasse zu erkennen auf recht verbreitet über 15 Grad in 1500 Meter Höhe, nicht ganz so warm wird die Luftmasse dagegen im Osten.
Als grobe Faustformel gilt nun, um die absoluten Temperaturmaxima abzuschätzen folgendes: Für die Niederungen können auf die Temperaturen in 1500 Meter etwa 15 bis 18 Grad aufgeschlagen werden, letzeres vor allem bei vorhandenen trockenen Böden. Bei 15 Grad in 1500 Meter erreichen wir also in den Niederungen (sagen wir mal unter 300 Meter) ziemlich verbreitet die 30 Grad-Marke, örtlich sind dann auch um 33 Grad möglich. Teilweise werden dann im Wochenverlauf bis zu 19 Grad in 1500 Meter Höhe berechnet, was zu Höchstwerten von 34 bis 37 Grad führen kann. Dies insbesondere in den Flusstälern und Niederungen im Westen und Südwesten.
Modellvergleich XL Vorhersage
Die oben betrachtete Temperatur in 1500 Meter Höhe können wir auch in der XL Vorhersage vergleichen. Die Unterschiede bei der Erwärmung der Luftmasse werden hier am Beispiel Frankfurt deutlich. So schwanken die Werte beispielsweise am Donnerstag zwischen 17 und 19 Grad, was für Frankfurt wahrscheinlich irgendwas zwischen 33 und 36 Grad ergeben wird.
Die Temperaturprognose unten zeigt nicht ganz so hohe Spitzen am Donnerstag, was aber daran liegt, dass die Linien unten nur Temperaturen zu verschiedenen Terminen anzeigen und keine Tagesmaxima. Die liegen meist noch ein wenig darüber, knapp 35 Grad sind aber derzeit von zwei Modellen sogar schon drin.
Vergleichen wir Düsseldorf und Berlin, so zeigen sich die bereits oben erwähnten Unterschiede zwischen Ost/Nordost und West/Südwest. Auch für Berlin werden zwar ab Dienstag täglich Höchstwerte um oder teils auch über 30 gerechnet, die absoluten Spitzen liegen aber in Düsseldorf höher. Schauen Sie einfach für ihren Ort nach:
Kommendes Wochenende – Unsicherheiten werden größer
Es passiert dann folgendes: Die Hochdruckbrücke könnte sich etwas abschwächen und von Westen anschließend die Vorderseite eines Atlantiktiefs übergreifen. Das würde dann eine schwülheiße Südwestströmung einleiten, in der das Unwetterpotenzial durch schwere Gewitter von Westen her ansteigt. Ebenso könnte eine flache „Rinne“ mit verbindung zum Osteuropatief entstehen. Ob, wann genau ab Freitag und wie stark dieses Übergreifen erfolgt, ist aber noch völlig offen. Es gibt am heutigen Sonntag aber doch einige Hinweise in den aktuellen Wettermodellen. Dafür würde auch sprechen, dass sich in heißer Luft an der Vorderseite des Atlantiktiefs gerne kleine Hitzetiefs bilden, die dann für Unwetter sorgen. Dass uns der Hitzekeil mit weitgehend trockenem Wetter aber noch länger erhalten bleibt, sollte ebenfalls eine Option sein. Logischerweise bestehen im Westen und Nordwesten noch die größten Chancen, dass sich die Hitze etwas abschwächt.
Schauen wir uns die 50 Berechnungen des ECMWF Modells im Ensemble an, so liegt das Mittel aller Berechnungen in Würzburg noch bei 17,2 Grad in 1500 Meter Höhe am kommenden Montag, also jetzt Montag in einer Woche. Wir erinnern uns oben, dass es bei 17 Grad dort am Boden noch recht verbreitet sehr heiß wäre! Der Hauptlauf (rot) ist eher unten bei den kältesten Lösungen angesiedelt. Und: Es gibt auch wilde Hitzelösungen mit über 20 Grad auf 1500 Meter…
Niederschläge – fast verbreitet trocken
Jedenfalls ist die Niederschlagsprognose aus dem ECMWF Modell nach Abzug der aktuellen Wochenendniederschläge zunächst fast verbreitet trocken. Dies bedeutet, dass dort, wo schon große Trockenheit herrscht, sich die Lage noch verschärfen wird. Weiterhin ausbleibende Niederschläge lassen die Böden bei viel Sonnenschein weiter austrocknen und die Gefahr von Wald- und Flächenbränden deutlich ansteigen. Erst zum Ende hin zeigt die Animation der Niederschlagssumme für die kommenden 10 Tage zunehmende Niederschlagssignale durch kräftige Regenschauer und Gewitter. Ob das wirklich so kommt, müssen wir abwarten, da es zu lange hin ist.
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Interessanter Bericht !
Das GFS rechnet sogar für die nächsten 14 Tage Hitze, mit meist 28 bis 35 Grad, örtlich auch bis 37 oder 38 Grad. Im aktuellen 06z Lauf wird das westliche Tief weit auf den Atlantik verschoben und Mitteleuropa kommt weiter in den Einfluss der einer riesigen Hitze-Blase aus Süd und Ost-Europa bei einer Isotherme von ca. 15 bis 20 Grad und teils hoher Schwüle und Cape/J/Kg ! Das könnte dann ab dem nächsten Wochenende zu schweren Unwettern führen und die Hitze würde bestehen bleiben.
Beispiel Dienstag den 31.07.2018:
GFS 06z ( 2m Temp. )
https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/standard/deutschland/temperatur/20180731-1500z.html
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Teilweise 32 bis 38 Grad in Süd und Westdeutschland. Auch sonst heiß mit 28 bis 34 Grad.
Dazu Schwülheiße Gewitterluft:
GFS 06z ( Cape/J/kg )
https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/standard/deutschland/cape-durchmischte-schicht/20180731-1500z.html
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So sieht GFS es im gesamten Vorhersage-Zeitraum. Auch das GEM geht in die Richtung. Das ECMWF eigentlich auch, der 00z Lauf mit der dem westlichen Einfluss vom 30.07.2018 ist als Ausreißer zu betrachten und wird von den ENS nicht gestützt.
Die Großwetterlage ist seit April 2018 sehr außergewöhnlich und diese Wetterlage wird sich so schnell nicht ändern. In Skandinavien werden ebenfalls für nächste Woche wieder 10 bis 15 Grad in 1,5 Höhe erreicht, örtlich auch 17 Grad ! Das sind am Boden bei Sonne ca. 26 bis 33 Grad !
Die Dürre wird vor allem in Nord-Europa heftige Ausmaße annehmen. Über Südeuropa, vor allem Spanien werden für Ende Juli und Anfang August 20 bis 26 Grad in 1,5 Km Höhe berechnet, dort könnten die Temperaturen auf ca. 45 Grad steigen !
Zur Betrachtung der Großwetterlage könnte es sein, da ein riesiges Hoch über Finnland/Russland und Hochdruck-Einfluss aus Südeuropa die Großwetterlage Beeinflußt, das die Wetterlage noch ca. 3 bis 4 Wochen anhalten und eventuell einen sehr heißen August 2018 bringen wird.
Eine atlantische Westlage oder Nordwest, ist bis auf absehbare Zeit nicht in Sicht.
So besteht auch die Möglichkeit das sich diese Wetterlage erst Anfang Oktober umstellt, wenn die Arktis kälter wird und die Westdrift ankurbelt. Dann könnte sich sogar eine ungewöhnlich lange Hitzewelle bis in den September halten mit einer katastrophalen Dürre und neuen Hitze-Rekorden !
Der Sommer 2018 ist jetzt schon außergewöhnlich !
Ich hätte da eine ziemlich verrückte Idee:
Was würde passieren, wenn alle (Vor-)Garten- und Wiesenbesitzer in Deutschland mittags um 12 bzw. eventuell gestaffelt (eine Hälfte um 12:00, die andere um 12:15 oder 1/10. um 12:00, 2/10. um 12:10, 3/10. um 12:20 …) jeweils etwa 100 qm Boden mit 5L/qm (=500 Liter = ca. 2,5 Euro) Wasser bewässern würden. Bei geschätzt 30 Mio. Teilnehmern wären das 15 Mio. Kubikmeter. Zum Vergleich:
Nur die Talsperren des Ruhrverbandes haben ein Gesamtvolumen von 463 Mio. Kubikmetern mit einem derzeitigen Füllstand von 79% (s. http://www.pegeldeutschland.de/talsperren.html von Andreas Wagner ), d.h. ca. 366 Mio. Kubikmetern Inhalt. Dazu kommen dann noch jede Menge weiterer Talsperren in Deutschland (s. https://www.talsperrenkomitee.de/de/talsperren-in-deutschland.html bzw. http://www.talsperren.net/Fullstande/fullstande.html), sowie die Mengen an Wasser, die im Grundwasser enthalten sind.
Meine Hoffnung wäre, dass dieses großflächig in ganz Deutschland ausgebrachte Wasser, das innerhalb kurzer Zeit verdunsten und dann, weil feuchte Luft leichter als trockene ist, einen entsprechend großen Aufwärtssog über Deutschland erzeugen würde, dass auf diese Art und Weise ein künstliches großes Tief entstehen und jede Menge Luft aus den Nachbarländern bis hin vielleicht zum Atlantik ansaugen würde, dass die Blockade des Hochdruckgebiets über Europa gebrochen werden könnte.
Diese gleiche Wettersituation mit einem extrem stabilen Hoch gab es im Westen der USA von Ende 2011 bis Ende 2016 (s. https://www.klima-warnsignale.uni-hamburg.de/historische-durre-in-kalifornien-2011-2015/ und https://www.spektrum.de/news/kaliforniens-duerre-ein-staat-trocknet-aus/1359199 ) was zu der extremen Dürre führte. In Kalifornien sind aber selbst mehrjährige Dürren quasi normal im Gegensatz zu einer mehrmonatigen Dürre bei uns.
Die Vorgärten machen doch nur einen verschwindend geringen Teil der Landesfläche aus. Das funktioniert nicht 😉
Naja, diese 15 Mio. Kubikmeter entsprechen 15 Mio. Tonnen(!) Wasser und 100 qm = 1/100 ha * 30 Mio. = 300.000 ha. Eine einfache (Cumulus-)Wolke hat nur eine Masse von etwa 20-50 Tonnen. Diesen Wert habe ich aus einer Dokumentation über Wolkenforschung (Arte?). Dort sind Forscher mit einem Blimp(?) um und durch die Wolken gefahren und haben sie u.a. mit einem Laser vermessen, damit ihre Dichte und ihre Ausdehnung ermittelt und damit dann ihr/e Gewicht/Masse bestimmt.
Was für eine Masse hat so eine gewaltige Cumulus-Nimbus-Wolke?
Ich war einige Jahre Segelflieger und Thermik ist da ja extrem wichtig. Man bekommt mit der Zeit ein Gefühl dafür, wo es eine gute Thermik gibt und wo nicht. „Blau-Thermik“, also wenn es keinerlei Wolken am Himmel gibt, aber trotzdem Aufwinde, erzeugt durch die Vegetation(sunterschiede), fand ich sogar besser als normale Thermik, weil es praktisch überall hochgehen kann, nicht nur unter Wolken. D.h. auch eine kleine Waldfläche, vor allem wenn direkt nebendran kann eine kräftige Thermik erzeugen, vorausgesetzt natürlich es war vorher nicht schon 8 Wochen lang trocken.
Man kann sich ja quasi experimentell an die hinreichende Menge (30. Mio. cbm? 60 Mio. cbm?) und Verteilung (nur ein Bundesland?) für einen wirklich großen Effekt auf den Jetstream(vermutlich nicht wegen der Höhe)/Großwetterlage herantasten – für künftige Dürren. Das wäre ein einigermaßen vernünftiges Geoengineering.
Es würde niemals reichen. Allein weil Wasser am Boden nicht direkt die Entwicklung der Großwetterlage beeinflusst. Es ist ja nicht die Trockenheit, die für eine eingefahrene Großwetterlage sorgt, sondern umgekehrt.
@Fabian
Ich habe nicht gut genug erklärt. Natürlich hat Wasser auf dem Boden keinen Effekt auf die Großwetterlage, aber wenn das Wasser auf dem Boden in der Mittagszhitze erhitzt wird, verdunstet und aufsteigt – und das in Massen – dann schon
Dazu zwei gute Links:
Revolution in der Windmaschine
Daniel Lingenhöhl, April 2009
Amazonien oder der Kongo gelten als Lungen der Erde: Ihre riesigen Regenwälder sollen unsere Sauerstoffversorgung zumindest mit gewährleisten. Doch vielleicht sind sie auch eine Art Herz – indem sie Wind und Wasser rund um den Planeten pumpen. Müssen gängige Zirkulationsmodelle überdacht werden?
http://www.spektrum.de/news/revolution-in-der-windmaschine/987877
Über die Wirkung des Amazonas bis nach Nordamerika hinein:
Antonio Donato Nobre: The magic of the Amazon: A river that flows invisibly all around us (21min39)
http://www.youtube.com/watch?v=CIesJyZUWTY
D.h. also die Wälder (als groß(flächig)e „Wasserpumpen“) in den großen Kontinenten sind dafür verantwortlich, dass im Inneren von großen Kontinenten (Asien, Südamerika, Afrika) es regnet, obwohl es nach „normaler“ Theorie eigentlich nur auf den ersten 200-300 km von den Küsten entfernt Regen geben dürfte.
Das verdunstende Wasser, künstlich verteilt, würde wie ein zusätzlicher künstlicher Wald in Deutschland wirken. Noch besser als Wiesen und Gärten wären vermutlich sogar Straßen und Parkplätze, wenn man das Wasser dort vorsichtig und langsam verteilt, so dass das Wasser möglichst nur verdunstet und nicht in den nächsten Gulli abläuft.
P.S.: Der folgende Satz war in meinem zweiten Posting nicht vollständig.
„D.h. auch eine kleine Waldfläche, vor allem wenn sich direkt nebendran ein (abgeerntetes bzw. kurz vor der Ernte stehendes) Weizenfeld befindet – gewissermaßen als konstante Störung, kann eine kräftige Thermik erzeugen, vorausgesetzt natürlich es war vorher nicht schon 8 Wochen lang trocken.“
Allein in einer Gewitterwolke stecken Millionen von Liter Wasser. In den Tropen gehen täglich Milliarden von Liter Wasser in Gewittergüssen runter, das kann nicht künstlich mit dem Wasserschlauch erzeugt werden. Es wird nicht funktionieren und es wird keinen Einfluss auf eine Großwetterlage haben. Wenn man annimmt, dass wirklich die Atmosphäre hochreichend künstlich angefeuchtet wird, dann würde die Luftmasse labiler und neigt zu Gewittern, die aber dann immer noch einen Auslöser brauchen (Konvergenz, Front, Berge). Es würde an den großräumigen Strömungsverhältnissen nichts ändern.
@Fabian
Ich bin hartnäckig – einer meiner Spitznamen ist Bullterrier 😉
15 Mio. Kubikmeter sind 15 Milliarden Liter (60 Mio. Kubikmeter wären 60 Mrd. Liter). Ein Urwaldriese in den Tropen soll pro Tag ca. 3000 Liter verdunsten, macht 5 Mio. Urwaldriesen. Das sind schon ein paar Bäume.
Man kann das Wasser in den Tagen vorher sammeln (Badewannen, Kanister, Eimer, Schwimmbecken) und dann an einem sonnigen, heißen Wochenende, wenn die meisten Menschen zu Hause sind, mittags verteilen.
Bitte einmal kurz den Spektrum-Artikel lesen („Revolution in der Windmaschine“).
Es entstehen durch die Verdunstung nicht nur Wolken, sondern vor allem entsteht ein Sog durch das verdunstende, aufsteigende und dannn wieder kondensierende Wasser (Wolken). Laut Makarieva und Gorshkov entsteht der Sog, der Luft bzw. die Feuchtigkeit vom Meer anzieht, durch die Kondensation der feuchten Luft in der Höhe (=> Unterdruck, Vergleich Bierdosen-Experiment). Aber meiner Meinung nach, ich habe das aber ehrlich gesagt noch nicht durchgerechnet, entsteht der Sog vor allem durch das Aufsteigen der feuchten Luft, was dann am Boden Luft aus der Umgebung nachsaugt. Warum dann vor allem(?) vom Meer her gesaugt wird, ist mir aber nicht ganz klar. Oder vielleicht wird nur im Norden des Amazonas vom Meer her gesaugt und ansonsten im Süden vom Süden, im Osten vom Osten etc.
Für die Leser:
Die aufsteigende Luft dehnt sich aus, weil der Luftdruck mit der Höhe abnimmt (p * V = m * R * T). Gleichzeitig kühlt das aufsteigende Luftpaket sich ab, weil die Luft mit der Höhe auch kälter wird und durch das größere Volumen des Luftpakets kommt dieses besser in Kontakt mit der umgebenden, kälteren Luft. Es steigt kein Luftballon in die Höhe, sondern eine wirbelnde Luftmenge.
Ein Gegenbeispiel für die nicht ausreichende Wirkung der großflächigen Verdunstung durch Wälder könnten aktuell die Waldbrände in Schweden sein, wo ja (noch!) tausende Quadratkilometer mit Wald bedeckt sind – Nadelwälder verdunsten auch viel Wasser(!). Die Frage ist allerdings wie lange es dort oben schon trocken war. Ich habe das im Nordosten Deutschlands mitten im Hochsommer vor einigen Jahren mal mitbekommen, dass man nach wochenlanger Trockenheit praktisch keinen Temperaturunterschied mehr zwischen offenem Land und im Laubwald(!) gemerkt hat, nur der Schatten hatte es ein bischen erträglicher gemacht. D.h. es gab praktisch keine Verdunstung mehr.
Der Film über die Wolkenforschung mit dem Blimp hieß übrigens „Operation Cloud Lab“ und wurde von der BBC produziert.
Hier ist ein Teil davon:
Operation Cloud Lab (2014) Season 1 Episode 1 (48min57s)
https://www.youtube.com/watch?v=-UY7BQYlaPo
Wenn ich mal was rechnen konnte, melde ich mich zu dem Thema nochmal.
Beim Verdunsten wird der Umgebung (in diesem Falle dem Boden) Wärmeenergie entzogen. Klar würde die feuchte Luft trotzdem aufsteigen aber eben nicht mehr so schnell wie ohne Wasser. Durch das Verdunsten entsteht also kein Sog, sondern die Thermik wird sogar noch gebremst. Um einen Sog nach oben zu erzeugen, müssten alle zur gleichen Zeit ihre Vorgärten anzünden. Das will aber hoffentlich niemand.
Das wird schon noch, wir sind noch ganz am Anfang: https://www.independent.co.uk/news/business/news/bp-shell-oil-global-warming-5-degree-paris-climate-agreement-fossil-fuels-temperature-rise-a8022511.html
Gute Reise.
Aberglauben allez.
Typisch Deutsch, weil wenn das Gegenteil der Fall wäre wüsste man längst ganz genau wie lange das anhält. So interessiert sich keine Sau dafür, und wer wie ich ein maximales Problem mit der Hitze hat kann schauen woe er damit fertig wird
Ich verstehe ihren Kommentar nicht. Können wir jetzt was für die Hitze?