Große Zwischenbilanz Niederschlag 2019 – nasse Wetterlage in Aussicht
Regelmäßig schauen wir uns seit der großen Trockenheit im Jahr 2018 die Niederschlagsmengen in Deutschland genauer an. Es wird wieder Zeit die genauen Mengen der zahlreichen Wetterstationen auszuwerten und einen Blick auf die Summenkarten zu werfen. Zudem steht ab dem Wochenende wahrscheinlich eine regenreiche Wetterlage an.
Niederschlagssummenkarten 2018 vs. 2019
Unten sind links die Niederschlagsmengen aus dem Jahr 2018 zu sehen, rechts daneben aus dem aktuellen Jahr 2019. Beide Karten zeigen die Mengen bis zum 13. Mai um ca. 8 Uhr. Auf den ersten Blick gibt es keine so großen Abweichungen, es sind heuer ähnliche Mengen wie im Jahr 2018 gefallen, natürlich nur mit dem aktuellen Stand. Besonders in Sachsen war es dagegen oft deutlich nasser, in Teilen von NRW trockener. Die Detailkarten finden Sie hier und können bis in ihren Landkreis oder ihre Stadt gehen:
Zahlreiche Niederschlagssummenkarten mit Archiv
Das ist nun der aktuelle Stand von ausgewählten Wetterstationen, möglichst gleichmäßig über Deutschland verteilt und mit längeren Messreihen. Braun habe ich ein Defizit zum langjährigen Mittel (1981 bis 2010) markiert. In Blau sind die Werte markiert, wo es bisher mehr Niederschlag gab als im langjährigen Mittel.
Nun ist es so, dass es bei den Niederschlägen immer eine große Variabilität gibt. Mal fällt deutlich mehr, mal deutlich weniger. Ganz normal. In Anbetracht der großen Trockenheit im Jahr 2018, müssen wir allerdings feststellen, dass 2019 bisher alles andere als sehr nass war. Zumindest was viele Regionen in Deutschland betrifft. Oft gibt es ein leichtes Defizit im Vergleich zum Klimamittel, besonders die Mittelgebirge und Alpen profitieren aber noch vom extrem nassen Januar. Man beachte das Plus auf der Zugspitze.
Trockenste Wetterstationen im Jahr 2019 bisher
Stand einschließlich 12. Mai 2019
Grünow 56 m 99.2 mm
Trollenhagen 69 m 106.1 mm
Bad Lauchstädt 119 m 107.1 mm
Artern 131 m 113.2 mm
Olbersleben 160 m 116.2 mm
Erfurt-Weimar 254 m 116.7 mm
Lüchow 17 m 118.8 mm
Berge 42 m 119.0 mm
Manschnow 12 m 119.5 mm
Waren (Müritz) 70 m 122.2 mm
Dachwig 173 m 123.1 mm
Bernburg/Saale (Nord) 90 m 123.3 mm
Zehdenick 41 m 124.8 mm
Neuburg/Donau (Flugplatz) 380 m 125.5 mm
Greifswalder Oie 10 m 125.5 mm
Kirchdorf/Poel 6 m 125.7 mm
Leipzig/Halle 131 m 125.7 mm
Aschersleben-Mehringen 109 m 126.4 mm
Angermünde 52 m 126.7 mm
Worms 95 m 127.9 mm
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Niederschlagsmengen bis einschließlich 12. Mai – Vergleich 2019 mit 2018
Es gibt sogar Regionen / Orte, an denen es im Jahr 2019 bisher weniger Niederschlag gab als im Jahr 2018. So regnete es zum Beispiel in Berlin-Dahlem bis zum 12. Mai 2018 sogar etwas mehr, als es im aktuellen Jahr der Fall ist.
Dürre 2018 – Bilanz und Defizite im Vergleich
Die folgende Tabelle habe ich schon in vielen anderen Berichten verwendet, hier nun mit dem aktuellen Stand. Wir sehen links zunächst die Niederschlagsmengen mit den Abweichungen, also wie groß das Defizit im Bezug zum Klimamittel war für die Dürre 2018. Ab Dezember 2018 kam die große Wende. Ab diesem Zeitpunkt habe ich ebenfalls weiter rechts die Niederschlagsmengen bis zum aktuellen Zeitpunkt bilanziert.
Wir sehen, dass es auch nach der Dürre 2018 an einigen Orten immer noch nicht ausreichend Niederschlag gab. Besonders im Berliner Raum ist es weiterhin viel zu trocken, von einem Ausgleich kann erst recht nicht die Rede sein. Auch wenn es teilweise oberflächlich nass ist, in tiefen Schichten fehlt das Wasser!
Tief Mitteleuropa mit viel Regen
Ab dem Wochenende wird sich ein umfangreiches Tief über Mitteleuropa festsetzen. Es saugt feuchtwarme Luft aus dem Mittelmeerraum an und bringt in großen Teilen Europas, insbesondere an der Vorderseite im Bereich der warmen und feuchten Luft, teils ergiebige Niederschläge. Statt Dürre könnte im Verlauf eher Hochwasser gebietsweise zum Problem werden. Warten wir ab, was in den nächsten zwei Wochen ansteht. Potenzial für einen noch sehr nassen Mai ist gegeben. Wie dann der Sommer wird weiß allerdings noch niemand.
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