Die Gletscher litten im Rekordsommer
Österreich erlebte in diesem Jahr den wärmsten Juli und 4. wärmsten August seit Aufzeichnungsbeginn. In Wien und St. Pölten wurden 9 Tage am Stück mindestens 35˚C gemessen. Der Stubacher Sonnblick (3109m) hatte in diesem Sommer nur 27 Tage Frosttage (d.h. Tagestiefsttemperatur < 0˚C). Normal sind im Durchschnitt 43 Tage. Auch unsere Zugspitze hatte im Juli lediglich 5 Frosttage (der langjährige Mittelwert liegt bei 13) und im August 6 Frosttage (11 im Mittel). Keine Frage also, dass der Hitzesommer 2015 an den Gletschern in den Alpen nicht spurlos vorbei geht.
Zu warm, zu viel Sonne und kein Neuschnee
Die vielen Hitzewellen sorgten dafür, dass auf den Gletschern der Vorrat an Schnee aus dem letzten Winter, der die Gletscher normalerweise noch eine ganze Zeit lang im Sommer schützt, ziemlich schnell weg getaut war. Dazu kommen noch die zwei wesentlichsten Faktoren: hohe Sonneneinstrahlung (es war ein überdurchschnittlich sonniger Sommer in den Alpen) und Trockenheit. Die Schneedecke auf einem Gletscher sorgt dafür, dass die Sonnenstrahlen reflektiert werden und das darunter liegende Eis nicht erreicht wird. Fehlt nun diese schützende Hülle, dann erreichen die Sonnenstrahlen das dunklere Eis und dieses reflektiert die Strahlen nur noch schlecht. Ergo: das Eis schmilzt.
Österreich erlebte den trockensten August seit 1991. Es gab im ganzen Sommer keine nennenswerten Wettereinbrüche mit Neuschnee, so dass die Schneeschmelze also stetig weiter ging. Der Dachstein hat in diesem Sommer schon 2-3 m an Dicke verloren. Auch der Aletsch- und Rhonegletscher in der Schweiz verloren Anfang August pro Tag 6-8 cm Eis. Der Hydrographische Dienst Salzburg verfügt über eine der längsten Messreihen in Österreich und vermisst Jahr für Jahr den Stubacher Sonnblickkees (Hohe Tauern). Der Gletscher hat 2015 bisher 2,06 Mio Kubikmeter an Masse verloren. Der bisherige Rekord liegt bei 4 Mio Kubikmeter Eisverlust im Jahr 2003. Nach Angaben des Hydrographischen Dienstes ist der Sonnblickkees in 30 bis 40 Jahren verschwunden, sollte die Klimaveränderungen so weiter gehen wie bisher.
Die endgültige Bilanz der Gletschervermessungen gibt es zwischen Herbst und Jahresende.
Photo by Hejkal| CC BY-SA 3.0 de
Eigentlich todtraurig. Jeder sieht`s und niemand begreift es. Kommt der Steuerberater und sagt:“ Sie sind pleite.“ Gegenantwort
:“ Nö kann nicht sein ich lebe seit 3 Generationen ganz gut von diesem Geschäft.“
Bitte vielmals um Verzeihung.
für die jetzige junge Generation ist es kaum nachzuvollziehen, wie gross die Gletscher noch vor 100 Jahren waren. Nur Fotografien aus der Zeit geben Rückschluss, dass die Alpen einst bis in tiefere Lagen mit Eis bedeckt waren. Gletscher gibt es nur noch eine handvoll in den Alpen. Der Klimawandel zehrt an ihnen.
Besteht die Möglichkeit eigene Aufnahmen zu präsentieren ? Ich habe zumindest eine aus 1986 von der Franz Josefs Höhe am Großglockner, was den glazialen Schwund innerhalb dieser wenigen Jahre bis heute ziemlich deutlich aufzeigt.
Falls ja bitte wie ? Falls nein ; dann eben nicht.
Nichts für ungut
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