Gewitter am Donnerstag und Kaltfront am Freitag
Ab Donnerstag steht uns ein Wetterwechsel bevor, denn die Kaltfront eines atlantischen Tiefdruckgebiets nähert sich. Sie lenkt aber am Donnerstag im Vorfeld noch einmal sehr warme bis heiße Luft heran, bevor uns am Freitag eine erste Kaltfront von Nordwest nach Südost überquert. Ihr folgt am Samstag ein sogenannter Trog mit höhenkalter Luft und wechselhaftem Wetter. Am Donnerstag können es im Osten noch einmal bis zu 34, eventuell knapp 35 Grad werden. Ab Freitag gehen die Temperaturen dann schrittweise von Nordwesten her zurück und am Wochenende flutet uns kältere Meeresluft. Der Ablauf ist unten in der Animation der Karten mit der Luftmasseneigenschaft zu sehen. Deutlich wird, dass die subtropische Warmluft (rot) gegen kältere Meeresluft (grün) ersetzt wird.
Die wichtigsten Links zum Verfolgen der Wetterlage
- Radar
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- Sturzflut-Warnungen
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Einzelne kräftige Gewitter am Donnerstag
Am Donnerstag liegt die Kaltfront noch nordwestlich von uns, im Vorfeld gelangt aber besonders etwa in die Südhälfte Deutschlands feuchtere und labile Gewitterluft. Es fehlt aber ein vernünftiger Antrieb für Gewitter, sodass in erster Linie mal wieder die Mittelgebirge und Alpen aus auslösender Faktor in Frage kommen. Ausgehend von diesen können sich dann vor allem ab dem Mittag einzelne, teils kräftige Gewitter bilden und sich anschließend auch auf umliegende Regionen ausweiten.
Wir sehen unten einen aktuellen Vergleich der 6stündigen Niederschlagsmengen aus vier hoch aufgelösten Wettermodellen von 14 Uhr bis 20 Uhr am Donnerstag. Die Karten zeigen recht deutliche Unterschiede: Wir sehen zum einen die Kaltfront noch Richtung Nordsee und Niederschlagssignale für Schauer und Gewitter insbesondere bei allen Modellen in Bayern und Baden-Württemberg. Ob es wie nach dem ersten Modell oben links auch weiter im Westen und in der Mitte reicht ist noch fraglich. Hier sind nach dem Super HD Modell ebenfalls teils kräftige Gewitter mit von der Partie. Jedenfalls dürfte mal wieder der Schwerpunkt ausgehend von Schwarzwald und Schwäbischer Alb ausweitend Richtung Franken und im Osten Bayerns liegen. Hier geben alle Modelle Signale, wenn auch etwas unterschiedliche Schwerpunkte.
- Ablauf signifikantes Wetter – die aktuellen Karten
- 6stündige Niederschlagsmengen – andere Modelle/Zeiten über Menü
Gefahr lokaler Sturzfluten
Die Karte mit dem Mittelwind in etwa 3 Kilometer Höhe zeigt eine nur sehr schwache Strömung im Bereich der erwarteten Schauer und Gewitter oft nur maximal um 20 km/h. Dadurch verlagern sich diese nur langsam oder können sogar länger ortsfest bleiben, was eine deutlich erhöhte Gefahr von Sturzfluten bedeutet. Mit punktuellen Überschwemmungen muss also gerechnet werden, wobei es bei weitem nicht jeden treffen wird. Es werden sehr lokale Ereignisse sein!
Kaltfront am Freitag
Am Freitag rückt dann die Kaltfront an und überquert mit auffrischendem Wind Deutschland von Nordwest nach Südost. Wir sehen den zeitlichen Ablauf, wie er derzeit berechnet wird, in drei Karten aus dem Super HD Modell mit der Bewölkung und dem signifikanten Wetter. Mit der Kaltfront ziehen Schauer und einzelne Gewitter durch, insbesondere im Vorfeld nach Süden und Südosten hin können diese kräftig ausfallen! Rückseitig gibt es einen trockenen Streifen mit Auflockerungen, anschließend drückt dann das Tiefdruckgebiet von der Nordsee rein und im Westen und Nordwesten folgen neue Schauer, lokal auch kurze Gewitter. Durch die warme Nordsee sind an der Nordseeküste einzelne Wasserhosen möglich (Tornados über dem Wasser).
Weitere Abkühlung am Wochenende
Am Wochenende stellt sich dann kälteres und wechselhaftes Wetter ein, wobei die genauen Details noch offen sind. Wir sehen unten den 10 Tage-Trend mit Modellvergleich für Frankfurt am Main, wo der Samstag der kälteste Tag mit maximal rund 20 Grad wird. Auch die Nächte werden spürbar frischer. Am Sonntag wird es schon wieder wärmer und eventuell geht es in der kommenden Woche schnell wieder rauf mit den Temperaturen. Es heißt jetzt nicht, dass es im weiteren Verlauf nicht mehr sommerlich warm werden kann oder keine Hitze mehr gibt. Das ist bis weit in den September alles noch möglich! Sie können den Trend hier für ihren Ort checken:
Keine flächigen Niederschläge
Es deutet sich vor allem an, dass es in einem breiten Streifen von West/Südwest nach Ost/Nordost kaum nennenswerte Niederschläge gibt. Natürlich kann es auch hier mal punktuelle Platzregen geben, aber im Großen und Ganzen wird es auf die Fläche nicht viel Regen sein. Ganz im Nordwesten und im Süden sieht das anders aus, wie die beiden Karten mit den Niederschlagsmengen bis einschließlich Sonntag zeigen. Aktuelle Karten können Sie hier vergleichen:
Haben Sie sich schon auf unsere Webseite kachelmannwetter.com umgeschaut? Wir haben zahlreiche Vorhersagetools, wie die Vorhersage Kompakt Super HD, den XL Trend und Ensemble Vorhersagen für jeden Ort.
Neben unseren weltweiten Messwerten mit umfangreichem Archiv, weltweiten Satellitenbildern (mit Archiv ab 1981) und der weltweiten Blitzortung finden Sie neben dem HD Regenradar zahlreiche weitere von uns entwickelte Radartools, wie beispielsweise das Stormtracking für Gewitter oder unser Sturzflut-Tool!
Außerdem gibt es ein umfangreiches Angebot an Modellkarten, wie für Mitteleuropa und andere Teile der Welt das hauseigene Super HD Modell mit 1×1 km Auflösung und das europäische Modell ECMWF mit unzähligen Vorhersagekarten für die ganze Welt.
Zahlreiche Apps: Wetter-Apps Pflotsh
Die nächste „Kalt“front, die schon vor ihrem Eintreffen völlig einzugehen scheint.
Stattdessen steht anscheinend eine weitere Katastrophenwoche mit Hochdruck und ohne jeden Niederschlag ins Haus. Das muss doch irgendwann mal aufhören? Gibt es gar keine Chance/Hoffnung auf ein endgültiges Ende dieses katastrophalen Sommers? Man liest immer wieder in letzter Zeit, dass die atlantischen Tiefs jetzt aktiver geworden sind. Wo sind sie denn? Warum kommen sie partout nicht nach Mitteleuropa voran? In dieser extremen Form ist das glaube ich im bisherigen Zeitverlauf einmalig.
Insbesondere sehe ich aber mittlerweile auch diese ganzen Wettermodelle kritisch. Wie häufig es dieses Jahr bereits vorkam, dass da große Abkühlungen etc. gerechnet wurden und dann wurde es jedes einzelne Mal sukzessive zurückgerechnet. Als wäre da der Wunsch Vater des Gedankens und nicht die Realität. Die sieht leider so aus, dass wir jetzt in den 6. Monat ohne nennenswerte (=nachhaltige) Niederschläge gehen.
Die Tiefs kamen durchaus voran, vor allem in den Nordwesten Deutschlands und nach Nordeuropa. Das ist eine grundlegende Änderung. Es war dagegen nie für große Teile Deutschlands viel regen in Sicht.
Ja, im Hochsommer oft schwierig, dass sich Kaltfronten nachhaltig durchsetzen, da die hartnäckigen Hochdruckgebiete wohl immer wieder durch Warmluft gestützt werden. Schauen wir, was diese Kaltfront nun macht, ob sie sich „formiert“ und hoffentlich nicht so abschwächt. https://www.dwd.de/DE/leistungen/satwetter/satwetter.html
Und wann kann dieser Regen auch für die großen Gebiete abseits Nordwestdeutschlands eintreffen? Kannst Du nicht wenigstens ein bisschen Hoffnung verbreiten ? 😉
Nach dem ECMWF bis Tag 10 nicht https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/euro/deutschland/akkumulierter-niederschlag/20180901-0000z.html