Gefährlicher Taifun MANGKHUT zieht Richtung nördliche Philippinen und Taiwan
Auf dem Pazifik verstärkt sich aktuell der Taifun „Mangkhut“ und zieht in den kommenden Tagen weiter Richtung nördliche Philippinen und Taiwan. Der Sturm überquert gerade (Montag) Guam und Teile der nördlichen Mariannen, während er sich weiter intensiviert hat.
+++ Hier ein ausführliches Update vom 13.09.2018 +++
Besonders heftig dürfte dabei auch Rota Island erwischt worden sein, hier ist das Zentrum des Sturms fast genau drüber gezogen. Immerhin hat er bereits bis knapp 170 km/h an Mittelwind um das Zentrum herum mit weitaus stärkeren Windböen! Wir sehen unten den Satellitenfilm von Montagvormittag (MESZ), aktuelle Bilder immer unter den folgenden Links, wo jeder den Sturm live verfolgen kann:
- Satellitenbild Top Alarm (Navigation über Klick an Kartenrand und Zoom bei Klick in die Karte)
- Satellitenbild HD (Navigation über Klick an Kartenrand und Zoom bei Klick in die Karte)
Das Regenradar auf Guam zeigt in der Animation den Sturm mit seinen Zentrum eindrucksvoll. Wir sehen gut, wie sich der Sturm genau über Rota Island (nördliche Marianen) eingekringelt hat und so der stärkste Teil mit dem heftigsten Wind genau die Insel überquert hat.
Zwischen Taiwan und den Philippinen durch?
Die Storm-Tracks zeigen die weitere Zugbahn von Mangkhut bis zum kommenden Sonntag in 6 Tagen. Im Großen und Ganzen ist der Weg nach den aktuellen Berechnungen klar, denn es geht weiter nach Westen mit einem kleinen Knick nach Norden. Dabei soll sich der Sturm weiter verstärken und könnte sogar zu einem sehr starken Supertaifun werden. Wahrscheinlich wird sich der Mittelwind noch bis mindestens 135 Knoten (~250 km/h) steigern, ab 130 Knoten ist es dann ein „Supertaifun“. Die Windböen könnten dann über 300 km/h erreichen!
Die exakte Zugbahn ist natürlich sehr entscheidend für die Auswirkungen auf Taiwan und die nördlichen Philippinen. Die meisten Lösungen in den Storm-Tracks unten lassen den Sturm zwischen den Philippinen und Taiwan mit dem Auge durchziehen. Da wären aber zwei Dinge: Das wäre zum einen die Bahn des Auges, sodass der Sturm trotzdem beide je nach Zugbahn erheblich beeinflussen und erfassen kann, da er sehr groß wird. Zum anderen liegen da viele kleine zu den Philippinen gehörende Inseln der kleinen Region Batanes mit immerhin über 17.000 Einwohnern. Hier könnte der sehr starke Taifun genau treffen, was verheerende Auswirkungen hätte!
Unten vier verschiedene Wettermodelle im Vergleich für den kommenden Samstag um 8 Uhr MESZ. Wir sehen den sehr starken Sturm in den Luftdruckkarten, wie er von allen Wettermodellen schon recht einheitlich berechnet wird. Unterschiede gibt es bezüglich des genauen Kerndrucks und damit auch der genauen Stärke. Alle sehen aber einen sehr gefährlichen Taifun! Im weiteren Verlauf wird er dann wohl Richtung China weiterziehen und könnte hier ebenfalls sehr gefährlich werden. Mit dem Sturm drohen neben dem extremen Wind auch eine meterhohe Sturmflut sowie extreme Regenfälle, die für schwere Überschwemmungen, Hochwasser und Erdrutsche sorgen können.
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Hallo, ich lebe etwa 30km westlich von Tacloban auf der Insel Leyte. Vor 6 Jahren haben wir hier knapp den Taifun Haiyan überlebt, der hier in den Philippinen als Yolanda bekannt ist. Das Wetterphänomen tötete damals nach offiziellen Angaben über 7.000 Menschen(inoffiziell und eher wahrscheinlich mindestens 15.000 Menschen, mehr als 3.000 Menschen gelten noch immer als vermisst, zerstörte über 800.000 Häuser und entwurzelte mehr als 8 Millionen Kokospalmen. Die nachfolgende Sturmflut war bis zu 15m hoch und 120Km/h schnell. Wir hatten in unserem Dorf, das auf einem Hügel gut 1km vom Meer entfernt liegt, einen Wasserstand von knapp 3m.
Heute wurden aus Gründen der Vorsicht alle Schulen geschlossen und es werden vorsorgliche Schutzmaßnahmen getroffen, denn die zu erwartenden Regenfälle können erheblich werden. Wir haben hier vor allem mit Überschwemmungen und Erdrutschen zu rechnen, die im schlimmsten Fall tausende Menschenleben kosten können – so wie nahe Ormoc vor etwas mehr als 10 Jahren oder in Davao vor 7 Jahren. Die letzte Schlammlawine hier erlebten wir vor zwei Jahren, als ein Berghang sich selbstständig machte, eine vierspurige Straße überquerte und rund 400m weiter drei Häuser begrub. Damals waren kaum 5km von hier 9 Tote zu beklagen. Drückt uns die Daumen, dass es nicht ganz so wild wird.