Frühlingswetter 2016: Totalausfall mit Daseinsberechtigung
Ein Hoch macht noch keinen Frühling, denn es kommt darauf an, wo es liegt! Wir haben unlängst darüber geschrieben, dass die Temperaturen eher verhalten bleiben werden, nun deutet sich auch immer mehr an, dass es nicht nur mäßig mild, sondern auch ziemlich grau wird. Die Überschrift wurde bewusst gewählt aufgrund einiger Vertreter, die zuletzt dieses Hoch mit tollem Frühlingswetter in Verbindung gebracht haben!
Was ist los?
Besagtes Hochdruckgebiet formiert sich gerade bis zum Wochenende und reicht schließlich über eine enorme Ausdehnung von Skandinavien bis zu den Kanarischen Inseln. Es fungiert gleichzeitig als blockierendes Hoch, denn es blockiert die Westströmung und verhindert damit das Vordringen atlantischer Tiefs bis nach Mitteleuropa. Aufgrund dessen Lage haben wir stattdessen östliche Winde. Klick aufs Bild öffnet die Modellkarte zum selber durch- und reinklicken:
Was bringt uns das?
Das bringt uns Hochnebel bis zum Abwinken. Voraussichtlich bis mindestens Montag ist es statt überwiegend sonnigem Hochdruckwetter eher grau! Gelegentlich zeigt sich aber auch die Sonne.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie ihr euch das selber veranschaulichen könnt:
- in der Zwei-Tage-Prognose Super HD für jeden Ort – wann kommen das Grauen zu mir?
- in der Fünf-Tage-Prognose HD für jeden Ort – wie lange bleibt die Hochnebelsuppe?
- in unseren Modellkarten – mal die „niedrige Bewölkung“ Tag für Tag durchgucken, es wird auch sonnige Phasen geben, keine Frage – das ist aber schwer vorherzusagen
- auf dem Europa-Satellitenbild die Suppe angucken. Tags wie nachts als weißes Zeug zu erkennen, kommt aus Osteuropa immer weiter zu uns.
Was ist die Ursache?
Nun, prinzipiell ist mit Ostwind für Deutschland kühle, trockene, kontinentale Luft verbunden, aber eben nur theoretisch. Unterhalb einer Inversion ist eine schmale feuchte Schicht, wobei „feucht“ untertrieben ist – „gesättigt“ bringt es auf den Punkt. Werfen wir kurz den Blick auf die Inversion über den Radiosondenaufstieg – kümmert euch nicht um die ganzen Linien und das ganze Blabla ringsherum. Fokussiert das gelb eingekreiste und versucht zu verstehen, dass in diesem Bereich eine Sperrschicht ist, wo Luft weder nach oben, noch nach unten weichen kann. Sie bleibt einfach dort liegen. Es bräuchte beispielsweise eine fette Kaltfront, die mal ordentlich aufräumt und die Atmosphäre wieder labilisiert…
Jedenfalls sieht man anhand des Radiosondenaufstieges von Warschau diese feuchte Luft – es ist immer dann besonders feucht, wenn die gestrichelte und die durchgezogene Linie nah beieinander liegen. Quelle: Deutscher Wetterdienst
Die Schicht ist in ca. 1500 m Höhe (maximal, oft auch noch niedriger) und hier auch nur rund 100 m dick. Oben drüber ist die Luft trocken, und wir beginnen zu verstehen, warum es dann auf den Bergen schöner ist, oder warum Hochnebel an den Bergen hängen bleibt, so wie in diesem Moment in Thüringen. Auf der Ostseite dickes Grau, auf der Westseite des Thüringer Waldes ist der Himmel wolkenlos.
Voraussichtlich wird uns also diese Hochnebellage bis mindestens einschließlich Montag begleiten, danach müssen wir abwarten, wie sich das Hoch weiter entwickelt und verlagert. Möglicherweise dreht die Strömung auf Süd und wir bekommen endlich unsere 15 Grad – oder es kommt kühlere Luft aus Nord. Unser XL-Trend (geht für jeden Ort) zeigt, wie unsicher es Richtung kalendarischer Frühlingsanfang aussieht.
In diesem Sinne: fröhliches Grauen allerseits!
PS: Da die meisten von uns noch viel zu viel Sonne haben, schicke ich mal graue Grüße aus Leipzig mit 😉 🙂 10. März 2016, 10 Uhr
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