Erster Hurrikan in Florida seit 11 Jahren – am Wochenende weiter Überschwemmungen und Sturm an der US-Ostküste
Um 1:30 Uhr nachts Ortszeit traf der Hurrikan Hermine mit Windgeschwindigkeiten von knapp 130 km/h an der nördlichen Golfküste in Florida auf Land. Es ist der erste Hurrikan seit 11 Jahren, der irgendwo in Florida auf Land getroffen ist. Der letzte Hurrikan war Wilma im Jahre 2005. Zeitweise waren über 250.000 Haushalte ohne Strom, zahlreiche Orte wurden überschwemmt, Straßen in küstennahen Gebieten wurden aufgerissen, Bäume entwurzelt. Die Entwicklung und Zugbahn von Hermine in den letzten 36 Stunden kann man sich auf den Globus-Satellitenbildern auf kachelmannwetter.com anschauen.
Mittlerweile hat sich Hermine zu einem Tropensturm abgeschwächt, allerdings macht es sie nicht weniger gefährlich. Das Zentrum des Tropensturms befindet sich momentan an der Atlantikküste zwischen Georgia und South Carolina, südwestlich von Charleston. Das langgezogene Regenband reicht weiter nach Norden bis nach North Carolina. Hermine zieht nur sehr langsam, dadurch besteht vielerorts zwischen Georgia und North Carolina hohe Überflutungsgefahr.Bis Sonntagabend sind in einem Streifen von South Carolina bis Virginia 100 bis 255 l/qm Regen möglich. Zudem sorgt der Tropensturm weiterhin auch für Sturm und das besonders auf seiner Ostseite zur Küste hin.
Hermine wird am Wochenende weiter entlang der Küste nach Norden ziehen und sich ab Sonntag vor der Küste Virginias bis New Jersey einfinden. Dort bewegt sie sich als außertropisches Tiefs für mehrere Tage kaum von der Stelle. Besonders entlang der Küste und küstennahen Gebieten besteht nach wie vor Überschwemmungs- und Sturmgefahr, so dass auch dort regional Stromausfälle sehr wahrscheinlich sind. Auch New York City liegt ab dem Wochenende im Einflussbereich von Hermine. Es gibt allerdings noch ein paar Unsicherheiten bezüglich der genauen Zugbahn. Sollte Hermine weiterhin sehr küstennah ziehen, ist die Überflutungsgefahr groß. Sollte sie ab Virginia sich doch etwas weiter auf das Meer hinaus verlagern, gäbe es weniger Regen und eher mehr Wind. Eine Verschiebung der Zugbahn von wenigen Kilometern kann also einen großen Unterschied machen.