Erhöhte Tornadogefahr in den USA
Bisher verlief die Tornadosaison in den USA relativ ruhig, es gab deutlich weniger Tornados als in den beiden vergangenen Jahren. Bis einschließlich Montag wurde die vorläufige Zahl von 103 Tornados registriert, wobei zahlreiche Verdachtsfälle noch untersucht werden und die tatsächliche Zahl der bestätigten Tornados erfahrungsgemäß etwas niedriger liegen dürfte. Im Jahr 2017 wurden in den ersten drei Monaten 393 Tornados registriert. In den kommenden Tagen steigt die Tornadogefahr vor allem in den US-Bundesstaaten Texas, Arkansas und Louisiana deutlich an.
Die erwarteten Höchstwerte am Mittwoch aus dem globalen US-Modell. Sehr warme Luft breitet sich von Mexiko und dem Golf von Mexiko in die gesamten Südstaaten aus.
Die Luft vom Golf von Mexiko ist dabei sehr feucht, was sich an den Taupunkten zeigt. Was der Taupunkt ist? Einfach bei uns im Wetterlexikon nachlesen und das Video dazu anschauen.
Das Radarbild vom Dienstagvormittag mitteleuropäischer Zeit zeigt bereits ein Band aus Schauern und auch Gewittern, das sich diagonal über Teile der USA erstreckt, hier geht es zum aktuellen Radarbild. Heute und auch in den kommenden Tagen steigt die Unwettergefahr zunächst in Texas weiter an, später auch weiter nordöstlich und östlich davon.
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Bei der Luftmassengrenze ist das wohl keine große Überraschung, dass es in Texas, Oklahoma, Kansas, Missouri usw. immer wieder verheerende Superzellengewitter und daraufhin folgend zerstörerische Tornados geben kann.
Wäre in Europa insbesondere Mitteleuropa (Deutschland, Österreich, Schweiz im Mittelpunkt) eine solch extreme Luftmassengrenze überhaupt möglich? Ich hoffe doch nicht.
Hallo, ja, auch eine solche Wetterlage ist in Europa durchaus möglich. Überhaupt kommen Tornados bei uns viel häufiger vor als bisher gedacht und sie können genauso stark sein wie in den USA. Sogar tonnenschwere Mähdrescher wurden in Deutschland schon durch die Luft gewirbelt.
Warum können die Gewitter in den USA aber so potenziell großräumiger und intensiver sein als in Mitteleuropa? Nicht selten gibt es mehrere „Staffeln“ von Schwergewittern, die Begleiterscheinungen haben könnten, wo der DWD auch hin und wieder die Warnstufe violett herausgeben würde insbesondere bei Hagel.
In Oklahoma City wäre es meiner Meinung nach viel gefährlicher zu leben als in meiner Landeshauptstadt Hannover.
Thomas Leis,
Meines Wissens nach hat das auch mit den sehr warmen und feuchten Luftmassen zu tun, die vom Golf von Mexiko über eine große Fläche (z.B. über die Great Plains) sich tendenziell nach Norden verteilen. Nach links hin hat man ja als Abgrenzung die Rocky Mountains. Also bilden die Rockies und der Eingang über den Golf von Mexiko quasi eine natürliche breite Schneise nach Norden. Treffen die warmen Luftmassen im Norden auf die kalten Luftmassen, gehts halt los. Europa zum einen eine andere Topographie und nicht diese großen ebenen Flächen und eben auch keinen Golf von Mexiko, wo regelmäßig so warme Luft einströmen würde. Außerdem gibt es das sogenannte Phänomen der „Low Level Jets“ die die Luftmassen aus Süden mit hoher Geschwindigkeit und in geringer Höhe herantransportieren.