Eisbildung in Wolken von ozeanischen Organismen beeinflusst
Forschern des Britischen Arktis-Forschungsprogramms ist es erstmals gelungen, zu zeigen, dass das Leben im Ozean die Eisbildung von Wolken beeinflusst und damit viele grundlegenden Eigenschaften der Wolke verändern kann.
Das Prinzip läuft über das Sea Spray – zu deutsch „Gischt“ (nicht zu verwechseln mit Gicht…), aber von vorne:
In den Meeren und Ozeanen herrscht reges Leben. Unter anderem gibt es Mikroorganismen, wie bspw. das Phytoplankton („Pflanzliches Plankton“). Es ist die unterste Lebensform der marinen Nahrungskette und Grundlage allen Lebens in den Meeren. Es sind mikroskopisch kleine Pflanzen, Algen, Bakterien und befinden sich u.a. an der Meeresoberfläche.
Nebenbei: das Phytoplankton schafft durch Photosynthese (puhh, lange her, aber war irgendwas mit Umwandlung von Kohlendioxid zu Sauerstoff mit Hilfe von Licht) einen bedeutenden Anteil an Sauerstoff für die Atmosphäre zu produzieren.
Jedenfalls haben wir nun diese Mikroorganismen. Und wir haben Wellen, viele Wellen. Diese Wellen brechen ab und zu mal. Bei Stürmen, an der Küste, an Schiffen, … und dadurch entsteht die Gischt. Über diese Gischt, diese feine Spray, wird das Plankton in die Atmosphäre transportiert und vom Wind getragen. Aufgrund des geringen Gewichts plumpst es nicht wie ein Stein zurück ins Wasser, sondern schwebt in der Luft weiter. An dieser Stelle ist es bereits ein Partikel der Luft (Aerosolpartikel). Wie Aerosolpartikel im Allgemeinen auf das Wetter Einfluss nehmen, hatte ich hier mal erklärt:
Wenn sich Wolken bilden, bestehen sie aus winzigen Wassertröpfchen, bei entsprechender Kälte auch Eispartikel. Wenn die Luft sehr sauber ist und die Wassertröpfchen rein, können sie sich durchaus auch bei Minusgraden unterkühlen und flüssig bleiben! Nun kommts: Die Aerosolpartikel dienen als Kern fürs Gefrieren. Je mehr Partikel in der Luft sind, desto einfacher können sich unterkühlte Wassertröpfchen anlagern und gefrieren.
Zusammenfassung: Plankton im Ozean. Ozean schlägt Wellen. Gischt der Wellen trägt Plankton in die Atmopshäre. Plankton fungiert als Gefrier-Keim für Wassertröpfchen.
Übrigens: Es ist von Bedeutung, ob Wolken aus Eis oder Wasser bestehen. Sie verändern den Strahlungshaushalt der Erde, folglich die Temperatur auf der Erde. Und es beeinflusst natürlich ihre eigene Lebensdauer sowie Art und Intensität von Niederschlag,… aber das würde jetzt zu weit führen.
Titelbild © http://fineartamerica.com/featured/sea-spray-barry-goble.html
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