Bilanz der Tornadosaison 2016 im Westen
Bilanz der Tornadosaison 2016 im Westen
Die Tornadosaison war in diesem Jahr in Deutschland aktiver als in den Jahren zuvor. Mehr als 50 Tornados sind bisher bestätigt, davon auch mehrere bei uns im Westen, die einige Schäden anrichteten. Dazu kommen zahlreiche noch ungeklärte Verdachtsfälle.
Vor allem während der Unwetterlagen im Juni und Juli wurden bei uns im Westen mehrfach Tornados oder Trichterwolken gemeldet. „Insgesamt 5 Tornados in diesem Jahr sind uns bisher aus NRW bekannt“, sagt Thomas Sävert vom Wetterdienst Kachelmannwetter. Schäden durch Tornados gab es unter anderem am 01.06. in Velbert und am 04.09. im Mendener Stadtteil Lendringsen. Starke Tornados gab es in 2016 allerdings bei uns im Westen nicht. Der in den Medien gemeldete Tornado in Minden-Meißen am 22. Mai war keiner. „Unsere Untersuchungen vor Ort zeigten, dass die großen Schäden (siehe Foto) durch schwere Gewitterböen ausgelöst wurden, nicht durch einen Tornado“ erklärt Sävert.
Deutschlandweit sind in diesem Jahr bisher mindestens 55 Tornados bestätigt. Das ist die höchste Zahl seit 2007. Dazu kommen Hunderte Verdachtsfälle, die noch ungeklärt sind. Der bisherige Rekord stammt aus dem Jahr 2006, damals waren es mindestens 122 bestätigte Tornados. Die Schäden gehen in diesem Jahr in die Millionen, die größten Schäden richteten Tornados am 07.06. in Hamburg, am 04.09. bei Göttingen und in Thüringen an. Anders als oft berichtet können Tornados bei uns genauso stark sein wie in den USA. „Selbst tonnenschwere Mähdrescher wurden in Deutschland schon durch die Luft gewirbelt“, klärt Sävert auf. Die meisten Tornados sind dabei schwach, dies gilt aber auch für die USA. Im langjährigen Mittel werden etwa 30 bis 60 Tornados pro Jahr registriert. Die Tornadoschäden gehen in Deutschland in jedem Jahr in die Millionen. Am 18. Juli 2004 richteten zwei Tornados unter anderem in Duisburg, Oberhausen und Essen Schäden von rund 100 Millionen Euro an.