Anhaltende Trockenheit mit Niedrigwasser
Die Trockenheit der vergangenen Wochen und Monate setzt sich in einigen Teilen Deutschlands weiter fort. Vor allem von der Eifel bis nach Unterfranken ist in diesem Monat bisher kaum Regen gefallen, zum Teil fielen hier bisher kaum 10 Liter pro Quadratmeter und damit nur ein Bruchteil der langjährigen Mittelwerte. Da bereits im vergangenen Winter und im Frühjahr teilweise sehr wenig Niederschlag gefallen war, herrschen in zahlreichen Flüssen und Stauseen für die Jahreszeit ungewöhnliches Niedrigwasser. Im nordhessischen Edersee fehlen wegen der großen Wasserabgabe an die Oberweser bereits mehr als 13 Meter gegenüber dem Vollstau. Dies gab es zu dieser Zeit zuletzt vor mehr als 20 Jahren.
Die Karte zeigt die Regensummen im Juni seit Monatsbeginn. In den hellgrünen bis weißen Regionen ist kaum Niederschlag gefallen.
Die erwarteten Regensummen aus dem HD-Modell bis zum kommenden Donnerstagmorgen. In einigen Regionen werden mehr als 20 Liter pro Quadratmeter, lokal auch mehr als 50 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet. Ruft man die Karte auf, kann man am oberen Bildrand zu den anderen Modellen wechseln und vergleichen. Ein großer Teil der berechneten Niederschläge dürfte allerdings in Form von Schauern oder Gewittern fallen, lokal sind dabei auch weitaus höhere Mengen denkbar. Damit können zwar die Trockenheit und die vielerorts herrschende hohe Waldbrandgefahr gelindert werden, für die Pegelstände der meisten Flüsse dürfte es aber vorerst nur der berühmte Tropen auf den heißen Stein sein. Hier würden nur flächendeckende und anhaltende Regenfälle Abhilfe bringen.
Konkret sieht es so aus, dass zum Beispiel am Oberrhein derzeit Pegelstände von 1 bis 1,5 Meter unter den langjährigen Mittelwerten für die Jahreszeit registriert werden. Abschnittsweise liegen sie sogar im Bereiche der Rekorden der vergangenen 30 Jahre. Auch im weiteren Flussverlauf führt der Rhein deutlich weniger Wasser als sonst zu dieser Jahreszeit. Ähnlich sieht es an vielen Nebenflüssen aus. Auch die Elbe weist für Ende Juni bereits sehr niedrige Wasserstände auf. Der Schiffsverkehr musste in einigen Abschnitten bereits eingeschränkt werden und in Magdeburg ragt der bekannte Domfelsen aus dem Wasser. Sollte es in diesem Sommer noch längere Trockenphasen geben, könnte es eng werden in den größeren Flüssen.
Ungewöhnlich niedrig ist der Wasserstand im nordhessischen Edersee. Am Sonntagmorgen lag der Pegelstand mehr als 13 Meter unter Vollstau und fast 10 Meter unter dem Mittelwert für die Jahreszeit. So wenig Wasser war zu dieser Zeit zuletzt vor mehr als 20 Jahren im Stausee, der unter anderem für die Schiffbarhaltung der Oberweser in trockenen Zeiten gebaut wurde. Dafür werden täglich 1,5 bis 2 Millionen Kubikmeter Wasser aus dem Edersee und noch ein kleiner Beitrag aus der Diemeltalsperre abgelassen. Allerdings lässt man den See nicht komplett leer laufen, sondern begrenzt die Wasserabgabe bei einer festen Restmenge im See. Dies könnte nach derzeitigem Stand um den 13. Juli der Fall sein – so früh, wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Sollten in nächster Zeit bedeutende Niederschläge fallen, könnte sich dieser Termin noch nach hinten verschieben. De Edersee ist bei Touristen sehr beliebt und das Niedrigwasser löst daher bei vielen große Sorgen aus. Andererseits könnten nach 2003 wieder viele Menschen an den See strömen, um auftauchende Ruinen versunkener Orte zu bestaunen.
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Mein Familie kommt aus Californien Süd, ich weiß also was Trockenheit bedeutet. Seit 30 Jahren wohne ich in Unterfranken nordwestlich von Schweinfurt. Die letzten Jahre waren hier lokal sehr trocken, vor allem sind die Unterschiede auf kleinstem Raum innerhalb weniger Kilometer erstaunlich, auch wenn keine großen Berge oder Wasserflächen hier sind. Gemessen hab ich in diesem Jahr bisher 120 mm, meine Kinder in Bad Kissingen 170 mm. Das deckt sich in etwa mit den offiziellen Karten. Das scheint aber relativ normal, zwischen 400 und 600 im Jahr sind lokal wohl standard. Ich hab die Theorie im Kopf, dass sich bei Westlagen irgendwie alles vorher am Rhein „abregnet“ und die Hauptniederschläge hier durch Gewitter entstehen, und sich so dann eben durch die lokale Trefferwahrscheinlichkeit die Trockenheit mancherorts extrem summiert. Erstaunlicherweise sieht das Laub in diesem Jahr recht gut aus. Bodendecker, kleine Sträucher und Beerenobst sind zwar schon gelb oder verdorrt, aber die größeren Bäume, auch Apfel, Quitte oder z.B. der Wein hält sich erstaunlich gut. Auch meine Koniferen im Garten sind nur stellenweise etwas braun. Im letzte Jahr wurde hier teilweise schon Laub abgeworfen, auch die Eichen sahen im letzten Jahr oft erbärmlich aus, obwohl es aktuell ähnlich trocken ist. Der Feuchtigkeitshaushalt des Bodens ist wohl komplizierter als nur der nackte Niederschlag. Kartoffeln oder Koniferen und alles was nicht tief wurzelt, pflanz ich auf jeden Fall nicht mehr an. 😉 Ist man ja täglich am Gießen. Keine Ahnung, warum es gerade hier so trocken ist, aber ich ernenne hiermit Unterfranken zur südlichen Pazifikküste Deutschlands. Grüße in die Republik!