Sommerliche Unwetter im Süden, Schnee im Norden – Wintersturm Quo in den USA
Freunde des Frühlings müssen nicht nur in Deutschland momentan starke Nerven und Geduld haben, obwohl zur Zeit ja eh noch Winter ist. 😉 Auch im Nordosten der USA und in Kanada beginnt der März winterlich.
Wintersturm Quo zieht am „Super Tuesday“ (der Tag, an dem in etwa 1 Dutzend Bundesstaaten die Vorwahl des Präsidentschaftskandidaten stattfindt) vom Mittleren Westen aus bis Mittwoch hoch in den Nordosten der USA (siehe folgende Animation). Wintersturm ist allerdings fast missverständlich. Denn dieses Tief bringt ziemlich unterschiedliches Wetter in den verschiedenen Regionen der USA. Es wird dem Süden teilweise kräftige Gewitter, dem Osten Regen und dem Nord/Nordosten Schnee bringen.
Auf der Vorderseite des Tiefs wird warme und feuchte Luft aus Richtung Golf von Mexiko in die Osthälfte gepumpt. Zumindest von der warmen Luft konnte zum Beispiel auch ich am Montag in South Carolina schon profitieren. Temperaturen um 22 Grad und reichlich Sonnenschein (noch ist die Luft trocken hier). Klingt warm für Ende Februar. Ist für South Carolina, zwischen dem 32. und 35. Breitengrad gelegen (Höhe Nordafrika), aber durchaus Durchschnittstemperatur für diese Jahreszeit. Weiter südlich in Georgia, Alabama und Mississippi erkennt man anhand des Satellitenbildes allerdings, das die feuchtere Luft schon eingeflossen ist. Jede Menge Quellwolken hatten sich dort tagsüber gebildet.
Kräftige Schauer und Gewitter in den Südstaaten
Am Dienstag wird diese feuchte und warme Luft mit Annäherung der Kaltfront des Tiefs weiter nach Nordosten verfrachtet. Die Kaltfront selbst zieht im Laufe des Dienstag zuerst über den Süden und (in der Nacht) zum Mittwoch über den Osten hinweg.
Im Süden muss mit teilweise kräftigen Schauern und Gewittern gerechnet werden. Es kann sich auch eine sogenannte Squall-line ausbilden. Eine Gewitterlinie, die Starkregen, Hagel und Sturm- oder Orkanböen bringen kann. Das Tornadopotential an sich ist ebenfalls wieder erhöht, wenn auch nicht ganz so hoch und verbreitet wie letzte Woche bisher heftigsten Tornado-Ausbruch in 2016 (wir berichteten). Trotzdem, wie man hier in den USA so schön sagt: „It only takes one.“ Es reicht ein einziger heftiger, in dem Fall Tornado, der für große Schäden sorgen kann.
20- 30 cm Neuschnee im Norden der USA und in Kanada
Ganz anders sieht es im Norden und Nordosten sowie im südlichen Kanada aus. Etwa von Chicago/Großen Seen über Toronto, Ottawa und Quebec bis nach Neuengland bringt ein und das selbe Tief statt sommerlicher Unwetter Schnee. Die feuchte Luft aus Süden trifft dort auf kalte Luft und sorgt somit in den entsprechend kalten Gebieten für Schnee statt Regen. Der meiste Schnee fällt im äußersten Norden an der Grenze zu Kanada sowie in Kanada selbst mit vielfach 20 bis 30, örtlich auch über 30 cm Schnee (siehe Abbildung links, zum Vergrößern bitte anklicken). Solche Mengen sind dort nicht ungewöhnlich. In Washington D.C., New York City und Boston wird überwiegend (leichter) Regen fallen. Allerdings sickert hinter der Kaltfront kältere Luft in den Nordosten der USA ein. Anfänglicher Regen wird teilweise in Schnee übergehen. Beim Übergang von Regen zu Schnee ist mancherorts vorübergehend auch gefrierender Regen möglich. Die folgende Animation zeigt das signifikante Wetter von Dienstag bis Mittwoch (die angegeben Uhrzeit unten rechts ist Weltzeit, für MEZ einfach +1 Std drauf rechnen). Blau ist Schnee, rot gefrierender Regen, grün Regen und violett sind Gewitter. Man erkennt sowohl die Möglichkeit einer Squallline in Arkansas, Louisiana bis nach Georgia und sieht, wie sich die Front mit Regen, Gewittern und Schnee weiter nach Nordosten verlagert.
Hinter der Front wird es ab Mitte der Woche dann wieder kälter. Das heißt auch für mich in South Carolina kein sommerliches Frühlingswetter mehr, die Temperaturen gehen auf 12 bis rund 15 Grad zurück, nachts um 0 Grad. Der Frühlingsdurchbruch ist also auch hier noch nicht geschafft.
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