Tropensturm Kate nimmt Fahrt auf
Der Tropische Sturm Kate, der am Montag bei den Bahamas entstanden war (wir berichteten), verstärkt sich langsam. Mittlerweise reichen die mittleren Windgeschwindigkeiten bis etwa 95 km/h mit Böen bis etwa 110 km/h.
Mittlerweile entfernt er sich von den Bahamas und zieht in Richtung Norden auf den offenen Ozean hinaus. Dabei könnte er sich noch etwa verstärken und noch heute oder am Mittwoch vorübergehend gerade Hurrikanstärke erreichen, bevor er sich in ein außertropisches Sturmtief umwandelt. Dieses könnte in einigen Tagen indirekt auch das Wetter bei uns in Europa beeinflussen. Die Zugbahnvorhersagekarte des National Hurricane Centers in Miami/Florida zeigt, wie Kate nach Nordosten eindreht und auf den Atlantik hinauszieht:
Kate ist der elfte Sturm der nordatlantischen Hurrikansaison 2015, die offiziell noch bis Ende November dauert. Von den elf Stürmen konnten sich aber bisher nur drei zu Hurrikanen mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 118 km/h und mehr verstärken. Zwei erreichten die Kategorie 3 der fünfteiligen Saffir-Simpson-Skala, nach der Hurrikane auf dem Atlantik und dem Ostpazifik eingestuft werden. Der stärkste Hurrikan des Jahres und sogar seit fünf Jahren war „Joaquin“, der Anfang Oktober Teile der Bahamas unter Wasser setzte. Mit Windgeschwindigkeiten bis etwa 250 km/h erfehlte er nur knapp die höchste Kategorie 5.
Im langjährigen Mittel treten auf dem Atlantik 10 bis 11 Stürme pro Jahr auf, davon sechs Hurrikane und zwei bis drei starke Hurrikane. Die Anzahl der Stürme in diesem Jahr entspricht damit etwa dem Mittel, die meisten Stürme waren aber nur kurzlebig. Durch das Warmwasserphänomen El Niño im Ostpazifik stieg dort großräumig Luft auf, die in größeren Höhen zum Atlantik strömte und hier für die Sturmbildung ungünstige Winde entstehen ließ.