Spannende Wetterlage – warmes WE und stürmischer Wochenbeginn?
Typisch für die Übergangsmonate im Frühjahr und Herbst: ein ausgeprägtes Island-Tief und das berüchtigte Azoren-Hoch. Zu Beginn der nächsten Woche sorgt das Zusammenspiel der beiden für Zündstoff im Wettergeschehen!
Ursache für die Stärke der Druckgebilde und damit der verhärteten Fronten ist der im Herbst immer kälter werdende Norden Europas und der noch warme Süden. Diese verhärtete Front nennen wir „Polarfront“, bzw die damit einhergehenden starken Winde den „Polarfrontjet“ (in großen Höhen der Atmosphäre).
Zunächst wird es aber mit kräftigem Südwestwind ein warmes Wochenende! Alles dazu erfahrt ihr heute am frühen Nachmittag wie jeden Freitag von unserer Rebekka!
Schauen wir uns mal den Polarfrontjet an! Er ist am Montag sehr intensiv! Bis zu 300 km/h Windgeschwindigkeit in 8 km Höhe:
Damit sind die Voraussetzungen für Schnellläufer gegeben! So nennt man sich rasch entwickelnde Sturmtiefs am Rande eines steuernden „Haupt-“ Tiefs (unser Island-Dingens). Denn unter so einem aalglatten Polarfrontjet („Jetstream“) können sich mehrere solcher kleinen, aber giftigen Sturmtiefs entwickeln. Unser Azoren-Hoch blockiert unterdessen im Süden ein stärkeres Ausmaß von Windböen, im Norden dagegen wird es ordentlich pusten.
Schauen wir uns nun die Windböen der unterschiedlichen Modelle für Montag an:
Unser hauseigenes 1×1 km hochaufgelöstes Modell rechnet leider nicht so weit (dafür ist es in der Kurzfrist umso besser, hehe).
Zusammenfassung: Der Wind frischt am Samstag in der Nordhälfte auf, weht in der Nacht zum Sonntag entlang der Küsten durchaus mit über 70 km/h (stürmische Böen, Windstärke 8). Am Montag wird er dann südwärts bis ins Alpenvorland spürbar, aber weitgehend unkritisch. Die stärksten Böen werden am Montag und womöglich auch am Dienstag im Norddeutschen Tiefland erwartet, dabei an den Küsten teils bis 90 km/h (schwere Sturmböen, Windstärke 10).
Auf dem Brocken werden in den nächsten Tagen sicherlich oft Windböen von über 100 km/h gemessen werden. (Wieso eigentlich immer der Brocken? Weil der Brocken die höchste Erhebung in Norddeutschland ist, die gleichzeitig die kürzeste Nähe zu den Küsten hat, wo bekanntermaßen eh immer am stärksten Wind ist – und in der Höhe vom Brocken (also der freien Atmosphäre) der Wind generell stärker weht).
Zum Abschluss empfehle ich unsere Wettervorhersagen: schaut mal für eure Stadt rein, wieviel pustefix nun angesagt wird und was so im Trend liegt. Dort habt ihr den Modellvergleich auf einen Blick und wisst, wie wahrscheinlich das Eintreten der Prognosen ist (alle Modelle gut beieinander = wahrscheinlich; wie Kraut und Rüben durcheinander = völlig offen). Zum Wind hinzu kommt übrigens auch Regen, wobei die stärksten Böen generell erst nach dem Regen kommen, mit ihm zusammen aber aus größeren Höhen schon während des Regens heruntergemischt werden können.
Hier geht es zu unseren Vorhersagen … und zu den aktuellen Messwerten … und zum HD Regenradar … und zum HD Satellitenbild. Bedient euch!