Großwetterlagen: Die antizyklonale Südostlage (SEA)
29 verschiedene Großwetterlagen gibt es bei uns in Europa. Wir wollen hier nach und nach jede Großwetterlage erklären und mit Grafiken veranschaulichen, wo sich Hoch- und Tiefdruckgebiete befinden.
Doch zunächst einmal: Was ist antizyklonal oder zyklonal?
Antizyklonal bezeichnet in der Meteorologie einen Dreh- bzw. Krümmungssinn, der der Rotationsrichtung der Erde um ihre Achse entgegengesetzt ist. Man nennt daher rechts gerichtete Rotationen, d.h. im Uhrzeigersinn, antizyklonal. Da Hochdruckgebiete sich auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn drehen, nennt man sie auch Antizyklonen.
Zyklonale Rotation besitzt den gleichen Drehsinn wie die Erde bei der Rotation um ihre Achse. Daher nennt man linksgerichtete Rotationen, d.h. gegen den Uhrzeigersinn, zyklonale Rotation. Da Tiefdruckgebiete sich auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn drehen, nennt man sie auch Zyklone.
Hier beschäftigen wir uns nun mit der antizyklonalen Südostlage (Abkürzung und im Text auch SEA genannt)
SEA kommen am häufigsten im Oktober vor, wie auch in den kommenden Tagen zwischen dem 26.10. und dem 28.10.2015
Dabei liegt ein ausgedehntes Hoch, bzw. eine Hochdruckbrücke von Südosteuropa (Rumänien/Ukraine) über Polen und die Ostsee hinweg bis nach Skandinavien und teilweise auch bis zum Nordmeer. Hier wird dann nach Deutschland meist trockene Luft aus Südosten gebracht und abgesehen von Nebelfeldern im Herbst ist es vielfach sonnig.
Demgegenüber steht ein Tief meist knapp vor der Biscaya und bringt zwischen Großbritannien und der Iberischen Halbinsel Regenfälle und teilweise auch strammen Wind. Je nach Lage des Hochs im Osten (oder bei Abschwächung des Hochs) können Wolken und Regenfälle auch das westliche Mitteleuropa erreichen. Auf der folgenden Karte sieht man die typische Druckverteilung über Europa bei einer SEA-Lage:
Wie man auch erahnen kann, kommt die vorwiegende Strömung dabei in Deutschland aus Ostsüdost bis Südost und bringt, wie schon angesprochen, trockenes und häufig auch sonniges Wetter mit sich. Regenfronten schaffen es in der Regel zunächst nicht, nach Mitteleuropa vorzudringen, können aber bei Abschwächung der Hochdruckbrücke das westliche Mitteleuropa von den Beneluxländern und den Gebieten westlich des Rheins bis zur Schweiz erreichen. Üblicherweise beschränken sich die Niederschläge aber meist auf Südwest- und Westeuropa, wobei es auch im westlichen Mittelmeer dann häufiger zu Schauern oder auch Gewittern kommen kann:
In manchen Fällen entwickelt sich aus SEA eine andere Wetterlage, denn das Hoch könnte sich nach Skandinavien verlagern und gleichzeitig ein Tief über dem westlichen Mittelmeer und dem Golf von Genua entstehen. Mit diesen anderen Wetterlagen werden wir uns aber hier auf dem Wetterkanal auch demnächst beschäftigen.
Glückauf aus Bochum
(Kartenquelle Titelbild: Frontenkarte www.dwd.de)
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Und man freut sich über den sogenannten „Martinisommer“ einer Singularität wie die Hundstage im Hochsommer oder den Alweibersommer Ende September; vom noch wahrscheinlicher eintreffenden Hochwinter zwischen dem 17.u.dem 20. Januar.sei abgesehen.
Würde sich lohnen darauf einzugehen. 😛
Liebe Grüße aus Karlsruhe
Andreas