Was ist ein Vb-Tief?
In den Wetterberichten ist manchmal von einem „Vb-Tief“ die Rede, aber was ist das eigentlich? Ausgesprochen wird der Begriff „Fünf-b-Tief“ von der römischen Zahl V. Er geht auf den deutschen Meteorologen Wilhelm Jacob van Bebber zurück.
Wilhelm Jacob van Bebber schaute sich die Zugbahnen der Tiefs in den Jahren 1876 bis 1880 an und machte daraus 1891 eine Karte mit bevorzugten Zugbahnen. Er deklarierte insgesamt fünf Hauptzugbahnen mit einigen Seitenarmen. Sein System mit den Tiefzugbahnen ist weitgehend in Vergessenheit geraten, nur eine Zugbahn hat bis heute überlebt: das Vb-Tief.
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Die Auswirkungen eines Vb-Tiefs sind sehr vielfältig. An seiner Ostseite lenkt ein Vb-Tief meist sehr milde, im Sommerhalbjahr sehr warme bis heiße Luft nach Südost- und Osteuropa, während es an seiner Westseite kalte Luft ansaugt. Im Übergangsbereich der beiden Luftmassen gleitet die Warmluft auf die bodennahe Kaltluft auf und löst dabei anhaltende und manchmal sehr ergiebige Niederschläge aus. Diese können im Winter auf der kalten Seite des Tiefs als Schnee fallen. Die genaue Zugbahn entscheidet dann darüber, wo es schneit und wo Regen fällt, oft liegen die beiden Aggregatzustände nur wenige Kilometer auseinander.