Richtiges Winterwetter weiterhin chancenlos
Ein umfangreiches Hochdruckgebiet bestimmt das Wetter in Deutschland und wird mit Einschränkungen wahrscheinlich die gesamte Woche durchhalten. Das bedeutet aber nicht überall nur Sonnenschein, denn teils auch Nebel oder Hochnebel. Zwar gibt es außer im Norden verbreitet frostige Nächte, aber ein Wintereinbruch mit hochreichender Kaltluft und Schnee bis ins Flachland zeichnet sich bis auf Weiteres nicht ab.
Am Mittwoch suppt in die Nordhälfte feuchte Nordseeluft und sorgt gebietsweise neben viel Grau auch für etwas Sprühregen, der stellenweise auf frostigen Böden gefrieren kann.
Bis zum Wochenende hält das Hochdruckgebiet weitgehend durch, auch wenn es sich nach Südosteuropa zurückzieht und sich ein großer Tiefdruckkomplex vom Nordatlantik nähert. Ob, wann und wie stark Ausläufer des Tiefs übergreifen ist aber noch völlig offen. Die Wettermodelle deuten jedenfalls eine Westwetterlage in der kommenden Woche an, wo es milder, nasser und auch windiger wird.
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ECMWF – berechnete Temperaturabweichungen vom Klimamittel für Europa bis Mitte Februar
Ab dem Wochenende bzw. ab Montag stellt sich die Wetterlage von Hoch Mitteleuropa erst auf antizyklonal Südwest und dann auf zyklonal Südwest bis West um.
Die Wettermodelle sind sich einig, das viele Tiefs vom Atlantik zur Nordmeer/Nordsee ziehen.
Große Orkantiefs entwickeln sich besonders Richtung Nordmeer/Skandinavien. Im südlichen Warmsektor entstehen dabei neue Tiefdruckgebiete, die sich auch zu Sturm- oder Orkantiefs entwickeln können.
Das ICON rechnet im 00z Lauf eine sehr stürmische Lösung. In Deutschland wäre eine schwere Sturmlage nächste Woche möglich:
https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/german/deutschland/windboeen/20200128-0300z.html
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Auch der ECMWF Kontroll-Lauf hat ein besonders für den Norden einen schweren Orkan mit Böen über 170 Km/h in der Modell-Lösung:
https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/euro/deutschland/m0_windboeen-3h/20200128-1200z.html
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Und das GFS 06z sieht gleich 3 größere Stürme in der nächsten Woche, wobei der letztere Sturm mit Orkanböen über 120 Km/h von Holland über die nördliche Mitte ziehen würde, ähnlich wie bei Orkan FRIEDERIKE Januar 2018:
https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/standard/deutschland/windboeen-1h-3h/20200130-2100z.html
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Der Orkan FRIEDERIKE hat damals die recht starke Sturmsaison 2017/2018 beendet mit 1,5 Mrd. Euro Schaden und über 11 Mio. fm Sturmholz allein in Deutschland. Auf dem Brocken gab es seit ca. 20 Jahren das erste mal wieder über 200 Km/h!
Noch ist aber unklar, wo und wie stark die Tiefs und Sturmtiefs werden, da es selbst 24 h vorher noch zu Änderungen in der Wetterprognose kommen kann, wie zb. beim Sturmtief EBERHARD vom 10. März 2019. Das Sturmtief EBERHARD erreichte fast die gleiche Stärke wie Orkan FRIEDERIKE. Allein durch EBERHARD gab es erneut teils starke Schäden in Wäldern und einen Schaden ca. 700/800 Mio. Euro, da der März der stürmischste März-Monat seit 25 Jahren war.
Winter-Wetter ist in den nächsten Tagen nicht in Sicht, ab dem Wochenende deutlich milder und in der nächsten Woche örtlich bis 14 Grad möglich.