Nächstes Tief am Donnerstag mit Kaltfront und Sturmböen
In dieser Woche bleiben wir in Deutschland in einer Westwetterlage, mit der immer wieder Tiefs mit ihren Ausläufern und teils auch viel Wind über uns hinwegziehen. Das nächste Tief folgt mit einer Kaltfront und höhenkalter Luft am Donnerstag. Dabei nimmt der Wind, teils mit Sturmböen um 80 km/h, deutlich zu.
Die Karte für den Luftdruck am Donnerstag um 12 Uhr mittags zeigt das zentrale Tief über der nördlichen Nordsee, dessen Kaltfront Deutschland bis zum Abend von West nach Ost überquert. Im Vorfeld wird es im Osten noch einmal teils über 15 Grad mild, während es von Westen dann stetig abkühlt. Richtig kalte Luft erreicht uns allerdings nicht!
Wettervorhersage – Regenradar – 14 Tage-Trend und mehr für jeden Ort
Vormittags und Mittags im Nordwesten stürmisch
Das Modell AROME des französischen Wetterdienstes zeigt, wie andere Modelle auch, ein Sturmfeld, das vom Vormittag an bis zum frühen Nachmittag von NRW über Niedersachsen und Hamburg sowie Schleswig-Holstein zur Ostsee zieht. Dabei werden teilweise Windböen von 70 bis 80 km/h berechnet, lokal kann es auch schwere Sturmböen über 90 km/h geben, besonders dann, wenn der Höhenwind in einem Schauer oder sogar Gewitter herabgemischt wird. Im Großen und Ganzen aber keine große Sturmlage für Anfang März. Andere Modelle können Sie in den Modellkarten bei uns vergleichen, dort gibt es laufend aktuelle Berechnungen:
Windböenvorhersage Super HD Modell
Was sonst so bezüglich Wind über den Tag verteilt passiert, sehen wir zusammengefasst in den 6stündigen Böenkarten vom Super HD Modell. Von 06 bis 12 Uhr liegt der Schwerpunkt wie oben erwähnt im großen Nordwesten, von 12 bis 18 Uhr noch im Norden und einige Signale für Böen um 80 km/h gibt es mit Kaltfrontpassage im Osten. Auch sonst nimmt der Wind fast überall zu. Allerdings liegen die Spitzenböen meist zwischen 60 und 70 km/h, örtlich mehr. Also nix dramatisches! Gegen Abend und in der Nacht zum Freitag folgen dann im Westen und Nordwesten neue Windböen im Bereich von 70 bis 80 km/h, hier kommt immer mehr höhenkalte Luft rein, teils bilden sich kräftige Regenschauer und kurze Gewitter.
Höhenkalte Luft bringt Schauer und örtlich kurze Gewitter
Ab dem Nachmittag strömt hinter der Kaltfront in den Westen die höhenkalte Luft mit ca. -30 Grad in 5,5 Kilometer Höhe. Dabei bilden sich Regenschauer und örtlich sind kurze Gewitter möglich, teils mit Graupel. Bei weiter starkem Höhenwind, können wie oben bereits erwähnt, in den Schauern oder Gewittern Sturmböen dabei sein.
Alle Wettermodelle für Windböen für jeden Ort vergleichen
Schauen wir uns den Modellvergleich in der XL Vorhersage am Beispiel Bremen an. Für 11 Uhr werden von einigen Wettermodellen 80 km/h und mehr berechnet, andere liegen meist etwas drunter. Sie können den Vergleich auch für ihren Ort ansehen:
Haben Sie sich schon auf unsere Webseite kachelmannwetter.com umgeschaut? Wir haben zahlreiche Vorhersagetools, wie die Vorhersage Kompakt Super HD, den XL Trend und Ensemble Vorhersagen für jeden Ort.
Neben unseren weltweiten Messwerten mit umfangreichem Archiv, weltweiten Satellitenbildern (mit Archiv ab 1981) und der weltweiten Blitzortung finden Sie neben dem HD Regenradar zahlreiche weitere von uns entwickelte Radartools, wie beispielsweise das Stormtracking für Gewitter oder unser Sturzflut-Tool!
Außerdem gibt es ein umfangreiches Angebot an Modellkarten, wie für Mitteleuropa und andere Teile der Welt das hauseigene Super HD Modell mit 1×1 km Auflösung und das europäische Modell ECMWF mit unzähligen Vorhersagekarten für die ganze Welt.
Zahlreiche Apps: Wetter-Apps Pflotsh
Warmfrontaufzug Tief Cornelius – Gestern Abend 17:00 Hessische Bergstrasse südlich Darmstadt Blickrichtung SW
https://www.youtube.com/watch?v=u8chZ7_rfFo
53 Sekunden lang Wolken und hin und wieder bisschen Sonne zwischendrin.
Schön!
Aber was ist daran nun erwähnenswert?
„53 Sekunden lang Wolken und hin und wieder bisschen Sonne zwischendrin.“
Ja, was ist daran erwähnenswert? Fragen über Fragen!
Ich habe zum Text mal eine Verständnisfrage: Du schreibst, dass uns nicht die „richtig kalte“ Luft erreicht. Was die Temperaturprognosen am Boden betreffen, stimmt das ja, für einen Märzanfang kommt da nichts Dramatisches. Die Karte mit den Höhentemperaturen zeigt aber wie von Dir beschrieben, dass da -30 Grad in 5,5km Höhe herrschen. Ist das nicht kalt? Da fehlt mir irgendwie der Vergleich bzw. der „Maßstab“, um das als Laie nachzuvollziehen. Außerdem schreibst Du, dass die heftigsten Windböen dann entstehen, wenn bei Schauern z.B. die höhenkalte Luft mit nach unten durchgemischt wird. Aber warum wird es dann eigentlich nicht „so richtig“ kalt unten am Boden? Gibt es da mildernde Faktoren?
In der Höhe sind -30 zwar kalt, aber für März ganz normal. Da könnten jetzt auch -40 reinkommen bei entsprechender Wetterlage und das wäre nicht ungewöhnlich. Am Boden ist die Luft gut durchmischt durch den Wind und kommt von der Nordsee und vom Atlantik. Deswegen nicht besonders kalt für Jahreszeit.
Nach einer Faustformel nimmt die Temperatur der Luft in der Höhe mit rund 0,65 Kelvin pro 100 m ab. Der Gradient hängt natürlich von der Strahlung und vom Feuchtigleitsgehalt der Luft ab (trocken- bzw. feuchtadiabatischer Temeperaturgradient). Mit dem o..a. Wert ergibt sich eine Bodentemperatur von rund 6 Grad, das scheint doch ziemlich plausibel und nicht unnormal für die Jahreszeit. Für derlei Berechnungen ist aber die Karte der 850 hPa Druckfläche besser geeignet.
Tief Cornelius hat uns hier in Südhessen einen milden Tag beschert .
Zur Aufnahmezeit 16:45 Uhr waren es 15,5 °C und 58% rel Feuchte . Nach einem ziemlich freundlichen Nachmittag mit meist lockerer Cirrus-Bewölkung startete ab 16:00 stärkerer Wolkenaufzug aus SW .
https://www.youtube.com/watch?v=Amyj1TNLaHw
Sieht also so aus, als ob der März-Trend des ECMWF von zwei Wochen sich nicht bestätigt. Am 20. Febrauar war in diesem Blog noch davon die Rede, dass die Hochdruckwetterlage und die damit einhergehende Trockenheit noch bis in den März anhalten könnten.
Nicht ganz. Dass es in der ersten Märzdekade mehr Tiefdruck gibt und negative Luftdruckabweichungen war genau so drin. Hochdruck dann wieder ab Mitte März, was derzeit noch anzuzweifeln ist, aber der März ist noch lang. Zumindest sollte vielerorts mehr Niederschlag fallen, als damals berechent. Das stimmt schon.
Abwechslungsreiches Wetter – jeder Wetterfan mag das. An Wolkenarten wieder mal alles vertreten 😉 https://kachelmannwetter.com/de/messwerte/deutschland/wolkenart-niedrige-wolken/20190307-0800z.html
Ist der ab kommenden Montag drohende Wintereinbruch in Südbayern von längerer Dauer oder ist das das noch zu früh zu sagen?
Grüße
Wolfgang
Kommt drauf an wo und wie hoch. Einfach 14 tage-Trend nachsehen: https://kachelmannwetter.com/de/wetter