ECMWF 46 Tage Vorhersage mit zu trockenen Aussichten bis Ende März
Vom ECMWF (Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage) wird nicht nur zwei Mal täglich eine Vorhersage für die kommenden 10 Tage berechnet, sondern es gibt zwei Mal die Woche eine 46 Tage Vorhersage. Die aktuelle Vorhersage ist in der vergangenen Nacht zum Freitag aktualisiert worden und diese sieht bis Ende März insgesamt zu trockenes Wetter in weiten Teilen Europas und auch in Deutschland.
Dass eine Vorhersage für so weit in die Zukunft mit gewissen Unsicherheiten behaftet ist, sollte klar sein. Die Vorhersagen des ECMWF sind aber derzeit das beste Produkt, was es auf dem Markt gibt. Zudem geht es nicht um exakte Vorhersagen, ob es an Tag X 5 oder 8 Grad werden oder ob es an einem Sonntag regnet oder trocken ist, sondern um grobe Trends, ob das Wetter eher trockener oder nasser im Vergleich zum Klimamittel wird oder eben wärmer beziehungsweise kälter. Wir bieten die Vorhersagen für 46 Tage in unserem Paket mit Zusatzfeatures für kachelmannwetter.com an.
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Abweichung Luftdruck bis Anfang März
Wir sehen unten die Karten für die Abweichung des Luftdrucks aus der aktuellen Vorhersage. Die vier Karten sind für den 24.02., 28.02., 03.03. und 07.03. Wir sehen, dass am 24. Februar über weiten Teilen Europas eine deutlich positive Abweichung vom Luftdruck berechnet wird mit Schwerpunkt über Deutschland und der südlichen Nordsee. Im weiteren Verlauf soll die Abweichung etwas zurückgehen, was aber auch mit fortschreitender Prognose normal ist, die Signale verschwimmen dann etwas. Bis zum 07. März, letzte Karte unten rechts, wird dann eine negative Luftdruckabweichung berechnet. Die Tendenz geht also bis Anfang März zu hochdrucklastigem Wetter, in der der 1. Märzdekade könnte sich etwas mehr Tiefdruckeinfluss durchsetzen.
Neues Hochdruckgebiet im Märzverlauf?
Unten habe ich noch die Karte mit der berechneten Luftdruckabweichung für den 23. März herausgesucht. Demnach würde sich nach dem vorübergehenden Tiefdruckeinfluss wieder verstärkt hochdrucklastiges Wetter durchsetzen. Besonders im Bereich der Nordsee wird ein Gebiet mit recht deutlich positiver Luftdruckabweichung berechnet.
Insgesamt unterdurchschnittliche Niederschläge
Im Folgenden schauen wir uns nun die Karten mit den berechneten Abweichungen für die Niederschläge an. Es ist jeweils die Abweichung vom Klimamittel für einen Zeitraum von 10 Tagen, beachten Sie die Legende auf den Karten. Ich habe die 10 Tages-Abweichung für die zurückliegenden 10 Tage für den 28.02., 10.03., 20.03., und 29.03. aufgeführt. Wir sehen durchgehend für jeden der vier 10 Tages-Zeiträume eine „zu trockene“ Prognose, also es würde weniger Niederschlag als im Klimamittel fallen, oft sogar deutlich weniger (braun). Lediglich in den Alpen könnte es etwas überdurchschnittliche Niederschläge geben. Und bevor es falsch verstanden wird: Es heißt nicht, dass es durchweg trocken bleibt, sondern dass eben weniger fällt als im Mittel zu erwarten wäre.
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So kommt die Berechnung in einer Gesamtbilanz bis zum 30. März auf insgesamt recht deutlich zu trockene Aussichten. Für Deutschland werden 50 bis 75 mm Abweichung nach unten berechnet. Auch andere, besser gesagt weite Teile Europas, sollen in der Gesamtbilanz bis Ende März „zu trocken“ bleiben.
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Auffallend ist die große Häufung sehr trockener Februar – und Märzmonate der letzten rund 10 Jahre im Gießener Becken.
Im Jahr 2012 war der extremste Fall zu beobachten. Sowohl der Februar als auch der März hatten eine Summe von unter 10 mm. Zwei Monate in Folge unter 10 mm sind in einer seit 1976 vorliegenden Messreihe noch nicht vorgekommen.
Im Detail fielen im Februar 5,2 mm und im März 9,3 mm Niederschlag. Das entspricht etwa 15% der Normalmenge.
2011 sind in beiden Monaten 38,6 mm, 2013 50,4 mm und 2014 39,1 mm Niederschlag zusammengekommen.
Letztes Jahr war es nur der Februar der mit 12,2 mm sehr trocken verlief. Der März brachte mit 52,2 mm in etwa das Soll. Jetzt aktuell liegen wir hier bei 14,7 mm.
Diese Aussichten müssen jetzt noch nicht beunruhigend stimmen. Kritisch würde es werden, sollte sich eine extreme Niederschlagsarmut bis weit in das Frühjahr hinein festsetzen.
Die Angaben beziehen sich auf Privatmessungen in Heuchelheim bei Gießen
Besten Dank an das Team für diese anschauliche Übersicht!
Ich krieg einen Rappel, ich hasse das Wetter!
Ich finde es immer interessant. 😉
Dem kann ich nur beipflichten. Wann gibt es endlich mal wieder einen richtig schönen Winter mit lang anhaltenden Kaltphasen? Der letzte Tag mit Tageshöchsttemperaturen von über 10°C war hier in Ostsachsen der 7. Dezember 2018 und jetzt ist es schon wieder so warm! Wetter, das den Titel Winter verdient, gab es hin und wieder mal zwischen dem 10. Januar und dem 8. Februar 2019. Also nicht mal ganz einen Monat. Und in weiten Teilen Norddeutschlands sieht die Bilanz noch schlechter aus. Es ist langsam echt zum rappelig werden. Natürlich gab es auch schon früher mal wärmere Phasen im Februar, aber dann eher für wenige Tage auf der Vorderseite eines Tiefdruckgebietes und nicht diesen Omegalagen-Dauerhochdruck. Ich hatte echt gehofft, dass das noch vier bis sechs Wochen Zeit hat und ich noch eine Gnadenfrist bekomme bis der Pollenflug wieder los geht. Ich finde Wetter generell eigentlich auch interessant und spannend, aber gibt es etwas langweiligeres als so ein stabiles Hochdruckgebiet? Es gibt wahrscheinlich nichts, was der Definition „kein Wetter“ am nächsten kommt. Ich hoffe jedenfalls, dass sich der Frühling nochmal hübsch weit Richtung Nordafrika und Südeuropa zurückzieht, wo er um diese Zeit des Jahres auch hingehört. Vielleicht setzt sich ja so eine wirklich spannende, wenn auch sehr unwahrscheinliche Variante durch, die einige der Globalmodelle in ein paar Läufen dabei hatten: das Hoch wird von einer stärkeren Frontalzone nach Nordwesten abgedrängt und wir bekommen einen Teil des Polarwirbels ab. Das wäre zwar immer noch ziemlich trocken, aber wenigstens hübsch winterlich temperiert.
Sehr interessanter Beitrag. Mal schauen wie es sich entwickeln wird. Letztes Jahr war der Februar und der März im Vergleich zum Mittel zu kühl. Jetzt haben wir sonniges Frühlingswetter bei zweistelligen Temperaturen. Das ist ein gewaltiger Unterschied zu den frostigen Tagen letzten Jahres. Hoffentlich kommt es nicht schon wieder zu einer länger anhaltenden Dürre, wie es sie letztes Jahr gegeben hat.
Ja, so ist es. Gemeinsam haben die beiden Wetterlagen vergangenes Jahr und heuer, dass sie meridional geprägt sind. Also wieder keine Westwetterlage.
Wenn ich die (untere) Karte richtig lese, können wir -50 bis -75 mm Niederschlag in 30 Tagen in weiten Teilen Deutschlands (außer Alpengebiet) erwarten. Das ist in Etwa die Menge, die im Monat März zu erwarten wäre – dann bliebe es in weiten Teilen Deutschlands komplett trocken? …
Ist ja von heute an gerechnet, Gesamtabweichung. /FR
Naja, in Berlin zum Beispiel kommen ab heute bis Ende März klimahistorisch nur gut 50 Liter zusammen. Das wäre dann schon „komplett trocken“, wenn die Abweichung eben bei unter -50 Litern liegt.