November 2018 bisher deutlich zu warm
Die seit April 2018 mit nur wenigen Unterbrechungen anhaltende und überdurchschnittlich warme Witterung hat sich auch in der ersten Novemberdekade fortgesetzt. Erneut lagen die Temperaturen deutlich über den langjährigen Mittelwerten. In den nächsten Tagen wird es aber langsam kälter, wobei es in Nebelgebieten sogar vergleichsweise frisch werden kann mit maximal um 5 Grad.
Ein weiterer Höhepunkt des überdurchschnittlich warmen Wetters wurde am Montag, den 12. November erreicht. An einigen Orten lagen die Tageshöchstwerte sogar über 20 Grad und an so mancher Wetterstation wurde ein neuer Novemberrekord aufgestellt. Dies allerdings bei überwiegend nicht sehr langen Messreihen. Dennoch ist es beachtenswert, wenn ein Monatsrekord im November aus der zweiten Dekade stammt, da Anfang November natürlich höhere Temperaturen noch einfacher erreicht werden können. Dekadenrekorde, also für den Zeitraum vom 11. bis zum 20. November, wurden dutzende neu aufgestellt. Deswegen aus diesen weiter unten nur eine Auswahl mit überwiegend langen Messreihen.
Höchstwerte am 12. November 2018 – einige Rekorde
Neue Novemberrekorde am 12.11.2018
17.2°C (alt: 17.2°C am 07.11.2015) in Hahn (seit: 01.11.1998)
20.8°C (alt: 20.4°C am 07.11.2015) in Dachwig (seit: 01.01.1991)
17.3°C (alt: 17.0°C am 02.11.1982) in Hümmerich (seit: 01.10.1982)
20.1°C (alt: 19.6°C am 01.11.2014) in Köthen (Anhalt) (seit: 01.10.1993)
19.9°C (alt: 19.8°C am 07.11.2015) in Perl-Nennig (seit: 01.01.1965)
19.4°C (alt: 19.0°C am 07.11.2015) in Querfurt-Mühle Lodersleben (seit: 01.05.1995)
20.0°C (alt: 19.5°C am 03.11.2005) in Schaafheim-Schlierbach (seit: 01.12.1979)
17.8°C (alt: 17.5°C am 03.11.2005) in Tholey (seit: 01.06.1975)
19.8°C (alt: 18.9°C am 07.11.2015) in Weimar-Schöndorf (seit: 01.01.1991)
20.8°C (alt: 20.6°C am 06.11.2018) in Lichtentanne (seit: 01.01.1995)
Neue Dekadenrekorde (Zeitraum 11.11. bis 20.11.) am 12.11.2018
19.9°C (alt: 19.9°C am 17.11.2009) in Hohenpeißenberg (seit: 01.01.1879)
18.8°C (alt: 18.8°C am 16.11.2006) in Trier-Petrisberg (seit: 01.01.1948)
20.4°C (alt: 19.3°C am 16.11.2006) in Artern (seit: 17.01.1954)
20.6°C (alt: 19.8°C am 17.11.2009) in Attenkam (seit: 01.01.1941)
20.4°C (alt: 20.2°C am 11.11.1963) in Baden-Baden-Geroldsau (seit: 01.01.1949)
19.4°C (alt: 17.4°C am 14.11.2010) in Bernburg/Saale (Nord) (seit: 01.01.1898)
19.3°C (alt: 17.6°C am 16.11.2006) in Berus (seit: 01.01.1951)
17.1°C (alt: 16.7°C am 16.11.2006) in Blankenrath (seit: 01.01.1947)
19.2°C (alt: 17.8°C am 16.11.2006) in Braunschweig (seit: 01.01.1961)
16.8°C (alt: 16.5°C am 16.11.2006) in Deuselbach (seit: 01.08.1950)
19.1°C (alt: 18.8°C am 11.11.1988) in Weilerswist-Lommersum (seit: 01.01.1937)
18.0°C (alt: 16.7°C am 16.11.2006) in Hilgenroth (seit: 01.01.1937)
20.0°C (alt: 19.7°C am 17.11.1895) in Jena (Sternwarte) (seit: 01.01.1824)
19.8°C (alt: 18.8°C am 16.11.2006) in Leipzig-Holzhausen (seit: 01.12.1863)
19.6°C (alt: 18.4°C am 12.11.1995) in Köln-Stammheim (seit: 01.01.1945)
17.0°C (alt: 16.2°C am 16.11.2006) in Manderscheid-Sonnenhof (seit: 01.11.1961)
15.2°C (alt: 14.9°C am 16.11.2006) in Marienberg, Bad (seit: 01.12.1962)
18.0°C (alt: 17.8°C am 16.11.2006) in Montabaur (seit: 01.01.1938)
19.9°C (alt: 19.1°C am 16.11.2006) in Perl-Nennig (seit: 01.01.1965)
18.3°C (alt: 17.3°C am 14.11.2010) in Pirmasens (seit: 01.01.1950)
18.6°C (alt: 18.1°C am 15.11.1986) in Salzuflen, Bad (seit: 01.01.1935)
18.4°C (alt: 16.6°C am 20.11.2009) in Siegen (Kläranlage) (seit: 01.01.1937)
19.8°C (alt: 18.8°C am 14.11.2010) in Trier-Zewen (seit: 01.05.1907)
18.0°C (alt: 17.6°C am 16.11.2006) in Weiskirchen/Saar (seit: 01.01.1957)
18.1°C (alt: 18.0°C am 14.11.2010) in Zeitz (seit: 01.09.1952)
Vorhersage und Wetterübersicht für jeden Ort
Die bisherigen Abweichungen vom 30jährigen Mittel (1981 bis 2010) liegen im November 2018 meist zwischen 2 und 4 Grad. Besonders beachtlich sind die Abweichungen in Sachsen, in Südbayern und generell auf den Bergen der Mittelgebirge. In höheren Luftschichten war es besonders warm und aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit kann sich diese „Höhenwärme“ nicht immer voll bis ins Tiefland durchsetzen. So liegen die Abweichungen beispielsweise auf dem Brocken im Harz bei fast 5 K! Ein durchschnittlicher Oktober hat auf dem Brocken einen Mittelwert von 4,7 Grad, der November bisher 6,4 Grad! Noch wärmer war es auf dem Fichtelberg im Erzgebirge mit einer Abweichung von 5,2 K und einem Mittelwert von 6,5 Grad. Ein durchschnittlicher Oktober hat hier 4,2 Grad, nur um den Wert etwas einzuordnen, wie extrem „zu warm“ es war.
Temperaturmittel und Abweichungen 1. bis 11. November 2018
Ort – Temperaturmittel Nov. 2018/Abweichung vom Mittel
Schleswig 8,7°C/+2,1
Bremen Nov. 9,2°C/+2,1
Berlin-Dahlem 8,7°C/+2,5
Hannover 9,5°C/+2,4
Erfurt 8,4°C/+2,7
Essen-Bredeney 10,3°C/+2,5
Köln-Stammheim +10,6°C/+2,3
Frankfurt/Main-Westend +10,6°C/+2,7
Trier-Zewen 8,9°C/+2,1
Dresden-Strehlen 10,6°C/+3,8
Stuttgart-Echterdingen 8,7°C/+2,6
Würzburg 9,2°C/+3,1
München-Stadt 9,6°C/+3,3
Oberstdorf 7,6/+3,6
Brocken 6,4°C/+4,7
Kahler Asten 6,5°C/+3,2
Schmücke 6,6/+4,1
Fichtelberg 6,5°C/+5,2
Feldberg (Schw.) 6,2°C/+3,7
Zugspitze -2,1°C/+3,3
Ungewöhnliche Wärme geht zu Ende – es wird kälter
Die große Wärme ist aber nun (vorerst?) vorbei. Schrittweise gehen die Temperaturen zurück, wie auch der Trend mit Modellvergleich für Berlin unten zeigt. Ab dem Wochenende werden die Unsicherheiten größer, denn es kommt dann auf die genaue Lage des neuen Hochs an. Richtet es seinen Schwerpunkt über Skandinavien aus, dann könnte uns aus Osten sogar ein Schwall kalter und trockener Kontinentalluft erreichen. Mehr dazu in den nächsten Tagen.
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Paar Ergänzungen aus Sachsen-Anhalt:
1. MONATSREKORDE
Aschersleben: Gestern 20,2°C, alt: 18,6°C vom 07.11.1955
Querfurt – Mühle Lodersleben: Gestern 19,4°C, alt: 19,0 vom 07.11.2002
Naumburg/Saale – Kreipitzsch: Gestern 19,1°C, alt: 18,9°C vom 07.11.2015
2. DEKADENREKORDE für die 2. Novemberdekade
Bernburg: Gestern 19,4°C, alt: 17,4°C vom 14.11.2010
Bad Lauchstädt: Gestern 20,3°C, alt: 19,5°C vom 16.11.2006
Quedlinburg: Gestern 20,1°C, alt: 19,7°C vom 20.11.2009
Zeitz: Gestern 18,1°C, alt: 18,0°C vom 14.11.2010
Gestern 22 Uhr noch 9 Grad. Heute früh, vor Sonnenaufgang, hat es 10 Grad. Tallage, unweit des Fichtelberges.
Ja, die Täler im Erzgebirge und auch weiter nördlich die Niederungen in Sachsen waren sehr „begünstigt“ bei der südlichen Strömung. Da mischt es die warme Höhenluft im Lee runter.
…bin gespannt, wie es sich entickelt. Wenn ich mir die archivierten ECMWF-Prognosen für den Sommer vom März anschaue, dann wäre es ja ein ganz normaler Sommer geworden mit nur 2 leicht zu trockenen Monaten.
Jetzt gibt es einen Trend von einem sehr warmen Winter hin zu einem normalen Winter – aber unterm Strich kann ich das auch auswürfeln.
In den 80ern gab es für Landwirte einen telefonischen Wetterbericht für 3-4 Tage und vielleicht auchmit einer Trendbestimmung, der war insbesondere für Beregnungsbetriebe im Sommer interessant. Danach konnte man sich orientieren, heute verlocken die Langzeitprognosen, sich das passende auszusuchen, aber gerade dieser Sommer zeigte, dass Vorhersagen über mehr als als 5-6 Tage mit Vorsicht zu genießen sind (…2018 gingen die Vorhersagen fast immer davon aus, das nach 10-14 Tagen Tiefdruckgebiete den Durchbruch schaffen müssten, was aber für die meisten Gebiete nicht der Fall gewesen ist).
Ich würde den November 2018 am Ende auf +0,5 bis +1 Grad ( 1961-1990 ) tippen. Die Kälte aus Osten wird einiges von der aktuellen Abweichung über +4,5 Grad, abbauen.
Die aktuelle Abweichung liegt sogar bei fast 5 Grad! (+4,9 Grad) ^^
„Eigentlich für die Jahreszeit zu warm“ höre ich oft aus unberufenen Mündern. Zum 23. November lagen die Tagesdurchschnittstemperaturen bei mir an http://solingen-weyer-wetter.de bei fallender Tendenz nur noch 0,9°C unter dem langjährigen Klimawert. Ein auf und ab der Temperaturen im November sind nach meiner langjährigen Erfahrung ganz normal. Damit will ich aber eine generelle Klimaerwärmung bestimmt nicht in Abrede stellen!
Wo könnte ich langfristige Werte auslesen?
Abweichungen von 2 bis 3 K zu 81-10 und auf den Bergen teils 4-5 K sind extrem zu warm und keine „normale“ Schwankung. Wenn man auch bedenkt, dass die Phase jetzt mit dem kälteren Wetter höchstens etwas unterdurchschnittlich ist.
Langfristige Statistiken für alle Stationen kommen noch auf die Website, dauert noch. 😉