Wochenendwetter: Luftmassengrenze mit Starkregen und Gewitter am Sonntag
+++ Hier neue Einschätzung zur Gewitterlage Sonntag online +++
Am Samstag wird es für die allermeisten noch trocken bleiben und es wird landesweit warm mit meist 20 bis örtlich um 25 Grad nach Westen und Südwesten hin. Nur an der Ostsee bleibt es kälter mit Seewind. Dabei wird die Luft schon etwas feuchter und vor allem im Bereich der Mittelgebirge sind örtlich Schauer und Gewitter möglich, die durchaus kräftig ausfallen können. Am Sonntag drückt dann in den Westen und Südwesten mit einer Kaltfront kältere Luft rein, womit sich eine Luftmassengrenze aufbaut. Diese wird einen kühleren Westen/Südwesten von einem sommerlich warmen Osten/Nordosten trennen. Wo die Grenze genau liegen wird ist allerdings unsicher. Im Übergangsbereich beziehungsweise entlang der Luftmassengrenze kann es zu teils kräftigem Regen, auf der „warmen Seite“ zu heftigen Gewittern mit großen Regenmengen kommen!
Das Wochenendwetter wie immer im Video – weitere Infos zur Luftmassengrenze am Sonntag weiter unten
Lage der Luftmassengrenze am Sonntag
Versuchen wir erst einmal zu verstehen, was am Sonntag genau passiert. Wir sehen unten eine Karte mit dem Großwetterlagen-Komposit, wo ich die Tiefs und Hochs eingezeichnet habe. Die Farben zeigen die Luftmasseneigenschaft von trockener/kühler hin zu feucht/warmer Luft in orange. Eine Tiefdruckzone weitet sich nun mit einem abtropfendem Tief Richtung Ligurisches Meer aus und lenkt an der Vorderseite feucht-warme Mittelmeerluft nach Deutschland. Gleichzeitig erreicht die Kaltfront mit deutlich kälterer Luft den äußersten Südwesten und Westen Deutschlands. Wie weit nun die Kaltfront es genau nach Deutschland hinein schafft, ist eben noch unsicher. Genau das ist der Knackpunkt, wo auch im Endeffekt die Luftmassengrenze liegen wird!
Vergleich der Wettermodelle: Höchsttemperatur am Sonntag
Wir sehen, dass das Modell links und in der Mitte relativ einheitlich aussehen, das Modell rechts dagegen die Luftmassengrenze deutlich weiter nordöstlich sieht. Es bleibt also die Frage, ob die kältere Luft nur den äußersten Westen/Südwesten betrifft oder doch größere Teile des Westens und Südwestens. Jedenfalls geht die Tendenz am heutigen Freitagmorgen in den Modellen eher zur westlicheren Variante, wie die beiden ersten Modelle es sehen.
Vergleich der Wettermodelle: Gewitter/Starkregen
Abhängig von der Lage der Luftmassengrenze wird dann natürlich auch der Bereich sein, wo es zu Starkregen und Gewittern kommt. Dieser lässt sich selbstverständlich noch nicht exakt vorhersagen, aber eine grobe Tendenz gibt es natürlich. Wir sehen unten den Vergleich aus drei Wettermodellen für den Vorhersageparameter CAPE. Er zeigt an, wo der Einschub labiler und damit gewitteranfälliger Luft erfolgt. Zur Erläuterung: Im Osten/Nordosten (grün) trocken-warme Luft = keine Gewittergefahr. Ganz im Westen stabilere und kühlere Luft = keine/kaum Gewittergefahr. Dazwischen, also im Übergangsbereich und vor allem hier dann auf der warmen Seite, labile Luft (gelb, orange), in der sich Gewitter bilden können.
Sie können sich am besten die Karten für das signifikante Wetter ansehen, die von verschiedenen Wettermodellen ständig neu berechnet werden und in rosa Gewitter zeigen. Ein Vergleich der verschiedenen Wettermodelle erfolgt ganz einfach über die blauen Button.
Lokale Unwetter mit heftigem Starkregen
Neben örtlichem Hagel und Gewitterböen dürfte nach heutigem Stand besonders der Starkregen bei den Gewittern in den Fokus rücken. Es wird an der Luftmassengrenze warmer und recht trockener Ostwind gegen feuchten und kühleren Westwind ankämpfen und Gewitter, die sich dann im Übergangsbereich bilden, ziehen teilweise nur sehr langsam oder bleiben sogar ortsfest. Das birgt eine große Gefahr von Überschwemmungen und Hochwasser an Bächen.
Wir sehen unten eine Karte mit dem Wind, der Strömung, welche die Problematik veranschaulicht. Ich habe die Grenze nach dem von mir ausgewählten Modell in rot als Linie eingezeichnet, was allerdings bei weitem nicht sicher ist! Zusätzlich habe ich in rot gestrichelt zwei weitere Linien eingezeichnet, die einfach mal einen möglichen Unsicherheitsbereich zeigen. Kurz: Die Grenze kann auch weiter westlich oder östlich/nordöstlich kommen. Wir wissen es noch nicht und am Wochenende erfolgen hier im Wetterkanal weitere Updates.
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Ja, wird sehr spannend, das Hoch über Nordwest-Russland bringt z.B. in Hesen/Thüringen möglicherweise bis zum Sonntnachmittag die Ostströmung und lässt die Luftmassengrenze erstmal im Westen „hängen“. https://kachelmannwetter.com/de/modellkarten/sui-hd/deutschland/windrichtung-windmittel/20180513-1000z.html
Ich habe so ein Gefühl je länger es in Hannover trocken bleiben wird, desto eher wird die bisher fehlende Regenmenge der letzten 3-4 Wochen schlagartig ausgeglichen werden.
Man schaue sich nur Goslar, Quickborn etc. von Donnerstag an und wir haben erst den 11. Mai.
Das Potenzial für noch heftigere Gewitter wird bis Ende August höher liegen als aktuell.
Tendenziell ja, aber es kann auch beispielsweise im Juli kaum heftige Gewitterlagen geben, weil die Wetterlage dann nicht günstig ist. Kann also, muss aber nicht zwingend 😉
Die Wettermodelle haben teilweise schwer Gewitter für Sonntag-Nachmittag drin, besonders EZ, Super HD und Europa HD.
Und mit der Fokus richtet sich nach NRW, hier sind Unwetter zu erwarten.