Trockenheit besonders im Süden – kaum Regen in Aussicht
Besonders in größeren Teilen von Süddeutschland ist es vor allem seit dem März 2018 sehr trocken. Im April gab es gebietsweise schon kaum nennenswerten Regen und die Aussichten sind weiterhin erst einmal sehr trocken. Selbst wenn es einige Millimeter Niederschlag gab, so wird für eine ausreichende Feuchtigkeit in den Böden (auch im Bezug auf die Landwirtschaft) flächiger und länger andauernder Regen, auch Landregen genannt, benötigt. Einzelne kurze Regenschauer bringen so gut wie nichts, wenn überhaupt nur kurzzeitig. Bei Sonnenschein verdunstet direkt wieder viel Feuchtigkeit.
Im Folgenden die Hitliste der in Deutschland 20 trockensten Orte mit Wetterstationen im April 2018.
Top 20 – trockenste Orte im April 2018
1. Singen 445 m 3.9 mm
2. Pfullendorf 643 m 4.5 mm
3. Weißenburg-Emetzheim 435 m 6.1 mm
4. Konstanz 400 m 6.6 mm
5. Straubing 334 m 6.6 mm
6. Weingarten, Kr. Ravensburg 482 m 6.7 mm
7. München-Flughafen 443 m 8.5 mm
8. Mallersdorf-Pfaffenberg/Niederbayern 420 m 8.8 mm
9. Sigmaringen-Laiz 585 m 9.6 mm
10. München-Stadt 535 m 9.7 mm
11. Ellwangen-Rindelbach 432 m 9.9 mm
12. Gelbelsee 539 m 10.5 mm
13. Notzingen 325 m 10.7 mm
14. Altheim, Kreis Biberach 540 m 10.8 mm
15. Reimlingen 431 m 10.9 mm
16. Kreuznach, Bad 111 m 10.9 mm
17. Weihenstephan-Dürnast 467 m 11.3 mm
18. Gottfrieding 350 m 11.4 mm
19. Kümmersbruck 417 m 11.6 mm
20. Friedrichshafen-Unterraderach 459 m 11.7 mm
Im langjährigen Mittel (1981 bis 2010) für April fallen in München-Stadt rund 65 Liter Regen pro Quadratmeter, in Konstanz 62 l/qm und in Pfullendorf etwa 66 l/qm. Es ist also nicht schwer einzuordnen, dass es im April sehr trocken war und deutlich weniger Niederschlag gefallen ist, als es nach den langjährigen Mittelwerten der Fall ist.
Die folgende Niederschlagssummenkarte zeigt gut die trockenen „Hotspots“ im Süden, insbesondere am Bodensee, aber auch weiter über die Schwäbische Alb bis über große Gebiete in Bayern. Rund um Konstanz, aber auch in und nördlich von München kam am wenigsten Regen zusammen, teilweise eben deutlich unter 10 l/qm im gesamten Monat. Man kann sich die Summenkarte unten noch besser mit allen Details in den Landkreisen und Städten ansehen, dazu einfach auf die Karten klicken. Es gibt übrigens auch ein großes Archiv.
Niederschlagssumme April 2018 – Karte aus Messwerten + Radarauswertung
Der März brachte zwar insgesamt mehr Niederschlag, aber besonders niederschlagsreich war auch dieser Monat nicht.
Niederschlagssumme März 2018 – Karte aus Messwerten + Radarauswertung
Aussichten weiter trocken
Auf die größeren Flüsse hat die Trockenheit noch keine große Auswirkung, da um diese Jahreszeit auch Schmelzwasser aus den Alpen kommt. Dennoch sind die Aussichten sehr trocken, denn es wird sich nun vorerst eine umfangreiche Hochdruckzone aufbauen.
Unten sehen wir einen Vergleich der berechneten Niederschlagssummen bis zum 13. Mai 2018, also für die kommenden 10 Tage mit Stand heute am 03. Mai. Für 10 Tage sehen wir in großen Teilen Deutschlands kaum nennenswerten Regen, vor allem nach dem ECMWF (links). Es fallen natürlich beim Blick auf den Süden die höheren Mengen zwischen Bodensee und den Bayerischen Alpen auf. Man muss aber bedenken, dass sich diese vielfach durch berechnete Konvektion, also Schauer und Gewitter aufsummieren, die bei den beiden gezeigten Globalmodellen mangels Auflösung zu flächig gerechnet werden. Selbst wenn – 5 bis 15 mm verteilt durch Schauer wären in München oder am Bodensee nach dem sehr trockenen April auch nicht der große Regen. Zumal es im Verlauf auch sonnige Tage mit hoher Verdunstung geben wird.
Im XL Trend für München, mit dem Vergleich der Berechnungen von zahlreichen Wettermodellen, sind frühsommerliche Werte in den kommenden Tagen zu sehen. Nahezu täglich werden ab dem Wochenende 20 bis teils auch an 25 Grad erreicht. Weiter unten sehen wir das Diagramm für Niederschlag. Die rote Linie stellt zu Beginn einen recht deutlichen Ausreißer dar, sonst werden maximal noch wenige Millimeter Regen durch ein paar Schauer gerechnet. Die Unsicherheiten nehmen natürlich im weiteren Verlauf zu, aber ein einheitlich „nasser Trend“ (vor allem mit Landregen) ist nicht zu erkennen.
Haben Sie sich schon auf unsere Webseite kachelmannwetter.com umgeschaut? Wir haben zahlreiche Vorhersagetools, wie die Vorhersage Kompakt Super HD, den XL Trend und Ensemble Vorhersagen für jeden Ort.
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In 79739 Schwöradt fiel im April 16,8 l/m² Regen, das sind nur 14% der Aprilnorm von 1981-2010. Heute Nacht bekamen wir mit 3 l/m² den stärksten Niederschlag seit dem 4. April.
Auch hier im oberen Westerzgebirge ist es sehr trocken. 🙁 Warm, sonnig & windig war es im April-und die Gewitterwolken erreichen uns nicht.
Bei uns in Mittelfranken südlich von Nürnberg ist Niederschlag auch fast ausgeblieben (6l im April!) und ich kann jubilierende Radiomoderatoren nicht mehr hören! Dazu noch trockener Ostwind-miserabel für Landwirtschaft und den Wald
Das sehe ich genauso.Man hört nur noch jubelnde Moderatoren.An die Natur denkt niemand mehr.Nur noch Konsumgetriebene Menschen.
Die Moderatoren aus dem Radio waren auch bei der letzten Hitzewelle im Sommer begeistert: Juhuu heute endlich mal 42 Grad. An die Land und Forstwirtschaft denken die dabei nicht …
Ich kann es auch nicht mehr hören. „Leute, es wird Grillwetter!“ Regen ist eine wahre Katastrophenmeldung. Radio für Gehirnamputierte….
Es ist eine Katastrophe, und die Verblendung der Leute ist leider kaum mehr auszuhalten. – Für „Normalwetter-Interessierte“ gibt übrigens ein ganz nettes Forum: http://www.regenwetter.org, eine Art Nachfolge-Forum von kaltwetter.com.
Interessant wäre zu wissen, ob die aktuelle Wettersituation eine Bestätigung für die von Wissenschaftlern schon seit einer Zeit untersuchte Nordausdehnung des subtropischen Hochdruckgürtels darstellt:
https://www.nature.com/articles/nature18273
http://www.sueddeutsche.de/wissen/klimaforschung-verschiebung-am-himmel-1.3073266
https://www.welt.de/wissenschaft/article157023404/Wegen-des-Klimawandels-haben-wir-weniger-Wolken.html
https://weather.com/de-DE/wissen/klima/news/wir-brauchen-unsere-wolkendecke-doch-der-klimawandel-verschiebt-sie