Rückblick auf Taifun Dujuan
Am gestrigen Montag hat der Taifun Dujuan, der zuvor vorübergehend die Stärke 4 erreichte, Taiwan überquert. Nach Medienberichten* forderte der Taifun dort 2 Tote und hunderte Verletzte. Nur weil Taiwan derartige Stürme gewohnt ist und sich auf diese vorbereitet, ist vermutlich nicht mehr passiert. Es kam zudem zu großen Schäden durch schwere Orkanböen und extreme Regenfälle.
Bevor der Taifun Taiwan überquerte, zog er mit seinem Auge knapp an der japanischen Insel Yonaguni vorbei. Er hatte zu dieser Zeit seinen Höhepunkt erreicht und traf die Insel mit voller Wucht. Hier registrierte die Wetterstation einen 10 minütigen Mittelwind von 185 km/h und eine Spitzenböe von 291 km/h. Zum Vergleich: Beim schweren Unwetter am Pfingstmontag in NRW, wurde an der Wetterstation in Düsseldorf eine Spitzenböe von 142 km/h gemessen. So können Sie sich vielleicht annährend vorstellen, was Windböen von 291 km/h bedeuten.
Neben dem Wind ist bei tropischen Stürmen auch immer der intensive Starkregen ein großen Problem. In kurzer Zeit fallen enorme Regenmengen, die für Überschwemmungen sorgen und in Gebirgen Erdrutsche auslösen können. Folgende Niederschlagsmengen wurden gemessen:
Insel Yonaguni (Japan): 194 Liter/m² in 12 Stunden
Taipeh (Taiwan): 204 Liter/m² in 18 Stunden
Die Regenmassen wurde am Shiman Damm in Taiwan kontrolliert abgelassen, was ziemlich spektakulär aussah und zeigt, welche Regenmengen sich in der Region summierten.
Dujan aktuell
Der Taifun hat sich schon bei der Überquerung von Taiwan abgeschwächt und seine zuvor gut ausgeprägte Struktur mit Auge verloren. Sobald tropische Stürme auf Land treffen, schwächen sie sich immer ab, da ihnen dann die Energie fehlt, welche sie aus den tropischen Gewässern ziehen. Am 29.09.2015 um 02 Uhr MESZ wurde der Sturm noch mit Mittelwinden von 75 Knoten (rund 139 km/h) und Spitzenböen von 90 Knoten ( 167 km/h)** eingestuft. Dabei lag er mit seinem Zentrum kurz vor der chinesischen Küste. Am jetzigen Dienstagvormittag ist er an Land gezogen und schwächt sich rasch weiter ab. Besonders durch intensive Regenfälle besteht aber hier weiterhin Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen!
Zum Abschluss ein Vergleich von Satellitenbildern, die auch visuell die deutliche Abschwächung veranschaulichen.
*Quelle: Spiegel Online
**Quelle: JTWC