Samstag in NRW Dauerfrost nahe der Kälterekorde möglich
Es sollte ja nun allgemein bekannt sein, dass uns am Wochenende ein Schwall eisiger Luft aus Osten grüßen wird. Nun ist das alles im März nicht so ungewöhnlich, denn der Monat ist der Klassiker für Kälterückfälle, aber auch schon für Warmluftvorstöße aus Süden. Also ein Monat, der große Gegensätze bringen kann.
Dennoch wollen wir uns mal die Rekorde ansehen und zwar müssen wir gerade im März am besten die Dekade betrachten. Die Monate werden immer in Dekaden unterteilt und für diese drei Abschnitte jeweils die Rekorde aufgelistet. Im aktuellen Fall müssen wir also die 2. Dekade betrachten, anders gesagt den Zeitraum vom 11. März bis 20 März. Dabei ist mir für den kommenden Samstag aufgefallen, dass es besonders in NRW knapp werden könnte. Wir kommen also nach derzeitigem Stand recht nah an die Rekorde für die 2. Märzdekade ran, können eventuell sogar neue Rekorde aufstellen. Sicher ist das aber noch nicht, denn es wird auf Details ankommen. Welche Rekorde? Die für die niedrigste Höchsttemperatur (minTmax). Klingt jetzt etwas komisch, ist aber so. Es ist die niedrigste/tiefste je gemessene Höchsttemperatur gemeint.
Und zwar stammen nahezu alle Rekorde für NRW aus dem März 2013 und zwar vom 11. und 12. des Monats. Hier mal eine Liste:
Dekadenrekorde NRW, 2. Märzdekade, 11. bis 20. März (minTmax)
-2,6°C Essen-Bredeney, 12.03.2013, Messbeginn 1935
-2,9°C Bad Lippspringe, 12.03.2013, Messbeginn 1951
-2,2°C Bad Salzuflen, 11.03.2013, Messbeginn 1935
-1,5°C Düsseldorf-Flughafen, 12.03.2013, Messbeginn 1969
-2,1°C Köln-Bonn, 12.03.2013, Messbeginn 1957
-2,9°C Siegen(Kläranlage), 12.03.2013, Messbeginn 1937
Tageshöchstwerte vom 11. und 12. März 2013 – alle Werte zum Ablesen hier im Archiv
Es könnte eventuell auch anderswo reichen (nicht NRW), allerdings erscheint mir das beim Anblick der Rekorde und den derzeitigen Berechnungen doch noch knapper zu werden. Vielleicht gibt es dennoch Überraschungen, wir werden sehen 😉
Vergleich Höchsttemperatur Samstag
Unten sehen wir die Berechnung von vier verschiedenen Wettermodellen, jeweils sind die Tageshöchstwerte für den Samstag zu sehen, besser gesagt die Berechnung der Höchstwerte. Uneinigkeit herrscht besonders im Nordwesten/Norden, ob es hier knapp über 0 Grad geht oder doch bei Dauerfrost bleibt. Recht einig sind sich aber alle vier Modelle mit Dauerfrost in einem Streifen vom Westen über die Mitte bis nach Sachsen/Brandenburg etwa. Im Süden bedenken, dass es die Höchstwerte auf den Karten sind. Hier werden diese meist schon in der ersten Tageshälfte oder sogar morgens erreicht. Es wird immer kälter.
Im Vergleich mit allen uns zur Verfügung stehenden Wettermodellen in der Vorhersage XL schauen wir uns das für Essen an. Rekord liegt (siehe Liste oben) bei -2,6 Grad. Um 15 Uhr werden meist Temperaturen zwischen -2 und -2,5 Grad berechnet. Knapp dran also.
Was wird ausschlaggebend?
Wenn alles passt, dann liegt am Samstagmorgen in weiten Teilen von Nordrhein-Westfalen eine Schneedecke. Nicht unbedingt überall dick, aber immerhin.
Nun wird es auch darauf ankommen, ob sich die Luftmassengrenze so weit nach Süden schiebt, dass noch die Sonne verbreitet rauskommt und kräftig einstrahlt. Das ist gerade Mitte März schon sehr ausschlaggebend. Sollte es also überwiegend bedeckt bleiben, dann geht es mit den Temperaturen nicht so steil bergauf, als wenn die Sonne brät.
Warten wir also ab. Eisig wird es so oder so, denn es wird niemand im großen Norden draußen bemerken, ob es nun nachmittags für eine Stunde +1 Grad hat oder nur -2 Grad. Der eisige Ostwind, teils mit 60 bis 80 km/h, wird im Gesicht beißen.
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Ja, im März, auch Ende März ist es noch einmal recht frisch geworden. Vom WDR sammele ich seit den letzten zwei Jahren die Wettervorsagen für Essen (NRW) und speichere mir die ab. Soweit ich das sehe, war in den letzten zwei Jahren kein so derartiger Temperaturrückgang. Also dass es noch einmal wieder bis -6 Grad herunter geht, ist aus meiner laienhafter Sicht ungewöhnlich, mal -1 oder -2 Grad, daran kann ich mich oft erinnern, auch mal mit Schneefall. Autofahrer müssen sich keinerlei Sorgen machen. Sie steigen in ihr warmes Auto, die Straßen werden schneefrei gestaltet. Als dauerhafter Fahrradfahrer muss man mehr ertragen, zumal die Radwege überhaupt nicht freigeräumt werden.
Das ist eben alles realtiv. Die Spannbreite im März ist riesig und was sind für das Wetter ein paar Jahre oder auch Jahrzehnte? Nix. 2013 wars ja ähnlich und da gab es noch tiefere Temperaturen, da wir vielerorts wohl nicht die Rekorde knacken. Also noch gar nicht lange her.