Am Wochenende die ersten 20 Grad in 2018 möglich
Am Wochenende verlagert sich der Schwerpunkt der wetterbestimmenden Tiefdruckzone auf den Atlantik und die Strömung dreht bei uns mehr auf Südwest bis Süd. Dabei weht ein Schub deutlich milderer Luft heran. Wir sehen aber auch, dass die Tiefdruckzone weiterhin wetterbestimmend ist. Man kann also schon vorab sagen: Es wird kein stabiles Hoch kommen und es wird auch nicht überall trocken bleiben, geschweige denn verbreitet sonnig sein. Die Erwartungen sollten also besser nicht zu hoch angesetzt werden, abgesehen davon, dass es auch bei weitem nicht für alle 20 Grad geben wird. Aber mehr dazu unten.
Samstag – es wird noch schwer
Wir wollen dazu die Höchstwerte für den Samstag aus drei verschiedenen Wettermodellen betrachten. Die Schwierigkeit liegt darin, dass wie oben schon erwähnt auch Niederschläge und viele Wolken mit von der Partie sein werden. Nun wird jedem klar sein, dass die Temperaturen bei etwas Sonne und in trockenen Phasen höher liegen werden, als wenn es bei starker Bewölkung regnet. Im Großen und Ganzen sehen wir auf den Karten, dass es nach Nordosten hin deutlich kühler bleiben wird und sich im Süden und Westen bereits deutlich mildere Luft hereinschiebt. Am offensivsten ist das ECMWF (ganz rechts), das sogar bis zu 17 Grad am Rhein und nördlich der Eifel rechnet. Hier soll Regen erst später reinkommen, wie man im signifikanten Wetter sehen kann (Vergleich mit anderen Modellen über Menü oder blaue Button). Wenn also alles passen sollte, dann sind im Westen, Südwesten und Süden eventuell örtlich knapp 20 Grad schon möglich. Lokal liegen die Höchstwerte meist noch etwas über der Prognose, der nicht so hoch aufgelösten Modelle. Warten wir ab, bis unser Super HD Modell bis Samstag rechnet.
Sonntag – die Chancen sind größer
Die Problematik mit den noch nicht genau zu regionalisierenden Niederschlägen besteht dann auch am Sonntag. Wir sehen aber im Vergleich der drei Wettermodelle unten, dass sich die wärmere Luft weiter nach Nordosten schieben wird. Erste 19 bis 20 Grad tauchen nun auch in den Modellen auf, wobei es noch unklar ist, wo der genaue Streifen mit den höchsten Werten liegen wird. Neben dem Süden könnten es auch in Thüringen für eine 20 reichen. In etwa 1300 Meter Höhe steigen die Temperaturen auf recht verbreitet 6 bis 9, besonders im Süden auch auf über 10 Grad. Wird diese Luftmasse bei etwas Sonne voll bis zum Boden durchmischt, wären theoretisch besonders im Lee der Gebirge (beispielsweise nördlich vom Thüringer Wald, Erzgebirge oder auch im Alpenvorland/in den Alpentälern mit Föhn) locker 20 Grad möglich. Auch wenn es sich noch nicht genau regionalisieren lässt, wird es nach heutigem Stand wohl irgendwo dort reichen.
20 Grad im März nicht ungewöhnlich
Der März kann als klassischer Übergangsmonat bezeichnet werden, auch wenn der April natürlich ebenfalls noch ein Übergangsmonat in der Vollfrühling ist. Es sind sowohl noch Rückschläge, manchmal sogar späterwinterliche Kälteeinbrüche möglich, aber eben fast in jedem Jahr auch schon Einschübe milder Luftmassen aus Südwesten. Die Tage werden im März rasch länger und die Sonne immer kräftiger. Einströmende milde Luftmassen können sich dann tagsüber immer leichter und schneller deutlich erwärmen.
Meteorologen betrachten bei Rekorden immer Dekaden. Schon in der ersten Märzdekade bis zum 10. März finden sich in der Vergangenheit immer wieder Tage, an denen die 20 Grad-Marke überschritten wurde. Dies passiert in der ersten Dekade im Süden und Westen häufiger, als nach Osten und Nordosten hin. Beispielsweise am 09. März 2014 wurde an vielen Stationen die 20 Grad-Marke geknackt.
Erwähnenswert ist, dass die Dekadenrekorde (Zeitraum 01. bis 10. März) im Osten vielerorts vom 06. März 1920 stammen! Sowas aber auch, das gabs ja früher schon.
Je weiter der Monat voranschreitet, desto häufiger wird auch die 20 Grad-Marke teils deutlich überschritten. Im Extremfall sind sogar gegen Ende des Monats örtlich schon erste Sommertage (Höchstwert 25 Grad oder mehr) möglich. So erst im vergangenen Jahr, am 31. März 2017. Dazu unten erst die Karte mit den Höchstwerten, dann ein weiteres Beispiel aus dem Jahr 2004 für die 2. Dekade (Zeitraum 11. bis 20. März). Auf die Karten klicken für eine bessere Ansicht. Die absoluten Rekorde für den Monat März stammen allerdings vom 28. März 1989. Damals wurden in Lahr über 26 Grad gemessen, wie die Karte hier zeigt. Weitere Rekorde stammen vom 30. März 1968, als beispielsweise auch in Dresden 26 Grad gemessen wurden.
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Das große Minus vom März 2018 dürfte bis in einer Woche sogar eventuell ins Plus steigen, weil am Wochenende die Nächte durch Südwestwind sehr warm werden, auch danach bleibt es mild.
Irgendein Wetterfrosch, ich COM gerade nicht auf den Namen oder vielleicht waren es auch mehrere einer Seite, faselten etwas davon, dass es „dank“ Polarwirbelsplit lange extrem unterkühlt bleiben würde und was haben wir nun? Stinknormale bis zu milde Temperaturen und am Wochenende die erstmalige Option auf mehr!
Der Klimawandel würde erwarten lassen, dass sich diese 20°C Ereignisse im März häufen. Lässt sich dazu etwas sagen?
Das müsste man genau auswerten. Jedenfalls gab es in den verganenen Jahren sowohl Rekorde in die eine als auch in die andere Richtung. 2017 Ende März Wärmerekorde, 2013 erst Kälterekorde.
Hauptsache die kühlen Nächte von unter 0 Grad werden im Norden Deutschlands (Region Hannover) endlich seltener.