Wetterextreme im Oktober – zwischen Sommer und Winter
Zwar bieten fast alle Monate im Jahr in Deutschland eine große Spanne des möglichen Wetters, aber der Oktober kann vor allem zu Beginn des Monats noch spätsommerliches Wetter bringen, besonders ab Monatsmitte schon frühwinterliches Wetter bis in tiefe Lagen. Wir wollen einen Blick werfen auf die Wetterxtreme in Deutschland für den Monat Oktober.
Spätsommer – im Extremfall noch 30 Grad möglich
Die 30 Grad-Marke wurde bisher nur im Südwesten in der ersten Oktoberdekade erreicht und das nur sehr selten. Im Oktober kann uns zwar in der Höhe noch fast ähnlich warme Luft wie in den Sommermonaten aus Südeuropa erreichen, sie kann sich aber aufgrund der geringeren Sonneneinstrahlung und der damit nicht ausreichenden Durchmischung der Luftmasse meist nicht bis in tiefe Lagen durchsetzen, bzw. erwärmen. Es braucht dann schon ausreichend Wind/Föhn, um einen Sommertag von 25 Grad oder mehr zu erreichen. Im Folgenden unten in der Liste die Stationen, an denen jemals im Oktober 30 Grad oder mehr gemessen wurden. In Müllheim wurden am 07.10.2009 noch nie so spät im Jahr 30 Grad gemessen in Deutschland. An diesem Tag gab es im gesamten Süden sommerliche Werte oft über 25 Grad.
30.9°C Müllheim 20091007
30.8°C Freiburg 19851003
30.6°C Schallstadt-Mengen 19851003
30.6°C Schwäbisch Gmünd-Strassdorf 19661004
30.5°C Eimeldingen 19851003
30.4°C Lahr 19851003
30.1°C Stuttgart (Neckartal) 19851003
30.0°C Emmendingen-Mundingen 19851003
30.0°C Heilbronn 19851004
30.0°C Pforzheim-Eutingen 19851003
30.0°C Wertheim-Eichel 19851004
30.0°C Kirchheim/Teck-Ötlingen 19661004
Sehr beachtlich war auch der 19.10.2012, wo mit Föhn an den Alpen, aber auch vom Harz und Thüringer Wald noch ein Sommertag erreicht wurde. In Oberstdorf wurden damals 27,2 Grad gemessen, in Bad Kohlgrub sogar 28,1°C!
Warmluftvorstöße zu Beginn des Monats Oktober gab es aber auch schon früher. So sei der 04.10.1966 erwähnt oder der 04.10.1983. Im Norden stammen die Oktoberrekorde häufig vom 01.10.2011, so zum Beispiel auch in Hamburg mit rund 26 Grad. Die wohl spätesten Sommertage wurden Ende Oktober 2006 gemessen, genauer gesagt am 26.10.2006 – am 27.10.2006 gab es dann sogar noch 25 Grad in Bad Reichenhall!
Frühwinter – erster Schnee sogar bis in tiefe Lagen möglich
Wenn sich kühle Polarluft im Oktober auf den Weg nach Deutschland macht, kann es sogar schon den ersten Schnee bis in tiefe Lagen geben, der aber nur selten auch liegen bleibt. In den Höhenlagen ab etwa 800 Meter ist Schnee ab Mitte Oktober allerdings nicht ungewöhnlich.
Nicht lange zurück liegt der 13./14.10.2015, als es an vielen Orten den frühesten Schneefall seit Messbeginn gab. Selbst im Ruhrgebiet schneite es dicke Flocken, die allerdings meist nur kurzzeitig für etwas Schnee auf den Wiesen sorgten. Vor allem in Thüringen und Sachsen schneite es aber so kräftig, dass der Schnee teilweise liegen blieb – an einigen Orten war es die früheste Schneedecke seit Messbeginn. Zudem gab es in einem Streifen von NRW bis nach Thüringen neue Dekadenrekorde für die niedrigste Höchsttemperatur.
Vor allem in den östlichen Mittelgebirgen und den Alpen kommen erste Wintereinbrüche bis in tiefere Lagen im Oktober immer wieder mal vor. So zum Beispiel auch Mitte Oktober 2009, als es im Erzgebirge verbreitet Schneebruch gab.
Nachtfrost anfangs selten – ab Monatsmitte häufiger
In der erste Dekade bis zum 10. Oktober tritt Nachtfrost eher selten auf, logischerweise wird es aber vor allem zum Monatsende hin schon häufiger frostig kalt in den Nächten. Die Rekorde für die Tiefstwerte in der ersten Dekade sind an den meisten Stationen schon einige Jahrzehnte alt – heißt in jüngerer Vergangenheit gab es keine neuen Frostrekorde in der ersten Dekade. In Hamburg stammt der Rekord der ersten Dekade von 1936 – man schaue sich hier die -4 Grad in Hamburg und Bremen an. Auch der 05.10.1972 kann sich sehen lassen.
Zum Monatsende hin kann es dann schon verbreitet richtig knackig kalt werden in den Nächten. So verwundert es nicht, dass die Rekorde für die absoluten Tiefstwerte im gesamten Oktober an fast allen Stationen aus der dritten Dekade stammen. Erwähnt mit einigen Rekorden sei hier der 28.10.2012, der 20.10.1972 im Süden und die knackigen Fröste Ende Oktober 1997 – hier die Tage vorklicken.
Tiefste Minima Oktober, Deutschland
-18.3°C Zugspitze 20091014
-16.3°C Fichtelberg 19201031
-13.3°C Oberstdorf 20031025
-13.2°C Marienberg-Reitzenhain 19501030
-12.2°C Wendelstein 19971027
Es gibt sicher noch zahlreiche weitere Beispiele von Extremwerten aus dem Monat Oktober. Sie können einfach in unserem Archiv nachsehen: Tiefstwerte, Höchstwerte, Schneehöhe oder andere Parameter wählen im Menü.
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Die 30 Grad wären natürlich der reinste Horror. Andererseits soll ein Goldener Oktober die Chancen für einen guten Winter erhöhen. Was sagt die Statistik?
Ich wüsste nicht wieso. Ich halte nichts von diesen komischen Zusammenhängen, wenn Monat xy warm, dann Monat/Jahreszeit xy kalt etc. Alles an den Haaren herbeigezogen 😉 Die sich einstellenden Wetterlagen im Winter kann noch niemand vorhersagen, man weiß es einfach nicht. Zufall.
Nun steht für einige Regionen eine extrem warme Wetterlage im Oktober bevor, nur ich bezweifle wirklich, dass sich der Nebel und Hochnebel den es mit Sicherheit geben wird, auch überall auflösen wird, die Modelle machen sich das zu einfach, es braucht zu dieser Jahreszeit Wind damit die Luft gut durchmischt wird, aber das ist ab dem Wochenende überhaupt nicht in Sicht im Südosten schon gleich gar nicht…Wie soll das ohne Durchschmischung funktionieren, dass sich die warme Luft bis zum Boden durchsetzen kann, vor allem hat’s ja auch einiges an Regen gegeben in den letzten Tagen, was zusätzlich noch Feuchtigkeit in die unteren Schichten bringt, ja ich weiß es noch 2012 wo ich in Mühldorf am Inn gelebt habe, das war extrem warm gewesen, aber danach kam der Schnee. Ich glaube, dass ich einfach in die Alpen fahren sollte, um den Nebel zu entfliehen, der dann in der Donauregion sicher kommen wird…
Ne, tschuldigung 2010 war das in Mühldorf am Inn, da habe ich mich verschrieben, falls sich die warme Luft tatsächlich, bis zum Boden durchsetzen kann, dann sind in manchen Regionen schon sehr warme Temperaturen möglich, 25 Grad und vielleicht noch 2 Grad mehr. Aber der Oktober ist ein krasser Monat, der Gegensätze das stimmt.
Nein, jetzt habe ich es aber nachgeschaut 2009 war das in der ersten Oktoberdekade ?..
Wieder ein sehr informativer Artikel, allerdings stolpere ich über einen kleinen Fehler:
„Im Oktober kann uns zwar in der Höhe noch fast ähnlich warme Luft wie in den Sommermonaten aus Südeuropa erreichen, sie kann sich aber aufgrund der geringeren Sonneneinstrahlung und der damit nicht ausreichenden Durchmischung der Luftmasse bis in tiefe Lagen durchsetzen, bzw. erwärmen.“
Nach der „Luftmasse“ müsste doch nochmal ein „nicht“ kommen, oder?
Vielen Dank für den Hinweis, das „nicht“ ist eingefügt.