Wenig Regennachschub für die Flüsse
Das Tief XAVIER überquert am heutigen Mittwoch wie angekündigt große Teile Deutschlands mit Regenfällen, auch eingelagerte Gewitter können örtlich dabei sein. Allerdings reicht das aus, um das Niedrigwasser in den Flüssen auszugleichen? Können damit die Stauseen in Deutschland wieder gefüllt werden? Wohl kaum, da die erwarteten Mengen nicht allzu hoch sein werden und einige Regionen kaum etwas abbekommen. Und ab morgen sieht es schon wieder mau aus in Sachen Regennachschub.
Die erwarteten Regenmengen bis zum Donnerstagmorgen aus dem SuperHD-Modell. Für Details einfach in die Bundesländer und Landkreise bzw. kreisfreien Städte zoomen. Eingelagerte Schauer und Gewitter können stellenweise auch größere Mengen hervorrufen, sie sind aber kaum vorhersagbar. Aber wie sieht es mit anderen Modellen aus? Ruft man die Karte auf, kann man am oberen Bildrand zu den anderen Modellen wechseln und vergleichen.
Zum Vergleich die erwarteten Regenmengen bis zum Donnerstagmorgen aus dem HD-Modell. Das Grundmuster sieht ähnlich aus, nur nicht so detailliert wie beim SuperHD-Modell. Nur gebietsweise sollen mehr als 20 Liter Regen pro Quadratmeter zusammenkommen, örtlich auch mehr als 30 Liter – zu wenig, um das herrschende Defizit auszugleichen.
Schaut man sich die Karte aus dem HD-Modell mit den erwarteten Regenmengen bis zum kommenden Sonntagabend an, sieht das Bild kaum anders aus. Das bedeutet, dass nach Durchzug des heutigen Regengebietes kaum noch nennenswerter Niederschlag zu erwarten ist. Die Trockenheit setzt sich also insgesamt fort.
Was heißt dies jetzt für die Flüsse und Seen? Gebietsweise wird ein kurzzeitiger Anstieg erwartet. Da im Südwesten keine stärkeren Regenfälle berechnet werden, ist hier nach einem kleinen Anstieg in den vergangenen beiden Tagen ein allgemeiner Abwärtstrend für die kommenden Tage zu sehen. Anders sieht es am Niederrhein aus, wo die Pegelstände kurzzeitig um etwa einen halben Meter ansteigen können, bevor erneut fallende Tendenz einsetzt. Ähnlich sieht es in anderen Regionen aus, nur kleinere Gewässer können vorübergehend deutlicher ansteigen. Im nordhessischen Edersee ändert sich an der Gesamtlage wenig, die fallende Tendenz dürfte höchstens kurzzeitig aufgehalten werden.
Fazit: Der Regen am heutigen Mittwoch ändert an der Niedrigwasserlage nur wenig, mittelfristig ist wieder eine meist trocken Phase zu erwarten.
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Ja, da wird irgendwann der heftige Ausgleich kommen und ein Regen/Unwetter-Desaster hervorrufen wie es im Sommer 1342 der Fall war, wo es in Mitteleuropa verbreitet zwischen 300 und 500 l/m² örtlich über 800 l/m² in zwei Tagen gab, dann werden alle Niedrigwasser verschwinden !
Hallo Hans,
wann wird das passieren? Siehst du schon etwas in den Modellen oder woher kommt diese wagemutige prognose?
@eckart
Nein, natürlich deutet sich sowas aktuell nicht an, aber es ist nicht auszuschließen, das es in den kommenden Jahren mit so einem gigantischen Hochwasser zu rechnen ist, da de Extreme auf der Erde zunehmen.
Sollte sich so ein Ereigniss in der Mittefrist oder Kurzfrist ankündigen, dann wird die mediele Wetterwelt völlig am Rad drehen !
Wie sind die Regenprognosekarten genau zu interpretieren? Die zu erwartende Regenmenge kann es m.A. kaum sein, denn ich erlebe hier immer wieder, dass etliche mm angesagt werden und dann kommt nichts, oder ein paar Tröpfen – so geschehen z.B. in der Nacht von Sonntag auf Montag in Karlsruhe.
Geben die Prognosen etwa nur das Regenpotential wieder, also die Wassermenge, die in der Wolken steckt, oder fließen in die Prognosen auch noch statistische Modelle über die Regenwahrscheinlichkeit bei einer bestimmten Lage mit ein und greifen mächtig daneben?
So daneben ist das gar nicht, es hängt vieles von der genauen Wetterlage ab. Stellt sich eine Wetterlage mit Schauern und Gewittern ein, kann kein Modell diese genau auflösen und ortsgenau vorhersagen. Dann gibt es immer Orte, die stärker betroffen sind, während andere leer ausgehen. Anders sieht es bei flächendeckenden Regenfällen aus. Die gezeigten Regenmengen aus dem Modell sollen schon die erwarteten Summen sein.
Hallo Herr Sävert,
Welche Auswirkungen hat die beschriebene Situation mittel- bis langfristig auf unsere Trinkwasserversorgung?
Zunächst einmal noch keine. Sollte der Rest des Sommers extrem trocken ausfallen, könnte sich dies ändern, aber das ist derzeit nicht absehbar. Dabei dürfte es aber – typischerweise für sommerliche Schauer- und Gewitterlagen – regional sehr große Unterschiede geben. Größtenteils ist die Trinkwasserversorgung vorerst nicht gefährdet, lokal kann dies sicherlich anders aussehen.