Rekordniedrigwasser am Oberrhein
Das Niedrigwasser am Hoch- und Oberrhein hat inzwischen erste Rekorde erreicht. Zwar gab es in der Vergangenheit schon deutlich niedrigere Pegelstände, aber nicht zu dieser Jahreszeit, sondern meist im Spätsommer oder Herbst. Normalerweise füllt das Schmelzwasser aus den Alpen und einigen Mittelgebirgen im Frühjahr den Fluss und stärkere Niederschläge führen leicht mal zu Hochwasser, aber in diesem Jahr ist alles anders. Nach einem insgesamt sehr trockenen Winter sind vielerorts die bisherigen Aprilrekorde erreicht.
Auch weiter flussabwärts fallen die Wasserstände im Rhein und auch seiner Nebenflüsse derzeit deutlich. Das Foto von Reinhold Reitz zeigt das trocken fallende Rheinufer bei Bad Honnef. Am Mittel- und Niederrhein liegen die Pegelstände verbreitet 1 bis 1,5 Meter unter dem Mittelwert, aber noch über den bisherigen Tiefstständen für die Jahreszeit. In Düsseldorf waren es heute früh 1,60 Meter mit weiter fallender Tendenz. Das ist zwar noch 1,20 Meter über dem bisherigen Rekordniedrigwasser im Herbst 2003, für die Jahreszeit aber schon ungewöhnlich.
Bis zum Freitagabend fällt im Südwesten Deutschlands kaum Regen, wie die Regensummenkarte aus dem HD-Modell zeigt. Damit ist mit weiter fallenden Pegelständen zu rechnen.
Die Regensummenkarte bis zum Donnerstag nach Ostern aus dem globalen US-Modell zeigt dagegen wieder einiges an Regen vor allem in den Mittelgebirgen. Allerdings ist dies noch weit hin und es kann sich noch viel an der Prognose ändern. Gerade die Niederschlagsvorhersagen sind über einen 4-5tägigen Zeitraum hinaus mit Vorsicht zu genießen. Selbst wenn diese mengen fallen sollten, reicht dies bei weitem noch nicht für eine deutliche Erholung der Wasserstände in den Flüssen aus.
Auch dieses Foto wurde am Montag bei Bad Honnef von Reinhold Reitz aufgenommen.
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Droht uns damit im Sommer eine nie dagewesene Wasserknappheit? Wie sieht es in den umliegenden Ländern aus? Ich denke hier vor allem an Frankreich, welches für seine viele Atomkraftwerke viel Wasser zum Kühlen benötigt.
Wasserknappheit wird es bei uns so schnell nicht geben. Es kommt halt auf die kommenden Monate an. In der Vergangenheit folgte auf eine lange Trockenheit fast immer eine sehr niederschlagsreiche Phase. Das bleibt also abzuwarten.
Hallo,
der Pegelstand eignet sich nicht, um Niedrigwasser untereinander zu vergleichen, da die Flusssohle sich ständig ändert. Die Pegelstandsstatistiken gelten nur für 10 Jahre, danach wird die Flusssohle neu eingemessen, um z.B. den für die Schifffahrt wichtigen gleichwertigen Wasserstand zu ermitteln. Da ist es besser die Abflüsse untereinander zu vergleichen.
Da zeigt sich, dass die Abflüsse in der Tat für die aktuelle Jahresperiode sehr niedrig sind, für Rekorde reicht das noch lange nicht.
Zum Vergleich: MNQ (mittlerer monatlicher Niedrigwasserabfluss, für den April) / aktueller Abfluss / Rekordabfluss (Jahreszahl).
Alle Angaben in m³/s:
Rekingen: 341 / 323 /152 (1972)
Basel: 847 / 615 / 428 (1972)
Karlsruhe: 1030 / 766 / 477 (1972)
Worms: 1190 / 829 / 585 (1972)
Mainz: 1400 / 1010 / 730 (1950)
Daraus ist zu erkennen, dass das Referenztrockenjahr für den Oberrhein 1972 ist, da herrschten auch im deutschen Donauraum außergewöhnlich niedrige Abflussverhältnisse. Ab Mainz ändern sich die Abflussverhältnisse, da der Rhein währenddessen viel Wasser aus dem Mittelgebirgsraum u.a. durch Neckar und Mainz aufgenommen hat.